Essen/Hattingen. Nach fast 250 Spielen endet Steffen Köflers Zeit in Niederwenigern. Er spricht über den Wechsel nach Essen und den Landesliga-Endspurt.
Fast 250 Spiele absolvierte Steffen Köfler für die Sportfreunde Niederwenigern, er ist eine Vereinslegende des Klubs an der Grenze zwischen Hattingen und Essen. Mit bisher 23 Einsätzen in dieser Saison hat er großen Anteil an der wahrscheinlich bevorstehenden Rückkehr in die Fußball-Oberliga.
Fünf Spieltage vor Schluss hat Niederwenigern acht Punkte Vorsprung auf Rang zwei, neun sind es auf den Dritten SV Biemenhorst, wobei der noch ein Spiel in der Hinterhand hat. Doch Steffen Köfler wird in der kommenden Saison nicht mehr das Gelb-Schwarze Trikot tragen, sondern in der Kreisliga A für den Heisinger SV auflaufen. Im Interview spricht er über die Gründe für den Wechsel – und den bevorstehenden Abschied..
Steffen Köfler, am 26. Mai könnte es soweit sein. Wenn Sie mit den Sportfreunden Niederwenigern am Sonntag gegen den FC Kray in der Landesliga gewinnen (Anstoß 15 Uhr) und danach gegen den VfB Speldorf mindestens einen Punkt holen, steht der Aufstieg fest. Wie weit sind die Oberliga-Planungen?
Wir brauchen noch vier Punkte aus drei Spielen. Mit dem Sieg gegen Biemenhorst vor einigen Wochen hat man schon mal einen Blick auf die Tabelle geworfen. Ich hatte vorher immer ein bisschen Angst vor den letzten beiden Spielen. Speldorf und Klosterhardt sind unangenehme Gegner. Auch Rellinghausen und Scherpenberg waren schwere Aufgaben. Aber klar, wir wollen alle Spiele gewinnen, damit wir unsere Spielphilosophie, die wir die letzten zwei Jahre aufgebaut haben, erfolgreich durchziehen können. Das war das, was uns in der Oberliga-Saison 2022 am Ende das Genick gebrochen hatte. Wir waren damals nicht so erfolgreich, weil uns die Idee fehlte. Nun sehe ich die Mannschaft gut in der Lage, auch in der Oberliga zu bestehen. Denn natürlich wollen wir nun auch die letzten drei Partien gewinnen.
Es wäre noch einmal ein Highlight ihrer Zeit in Hattingen. Den Weg in die Oberliga machen Sie aber nicht mit. Kommt da schon Wehmut auf?
Ich möchte da noch gar nicht so richtig dran denken und möchte erst einmal einen erfolgreichen Saisonabschluss haben. Ich wechsele den Verein aber nicht, weil es mir hier nicht gefällt. Wenn andere Faktoren nicht gewesen wären, hätte ich auch noch weiter in Niederwenigern gespielt. Ob Landes- oder Oberliga, das wäre mir da egal gewesen. Ich habe hier einiges mitgemacht, habe zehn Jahre bei den Senioren und drei Jahre in der Jugend gespielt. Am Anfang haben wir noch eine Abstiegs-Relegation gespielt, später in der Oberliga. Diese Zeit noch einmal mit dem Aufstieg krönen zu können, wäre schon sehr geil. Dann würde ich das Ende in Niederwenigern als gelungen ansehen und könnte das Kapitel erst einmal zur Seite legen.
Warum wechseln Sie dann überhaupt zum Heisinger SV?
Ich möchte viel für mein Grundschullehramts-Studium machen und mich auf die Arbeit konzentrieren. Ich war diese Saison lange verletzt und die Jungs, die dann gespielt haben, haben es sehr stark gemacht. Jordi Barrera, Florian Machtemes oder Paul Renneberg zum Beispiel. So kam ich gar nicht mehr an ihnen vorbei. Klar, freut man sich bei Siegen auf der Bank genauso. Aber gerade Niederlagen tun noch mehr weh, wenn man nicht mithelfen konnte. Ich fahre drei Mal in der Woche zum Training und am Wochenende dann manchmal bis nach Bocholt zu Spielen. Dann geht es um 12 Uhr los und bis man wieder zu Hause ist, sind gefühlt sieben Stunden um. Dann kam der Punkt, an dem ich dachte, es ist besser, wenn ich für mich selbst sage, dass ich nicht mehr Landes- oder Oberliga spiele und schaue, was auf mich zukommt. Es gab das eine oder andere Gespräch mit der Familie. Auch mein älterer Bruder Tobias war dabei. Wir haben einen sehr guten Draht und er fragte mich, ob ich nicht zu Heisingen kommen möchte. Wir wollten immer mal zusammenspielen, es hatte aber nie funktioniert. Jetzt ist der Zeitpunkt da. Nun habe ich mega viel Bock, noch einmal viel zu erreichen.
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