Essen. Das 0:9 beim VfL Wolfsburg ist bei den Essenerinnen immer noch eine Thema. Am Wochenende geht es zum abstiegsbedrohten 1. FC Nürnberg.

Auch nach zwei Wochen ist das blamable 0:9 gegen den VfL Wolfsburg im DFB-Pokal-Viertelfinale bei den Bundesliga-Fußballerinnen der SGS Essen noch ein Thema. Doch das könnte sich an diesem Sonntag (14 Uhr) ändern, wenn die Essenerinnen die Möglichkeit zur Wiedergutmachung haben: Es geht zum abstiegsbedrohten 1. FC Nürnberg. Trainer Markus Högner macht bereits deutlich, was er in Franken von seiner Mannschaft erwartet: „Ich will eine Reaktion sehen.“ Und dabei darf ausgerechnet der VfL Wolfsburg als Vorbild dienen.

Lilli Purtscheller kehrt vom Länderspiel-Einsatz zurück

„Wir haben gegen sie nach zwei Niederlagen in der Liga gespielt und haben ihnen ab der ersten Sekunde angemerkt, dass sie unbedingt gewinnen wollten“, erklärt der 56-Jährige. „Jetzt erwarte ich auch, dass wir über die gesamte Spielzeit konzentriert sind. Wir wollen eine ähnliche Klarheit und Dominanz zeigen.“ Dabei ist davon auszugehen, dass er an seiner Startelf festhalten wird. Lilli Purtscheller verordnet Högner für ihren Einsatz vor allem eines: Ruhe. Die Österreicherin kehrt erst kurzfristig von ihrer Länderspielreise zurück.

War für Österreich im Länderspieleinsatz und soll sich ausruhen:  Lilli Purtscheller (links).
War für Österreich im Länderspieleinsatz und soll sich ausruhen: Lilli Purtscheller (links). © AFP | WOJTEK RADWANSKI

Mit der Alpenrepublik spielte die 20-Jährige zunächst in der EM-Quali gegen die DFB-Auswahl (2:3) und unter der Woche noch gegen Polen (3:1). Dabei gelang der Flügelstürmerin ihr erster Länderspieltreffer. „Auch Laura Pucks war mit der U20 unterwegs. Beide werden wir in dieser Woche nicht mehr so belasten. Da geht es um Regeneration. Aber das ist für uns nichts Neues“, erklärt Högner, der weiß, was seine Mannschaft in Nürnberg erwartet. Zumal dort nach dem Sieg über den 1. FC Köln die Hoffnung auf den Klassenerhalt gestiegen ist.

Mit Unentschieden gegen Bayern München ein Zeichen gesetzt

„Sie haben schon vor der Winterpause mit dem Unentschieden gegen Bayern München ein Zeichen gesetzt und neues Selbstvertrauen gewonnen“, weiß er. Mindestens zwei der verbleibenden fünf Partien müssten die Gastgeberinnen wohl aber gewinnen, um dem Abstieg noch zu entgehen. Gegen die SGS müssen sie auf Winterneuzugang Amira Arfaoui verzichten. Sie kehrte mit einer Knieverletzung von der Länderspielreise mit der Schweiz zurück. Ein bitterer Ausfall, weiß Högner: „Damit fehlt ihnen eine Schlüsselspielerin.“

Auch die SGS blieb zuletzt von einer Knieverletzung nicht verschont. Bei Maike Berentzen haben sich mittlerweile die schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet. Die 27-Jährige hat sich das Kreuzband gerissen. „Sie ist bereits operiert worden und alles ist gut verlaufen“, erklärt Högner. In der kommenden Woche soll sie mit der Reha beginnen. Ob sie aber in diesem Jahr noch einmal auf den Rasen zurückkehrt, ist fraglich. In Felicitas Kockmann und Lili Reimöller hat die SGS bereits zwei Langzeitverletzte.

Katharina Piljic soll unbedingt gehalten werden

Und das dürfte natürlich auch bei den Kaderplanungen für die kommende Saison ein Thema sein. Fest steht: Ein personeller Umbruch ist nicht zu erwarten. Allerdings laufen bei drei Spielerinnen im Sommer die Verträge aus. Während Julia Debitzki und Anja Pfluger über den Status der Einwechselspielerinnen nicht hinauskommen, könnte in Katharina Piljic eine Stammkraft den Verein verlassen. Högner möchte das verhindern: „Wir wollen sie auf alle Fälle halten.“ Zumal Piljic sich längst zur Leistungsträgerin entwickelt hat.

Die defensive Mittelfeldspielerin kickte bereits in der U17 für die SGS und schaffte vor vier Jahren den Sprung in der Eliteliga.