Essen. Einer oben, einer unten, sportliche Brisanz. Es ist aber nicht der spannendste Derby-Part. Eine Anlage und doch ein großer Unterschied.
40 Jahre lang waren sie getrennt, nun sind der TC Freisenbruch und der SV Preußen Eiberg wieder vereint auf einer einzigen Sportanlage. Nachdem beide Vereine früher gemeinsam auf dem Ascheplatz im Bergmannsbusch gespielt hatten, zog es die Eiberger, bzw. die beiden Vorgänger-Klubs 1. FC Eiberg und Preußen Steele, in den 70er Jahren auf die gerade einmal knapp einen Kilometer entfernte Sportanlage am Sachsenring.
Nur Freisenbruch blieb zurück im Bergmannsbusch. „Das war dort immer recht urig, man war komplett im Grünen. Es hatte etwas von einem Schrebergarten, wodurch wir auch eine gute Atmosphäre im Klub hatten“, sagt Peter Schäfer, der jetzige Jugendleiter des TC.
TC Freisenbruch: Online-Manager, Futsal, Bildungsangebote
Am liebsten wäre der Klub auch auf seiner alten Anlage geblieben, Ascheplatz hin oder her. Doch nach und nach wuchsen die Probleme. Der TC Freisenbruch reagierte mit Einfallsreichtum. 2016 war er bundesweit in den Medien, als er die eigene Mannschaft durch Privatpersonen als Online-Manager aufstellen und verwalten ließ. Erst durch die Corona-Pandemie ist dieses Projekt wieder beendet.
Zudem wurde eine Futsal-Mannschaft gegründet, in der zwischenzeitlich auch ein Nationalspieler kickte und die den Aufstieg in die Niederrheinliga feierte. Dort sieht es mit nur drei Punkten aus 13 Spielen und einem Torverhältnis von 53:139 aktuell zwar nicht gut aus, ein Abstieg ist durch den Rückzug des OSC Rheinhausen aber bereits ausgeschlossen.
Und dann ist da noch die Bildungsarbeit, in der der Verein enorm aktiv ist. Neben drei ab dem 1. September wieder neu zu besetzenden FSJ-Stellen, engagiert der TC Freisenbruch sich unter anderem auch in der Integrationsarbeit, im Offenen Ganztag und in Kindertagesstätten. „Wir bewegen in der Woche 800 Kinder mit unseren Angeboten. Das ist das, was uns von anderen Vereinen unterscheidet. Wir haben uns schon viel einfallen lassen, aber irgendwann stößt du an die Grenzen“, sagt Schäfer.
Am Sonntag steht das Derby zwischen dem TC Freisenbruch und dem SV Preußen Eiberg an
So entschloss sich der Verein im Februar des vergangenen Jahres nach langem Ringen dann doch dazu, ebenfalls auf die Anlage am Sachsenring umzuziehen. „Auf Asche und ohne Geld hast du heutzutage einfach keine Chance mehr. Und das Gebäude im Bergmannsbusch war ja noch aus den 40er Jahren. Die Zustände waren nicht mehr gut genug“, sagt Schäfer.
Aktuell nutzt der TC nun den Ascheplatz am Sachsenring. Gewaschen werden die Trikots aber immer noch im Bergmannsbusch. Auch die versprochenen Materialgaragen stehen noch nicht. Die Eiberger spielen indes auf dem Kunstrasenplatz. Perspektivisch soll die Asche im nächsten Jahr einem zweiten Kunstrasenplatz weichen.
Vorerst kommt es so aber zu der kuriosen Situation, dass der SV Preußen Eiberg, der mit nur vier Zählern Rückstand auf Rang zwei noch im Aufstiegsrennen ist, am kommenden Sonntag um 11 Uhr im sogenannten Auswärtsspiel beim Drittletzten und somit noch vom Abstieg bedrohten TC Freisenbruch antritt. Auf der eigenen Anlage – aber eben auf dem Ascheplatz.
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