Essen. Es ist direkt ein Top-Spiel zweier Meisterschafts-Kandidaten am ersten Spieltag der Landesliga. Doch da gibt es ja noch die Causa MSV Duisburg.

Dieses Duell hat eine Vorgeschichte: Am kommenden Sonntag starten die Landesliga-Fußballerinnen des FC Kray mit einem Heimspiel in die neue Saison. Um 10.30 Uhr soll der Anpfiff an der Buderusstraße ertönen. Der Gegner: Rot-Weiß Oberhausen.

Da war doch etwas. Vor der vergangenen Saison krachte es zwischen den beiden Teams. Zum Hintergrund: Eigentlich war es der SV Adler Osterfeld, der den Titel in der Bezirksliga in der Saison 2022/2023 feierte und die Essenerinnen hinter sich ließ. Doch dann sickerte durch, dass der SC Rot-Weiß Oberhausen, der vorher kein Frauenfußball im Portofolio hatte, das Spielrecht des SV übernehmen wolle und somit anders als zum Beispiel der FC Schalke 04 und Borussia Dortmund direkt in der Landesliga starten wolle.

Das Problem war nur, dass dieses Vorhaben eigentlich nicht von den Statuten des Fußballverbandes Niederrhein gedeckt war. Hinzu kam eine Kommunikation, die Kray so sehr verärgerte, dass der FC Beschwerde einreichte und von vielen Seiten Unterstützung erfuhr. „Danach ist der Verband dann auf uns zugegangen und hat gesagt, dass beide Klubs hochgehen. In der vergangenen Saison wurde RWO Zweiter und wir Dritter. Insofern war es sportlich wohl gar nicht so schlecht“, sagt Krays Trainer Marcus Siepmann.

FC Kray setzte sich im Niederrheinpokal gegen die DJK TuSa 06 Düsseldorf durch

Am Sonntag soll diese Vorgeschichte aber keine große Rolle mehr spielen. „Es ist ein Spiel wie jedes andere, es geht um drei Punkte“, so Siepmann. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es direkt ein Top-Duell am erten Spieltag ist. Die Vorzeichen für den FC Kray stehen gar nicht so schlecht. Im Niederrheinpokal scheiterte die klassenhöhere DJK TuSa 06 Düsseldorf am starken Pressing der Krayerinnen und verlor mit 0:1. „Das“, sagt Siepmann, „gibt uns Rückenwind.“

Das Ziel des FC Kray in der Landesliga, in der am Sonntag auch die SpVgg Steele bei GW Lankern II in die Saison startet (11 Uhr), sei erneut eine Platzierung unter den besten fünf. 2024 verloren die Essenerinnen noch kein einzige Partie in der Liga. Die Eingespieltheit ist das große Trumpf des Teams.

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Möglicherweise reicht es dadurch dann ja sogar für den Sprung in die Niederrheinliga. Die Meisterinnen steigen direkt auf, die Zweitplatzierten gehen in ein Entscheidungsspiel. Allerdings gibt es da noch ein großes Fragezeichen: Den MSV Duisburg II. Weil die Erstvertretung des MSV kein Spielberechtigung für die Regionalliga bekam und und als erster Absteiger in die Niederrheinliga feststeht, ist die zweite Mannschaft in der kommenden Saison inoffiziell die Erste - darf zugleich aber nicht aufsteigen. Somit könnte Kray auch der dritte Platz für die Niederrheinliga reichen.

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