Essen. Barisspors Führungsriege war sich vor dem Relegations-Rückspiel sicher, dass es reichen würde- Tat es aber nicht. Zwei knifflige Entscheidungen.
Fortuna Bredeney schafft Klassenerhalt.
Lange blieb das Relegations-Rückspiel zwischen Fortuna Bredeney und Barisspor 84 Essen offen. Klassenerhalt? Abstieg? Die Antwort gaben die Hausherren an der Meisenburg in der 79. Minute: Dann drehte sich Jona Benjamin Döllner, der schon im Hinspiel doppelt knipste, im Strafraum um seinen Gegenspieler herum, zog ab, Barisspor-Keeper Carsten Aumann war noch dran, aber der Ball schlug im Winkel ein – der erlösende Moment für die Fortuna.
Damit war klar: Den Klassenerhalt in der Kreisliga A lässt sich Bredeney nach dem 4:2-Sieg im Relegations-Hinspiel nicht mehr nehmen – zu groß war die Hypothek für Barisspor, das nach fünf Jahren wieder den Gang in die Kreisliga B antreten muss. Döllners Treffer zum 1:0 (0:0) bedeutete gleichzeitig den Endstand im Rückspiel nach einer torlosen ersten Halbzeit.
Fortuna Bredeneys Coach Becker: „Erstmal bin ich platt“
Ein Schrei der Erleichterung hallte über die bestens gefüllte Sportanlage an der Meisenburg, große Freude versprühten die Hausherren im Moment des Schlusspfiffs noch nicht. „Erstmal bin ich platt. Ich habe das Gefühl, ich habe 90 Minuten mitgespielt“, atmete Fortuna-Coach Raphael Becker durch. „Jetzt kommt gleich in ein paar Minuten aber die Freude.“ Krass gefightet habe sein Team, alles reingehauen – auch, wenn es wie im Hinspiel spielerisch nicht gerade überzeugt habe. „Aber wir haben mit Herz gespielt“, freute sich Becker.
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Die Gäste hatten mehr Spielanteile, versuchten viel, aber selten wirklich erfolgreich. Bredeney richtig in Bedrängnis setzen konnte Barisspor nur zu Beginn der zweiten Halbzeit, als sich die Mannschaft von Metin Demirbag in der gegnerischen Hälfte einnisten konnte. „Unter dem Strich wurden die Maßnahmen, wie wir spielen – auch im taktischen Bereich – nicht umgesetzt. Es wurden einzelne Entscheidungen im laufendem Spielbetrieb von Spielern getroffen, die so nicht angeordnet waren“, haderte der Barisspor-Coach.
Barisspor ärgert sich über den Schiedsrichter: „Eigene Sichtweise“
Hinzu kamen zwei aus Barisspor-Sicht unglückliche Schiedsrichterentscheidungen: Zwei Mal forderten die Gäste Elfmeter, als ihre Spieler im Strafraum zu Fall gebracht wurden, die Barisspor-Bank tobte, beide Mal blieb der Piff aus – mindestens diskutabel. „Genau wie im Hinspiel hat der Schiedsrichter auch hier seine eigene Sichterweise, die ich nicht verstehen muss“, haderte Demirbag, räumte aber auch ein: „Am Ende haben wir heute auch nicht so viel Druck auf das gegnerische Tor ausüben können. Das ganze Hin und Her im Mittelfeld hat nicht gepasst.“
Hochkarätige Chancen spielte sich seine Mannschaft nur wenige heraus, der Gegentreffer zum 0:1 war der Knockout. Die Fortuna hingegen konzentrierte sich aufs Verteidigen, kam allerdings auch immer mal wieder über Konter- und Standardsituationen zu Entlastung. „Ich habe den Jungs gesagt, dass wir viel leiden müssen, weil Barisspor auch wirklich mit super viel Herz gespielt hat“, meinte Becker.
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„Denen kann man da nur ein Kompliment machen. Wir mussten viel wegverteidigen. Dann leidet die eigene Offensive.“ Dabei hatte Barisspor noch Hoffnung. „Nicht nur ich, sondern der komplette Vorstand und die Spieler wir waren uns unserer Sache sicher, dass wir hier heute nicht nur als Sieger, sondern mit dem Klassenerhalt vom Platz gehen“, erklärte Demirbag. „Das ist eben die Enttäuschung, dass wir die Energie, die wir hatten, nicht entsprechend umsetzen konnten.“
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