Essen. Verkehrte Welt: SC Türkiyemspor, SV Borbeck, FSV Kettwig und die VfL Sportfreunde 07 stoppen den freien Fall. Jetzt beginnt das Rechnen
„Aufmucken“ ist ein umgangssprachliches Verb, das heutzutage vor allem von der jüngeren Generation gerne benutzt wird. Laut dem Duden bedeutet es: Aufbegehren, Widerspruch erheben, sein Missfallen zum Ausdruck bringen.
Und genau das machten am vergangenen Wochenende gleich mehrere Abstiegskandidaten in der Kreis- und Bezirksliga – und sendeten Lebenszeichen oder landeten sogar einen Befreiungsschlag.
Bezirksliga: SC Türkiyemspor löst Pflichtaufgabe gegen ESC Preußen
Bezirksligist SC Türkiyemspor feierte nach zwei zuvor zwei Niederlagen in Folge einen wichtigen 3:1-Sieg beim sieglosen Schlusslicht ESC Preußen und sicherte sich damit seinen Punkt Vorsprung auf die Abstiegszone, weil auch Verfolger SC Velbert II gewann. Glücklich sei er über die drei Punkte, sagt Türkiyemspor-Trainer Adem Durmus, „aber es war schon eine Pflichtaufgabe“.
„Ich denke, jeder Verein, der da unten steht, rechnet – wir auch. Wir müssen jetzt erst einmal auf uns gucken und haben mit dem Tabellenführer eine Mammutaufgabe vor uns.“ Am Sonntag (13.30 Uhr, Raumerstraße) empfängt der Aufsteiger Spitzenreiter Blau-Gelb Überruhr. „Wir müssen punkten und gucken, dass wir irgendwie die 40-Punkte-Marke knacken“, meint Durmus. „Weniger wird nicht reichen. Ich gehe davon aus, dass man 40 Punkte braucht, um in der Liga zu bleiben.“
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In der Kreisliga A verbuchten der FSV Kettwig und der SV Borbeck wichtige Zähler: Kettwig bezwang in Gruppe zwei die Sportfreunde 1918 Altenessen auswärts mit 3:1 und verkürzte den Rückstand auf den Abstiegs-Relegationsplatz auf nur noch sechs Punkte. Der SV Borbeck sendete in Gruppe eins durch den 3:2-Sieg bei der SG Schönebeck II ein Lebenszeichen nach zuvor drei Niederlagen in Folge, der Relegationsplatz ist nur noch fünf Punkte entfernt – und das Restprogramm macht Hoffnung.
Kreisliga A: SV Borbeck muss jetzt dringend punkten
„Im Prinzip war unser Plan immer so, dass wir ab dem SGS-Spiel anfangen müssen zu punkten“, erklärt SVB-Coach Kevin Betting. Denn vorher spielte der Kreisligist unter anderem gegen Mannschaften aus den Top-Fünf. Punkte? Gab es in den drei Spielen vorher keine. „Da war jetzt nicht unbedingt mit Punkten zu rechnen. Seit dem letzten Wochenende spielen wir gegen die Mannschaften auf Platz sieben abwärts. Da war sowieso der Plan, dass wir ab dem Zeitpunkt kommen müssen.“
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Am Sonntag (11 Uhr, Prinzenstraße) trifft Borbeck auf die Zweitvertretung des VfB Frohnhausen, das Schlusslicht. Die Konkurrenten spielen gegen Mannschaften von oben. „Wir erhoffen uns natürlich drei Punkte gegen Frohnhausen und dass die Konkurrenz patzt. Dann hätten wir nur noch zwei oder drei Punkte Rückstand auf manche Mannschaften. Dann wären wir wieder dick im Geschäft.“
Sportfreunde 07: „Große Hoffnungen auf den Klassenerhalt“
Dick im Geschäft sind bereits wieder die Sportfreunde 07 in der Kreisliga B – spätestens nach dem 1:0-Heimsieg gegen SuS Niederbonsfeld. Durch den zweiten Sieg in Folge zogen die Sportfreunde mit dem TC Freisenbruch gleich und schoben sich auf den Relegationsplatz. „Diese Siege waren natürlich super wichtig. Wir hatten vorher eine lange, lange Durststrecke. Das ist natürlich für die Moral gerade unfassbar wichtig“, sagt Trainer Benedikt Birwe.
Dazu hat der VfL bislang zwei Spiele weniger bestritten als Tabellennachbar SG Kupferdreh-Byfang II, was viel Wert sei. „Das war ein Befreiungsschlag. Wir haben große Hoffnungen, die Klasse zu halten. Jetzt sind auch endlich alle wieder fit“, freut sich Birwe. Der Klassenerhalt, er würde dem Verein richtig guttun. Weiter geht es am Sonntag (15.30 Uhr) bei der Zweitvertretung von Teutonia Überruhr.
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