Essen. Wer steht am Wochenende für den TC Bredeney auf dem Platz? Einfluss darauf hat das Tennisturnier in Wimbledon – zum ungünstigsten Zeitpunkt.
In diesen Tagen saß Torsten Rekasch häufiger in seinem Büro und verfolgte gespannt, was in Wimbledon passiert. So ganz wohl war dem Sportdirektor des TC Bredeney dabei nicht, denn beim Grand-Slam-Turnier in London stehen auch Asse aus seinem Aufgebot auf dem Rasen. Aber er muss ja schließlich den Überblick behalten, mit wem er am Wochenende planen kann.
Eine blöde Situation, denn ausgerechnet am Samstag geht es für den TCB im Titelrennen der Damen-Bundesliga auf die Zielgerade. Zwei Spiele hat der Titelverteidiger und Spitzenreiter noch: an diesem Samstag (12 Uhr, Am Zeißbogen) gegen den punktgleichen Zweiten BW Aachen und eine Woche später – ebenfalls zu Hause – gegen den Dritten aus Hamburg, der wie Bredeney und Aachen 8:2 Punkte auf dem Konto hat.
Zwei Siege könnten den Bredeneyerinnen nicht reichen
Ein einziger Fehltritt könnte alles entscheiden. Aber selbst wenn der TC Bredeney zwei Siege einfahren sollte, hätte er den vierten Meistertitel in Folge noch längst nicht sicher, denn RW Berlin, das einzige Team, das den TCB zum Auftakt besiegte, hat als Tabellenvierter ebenfalls 8:2 Zähler, allerdings das auf dem Papier weitaus leichtere Restprogramm. „Ich gehe davon aus, dass unsere beiden Matches knapp sein werden“, sagt Rekasch. „Sollte Berlin gleichzeitig zweimal deutlich gewinnen, könnte es dumm laufen für uns. Dann hätten wir vielleicht die schlechtere Matchpunkt-Differenz.“
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Bei der Nominierung seines Aufgebots muss sich Rekasch gedulden. Je erfolgreicher „seine“ Spielerinnen in Wimbledon sind, desto enger wird‘s daheim mit dem Personal, aber zum Glück steht die Konkurrenz vor ähnlichen Problemen. Da stellt sich zwangsläufig die Frage, warum die Bundesliga ausgerechnet zur ersten Wimbledon-Woche stattfinden muss. Und die TCB-Männer starten am Sonntag ebenfalls gegen Rosenheim (11 Uhr, Am Zeißbogen) in die Saison.
30 Spieler aus den Top 100 spielen in der Bundesliga
Laut Meldeliste der zehn Vereine hat die Liga noch einmal an Qualität zugelegt. Gut 30 Spieler aus den Top 100 der Weltrangliste tauchen dort auf. Insbesondere der Vorjahresvierte Gladbacher HTC sticht mit drei Spielern aus den Top 50 heraus und zählt neben Großhesselohe und Titelverteidiger Essen zum engen Favoritenkreis. „Was Gladbach und München auf die Beine gestellt haben, ist beachtlich“, zeigt auch Torsten Rekasch Respekt.
„Sollte Berlin gleichzeitig zweimal deutlich gewinnen, könnte es dumm laufen für uns. Dann hätten wir vielleicht die schlechtere Matchpunkt-Differenz.“
Die Bredeneyer führen an Nummer eins den deutschen Top-Spieler Jan-Lennard Struff, Nummer 41 der Welt. Das war schon in der Vorsaison so, doch Struff konnte verletzt nicht eine Partie für den späteren Deutschen Meister bestreiten. Ob er am Sonntag dabei ist? In Wimbledon hat Struff Runde drei erreicht und kämpft gegen den an Nummer fünf gesetzten Daniil Medwedew um den Einzug ins Achtelfinale.
Bredeneys Herren 30 spielen um den Meistertitel
Hochspannend wird es auch in der Bundesliga 30 der Männer. Dort ist der TC Bredeney unbesiegt Gruppensieger geworden und spielt am 20. Juli am Zeißbogen gegen den Süd-Meister TV Groß-Eschbach um den Titel. Abstiegskampf pur gibt’s dagegen am Samstag (13 Uhr) an der Frankenstraße beim ETB Schwarz-Weiß, der sich am letzten Spieltag nur mit einem Sieg gegen die punktgleichen Hamburger retten kann.
International geht es bis Sonntag beim Etuf zu. Das hochkarätige German Seniors Open, ein 700er-Turnier der ITF Seniors Tour, hat über 200 AK-Asse aus aller Welt an den Baldeneysee gelockt, unter anderem aus Uruguay, Australien, der Türkei, Indien und Argentinien.
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