Essen. Oberligist Adler Union Frintrop feiert einen immens wichtigen Dreier gegen Union Nettetal. Das mitreißende Spiel bietet viele turbulente Szenen.

Bereits am Samstag hatte Adler Union Frintrop die Möglichkeit, durch einen Heimsieg den Relegationsplatz in der Oberliga Niederrhein zu verlassen. Diese Chance nutzte der Oberligist und besiegte Union Nettetal in einem völlig wilden Spiel mit 4:2 (3:1). Für die Frintroper war es der dritte Heimsieg im Jahr 2024.

Doch zunächst der Reihe nach: Das Spiel startete denkbar schlecht für den Essener Oberligisten. Bereits nach drei Minuten ging der Gast durch Gero Wolters in Führung. Adler Union schüttelte den frühen Schock aber schnell ab und kam fünf Zeigerumdrehungen später nach einem sehenswerten Angriff durch Melvin Ridder zum Ausgleich. Fortan entwickelte sich eine intensive, abwechslungsreiche Partie mit Möglichkeiten auf beiden Seiten.

Sehr erbost über seine Rote Karte in der Schlussphase: Trainer Marcel Cornelissen.
Sehr erbost über seine Rote Karte in der Schlussphase: Trainer Marcel Cornelissen. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Frintrops Dominik Stukator schoss knapp über das Tor (25.), Nettetals Drilon Istrefi traf aus 16 Metern die Latte (38.). Als alles dann bereits nach einem 1:1-Halbzeitstand aussah, waren die Hausherren zweimal eiskalt zur Stelle. Erst traf Torjäger Yannick Reiners sehenswert per Kopf zum 2:1 (43.) und mit dem Pausenpfiff erzielte Stukator noch das 3:1.

Aus dem Nichts verkürzte Nettetal auf 2:3

In der zweiten Halbzeit stand Adler Union defensiv lange sicher und hatte durch Stukator (67.) und Ridder (69.) zwei große Chancen, um für die Entscheidung zu sorgen. Nach einer Standardsituation verkürzte Nettetal aber aus dem Nichts durch Aaron Thomas zum 2:3 und war plötzlich wieder voll im Spiel. Die Gäste drängten auf den Ausgleich und vergaben die Riesen-Möglichkeit in der 78. Minute, als Leonard Lekaj per Elfmeter am glänzend reagierenden Stefan Jaschin scheiterte. Zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit machte Adler Union dann endgültig den Deckel drauf: Jonas Rübertus köpfte den Ball nach einer Ecke zum 4:2 in die Maschen. Mit einem Tor und drei Vorlagen avancierte der Kapitän zum Matchwinner.

Das ist wirklich eine bodenlose Frechheit
Trainer Marcel Cornelissen nach seiner Roten Karte.

Entsprechend erleichtert zeigte sich Frintrops Trainer Marcel Cornelissen nach dem wichtigen Sieg: „Die erste Halbzeit war fußballerisch sehr gut von beiden Seiten. Es war wichtig, dass wir mit dem 3:1 in die Pause gegangen sind. In der zweiten Halbzeit hatten wir keine Kontrolle mehr, da war es purer Kampf. Man hat etwas die Angst vor dem Gewinnen gespürt.“

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In der Schlussphase überschlugen sich dann noch die Ereignisse. Zum ersten Mal in seiner Karriere wurde Cornelissen, der nicht als Heißsporn bekannt ist, mit glatt Rot vom Platz gestellt (87.), drei Minuten später sah dann sein Co-Trainer Torben Grzenia auch die Rote Karte. Nach dem Schlusspfiff wurde das Schiedsrichtergespann mit „Schieber“-Rufen und einem Pfeifkonzert in die Kabine verabschiedet.

Cornelissen: „Das schlechteste Schiedsrichter-Trio“

Der Coach nahm anschließend dazu klar Stellung: „Wir haben hier gegen 14 Mann gespielt. Das war mit Abstand das schlechteste Schiedsrichter-Trio, welches ich jemals in der Oberliga gesehen habe. Ich habe am Seitenrand noch nie Gelb bekommen und der Schiedsrichter schmeißt mich mit glatt Rot runter, obwohl ich nichts gesagt habe. Das ist wirklich eine bodenlose Frechheit.“

Adler Union Frintrop: Jaschin – Rübertus, Engelberg, Karthaus (70. Nübel), Alimusaj (72. Bönisch) – Ohters, Hoffmann (86.Khan), Stukator (81. Rauschtenberger) – Dapprich (57. Groll), Reiners, Ridder.
Tore: 0:1 Wolters (3.), 1:1 Ridder (8.), 2:1 Reiners (43.), 3:1 Stukator (45.+1.), 3:2 Thomas (73.), 4:2 Rübertus (88.).