Essen. Adler Union Frintrop spielt Samstag beim KFC Uerdingen. Yannick Reiners reist extra aus Paris an – für ein einmaliges Erlebnis.

Auf den Essener Oberligisten Adler Union Frintrop wartet am Samstagabend (27. April, 18 Uhr) ein echtes Highlight: Der Aufsteiger ist dann zu Gast beim KFC Uerdingen in der altehrwürdigen Grotenburg. Weil es für den KFC noch um einen möglichen Aufstieg in die Regionalliga West geht, wird eine große Kulisse erwartet.

Nicht nur für den DFB-Pokal-Sieger von 1985 ist es jedoch ein wichtiges Spiel, sondern auch für den Essener Gast. Schließlich braucht Adler Union jeden Punkt im Abstiegskampf, denn der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt gerade einmal einen Zähler.

Das weiß auch Frintrops Torjäger Yannick Reiners: „Egal, wie prekär unsere aktuelle Situation ist, auf das Spiel in Uerdingen dürfen und sollten wir uns alle freuen. Für die meisten wird es vielleicht ein einmaliges Erlebnis, vor so vielen Zuschauern zu spielen und das muss man genießen. Natürlich wollen wir uns nicht verstecken und haben keine Punkte zu verschenken“, so Reiners.

Es sei schon mehreren Teams aus den unteren Tabellenregionen gelungen, gegen den KFC etwas mitzunehmen. „Eieso sollte es uns nicht auch mal gelingen? Auch wenn klar ist, dass die Favoritenrolle bei Uerdingen liegt. Wir müssen an unser absolutes Leistungsmaximum gehen“, sagt Reiners.

Adler Union Frintrops Yannick Reiners flog im Hinspiel vom Platz

Sechs Tore erzielte der letztjährige Landesliga-Torschützenkönig in der aktuellen Oberliga-Saison. In der Hinrunde sah Reiners gegen Uerdingen bereits nach fünf Minuten die Rote Karte aufgrund eines Handspiels im eigenen Strafraum, die Partie ging dann in Unterzahl mit 0:2 verloren.

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Besonders kurios: Schiedsrichter Jonah Besong, der bereits das Hinspiel leitete, wird auch das Rückspiel in der Grotenburg pfeifen. „Ich persönlich hoffe, dass es dieses Mal mehr als fünf Minuten werden. Dann sollte ich den Ball besser nicht in die Hand nehmen“, betont der 27-Jährige schmunzelnd.

Mit Extra-Zug von Paris direkt in die Grotenburg

Von Mittwoch bis Samstag weilt der 2,04-Meter große Stürmer aber erst einmal in Paris. Der Grund: Reiners ist mit der Feuerwehr-Nationalmannschaft unterwegs. In Paris stehen die Spiele gegen Frankreich und England an. Erstmals ist der Feuerwehrmann dabei. In den letzten Tagen war der Adler-Torjäger viel mit der Organisation beschäftigt, um rechtzeitig am Samstagabend beim Spiel in Uerdingen zu sein.

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Der Plan von Reiners ist ambitioniert: „Ich freue mich erstmal, dass ich beim Erlebnis Feuerwehr-Nationalmannschaft in Frankreich mitmachen darf. Zudem bin ich froh, dass mir das auch niemand in der Mannschaft übelnimmt und mir es möglich gemacht wird, auf beiden Hochzeiten zu tanzen. Um wieder pünktlich zurück zu sein und das Erlebnis Grotenburg mitzunehmen, musste ich mir noch extra einen eigenen Zug buchen, damit ich den Bus bekomme, mit dem wir anreisen werden. Ich komme erst am Samstagmittag zurück und fahre von dort quasi direkt in die Grotenburg.“

Für die Mission Klassenerhalt ist dem Frintroper Eigengewächs kein Weg zu weit. „Es stehen für uns noch fünf Endspiele an. Das sollte jeder Außenstehende merken an der Art und Weise, wie wir auf dem Platz stehen“, fordert der Stürmer.

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