Cardiff (Wales). Patrick Korte kassiert in Wales seine vierte Niederlage als Profiboxer, live im Fernsehen. Das Ende passt dem Schwergewichtsboxer nicht

Der Traum platzte am Samstagabend um 21:33 Uhr: Patrick Korte verlor seinen großen Auslandskampf in Wales gegen den früheren Weltmeisterschafts-Herausforderer Hughie Fury – Cousin von Tyson Fury – durch technischen Knockout in der zweiten Runde. Das Ende war umstritten.

Der Essener Schwergewichtsboxer hatte den Kampf trotz nur eineinhalb Wochen Vorbereitungszeit angenommen, um diese große Chance zu nutzen. Das Event wurde vom Promoter „Boxxer“ veranstaltet und live auf Sky Sports in England übertragen. Korte bestritt den drittletzten Fight des Abends, zu diesem Zeitpunkt war die „Cardiff International Arena“ bereits sehr gut gefüllt.

Patrick Korte startete aggressiv in den Box-Kamof gegen Hughie Fury

Gegen 21.23 Uhr machte sich der Borbecker dann auf den Weg in den Ring. Wenige Minuten später ertönte die Glocke zur ersten Runde: Korte suchte sofort den Vorwärtsgang, während der erfahrene Fury erst einmal verhalten begann. In den ersten drei Minuten gab es wenig klare Treffer auf beiden Seiten, trotzdem hatte Fury einen kleinen Cut am linken Auge davongetragen. Im zweiten Durchgang boxte der Essener weiter aggressiv, aber auch sein Kontrahent wurde aktiver und hatte so langsam seinen Rhythmus gefunden.

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Als der Kampf gerade richtig an Fahrt aufnahm, war er auch direkt vorbei. Nach zwei Minuten erwischte Fury den 40-jährigen Korte mit einer rechten Hand an der Schläfe. Der Deutsche zeigte sich zwar kurz beeindruckt, hatte aber weiter seine Fäuste oben und ging nicht zu Boden. Plötzlich sprang Ringrichter Reece Carter aber dazwischen und brach den Kampf völlig überraschend ab, obwohl Korte keine sichtbaren Verletzungen hatte und sich noch verteidigte – ein sehr kontroverser Abbruch.

Korte hadert mit Abbruch und will weiter boxen

Auch der Unterlegene selbst zeigte sich mit dem Abbruch nicht einverstanden. Gegenüber dieser Redaktion sagte er zwei Tage nach dem Kampf: „Auch wenn es keine Glanzleistung war, habe ich gutes Feedback erhalten. Meiner Ansicht nach war dieser Abbruch zu früh. Wenn man sich das Video anschaut, dann sieht man, dass ich die Hände oben hatte. Natürlich geht die Sicherheit vor, aber ich war noch voll da. Die Veranstaltung war jedoch ansonsten wirklich sehr professionell. Das war eine tolle Erfahrung.“

Patrick Korte unmittelbar vor dem Kampf gegen Hughie Fury in der Utilita Arena in Cardiff.
Patrick Korte unmittelbar vor dem Kampf gegen Hughie Fury in der Utilita Arena in Cardiff. © Getty Images | James Chance

Unabhängig vom Ausgang seines Kampfes geht es für Patrick Korte weiter. Auch mit 40 Jahren fühlt sich der Schwergewichtler noch fit und möchte mindestens noch zwei weitere Jahre boxen. „Ich lasse mich von meinem Weg nicht abbringen. Es geht für mich auf jeden Fall weiter. Das ist ganz klar“, blickt Korte voraus.

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