Essen. VfB Frohnhausen droht Abstieg in die Bezirksliga, dazu das Aus im Kreispokal gegen Vogelheim. So bewertet Issam Said die komplizierte Lage.
Kompliziert ist die Lage beim VfB Frohnhausen: In der Landesliga hat die Mannschaft von Trainer Issam Said sechs Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz und den ersten Nicht-Abstiegsplatz, der Abstieg in die Bezirksliga droht. Im Kreispokal-Viertelfinale unterlag der VfB am Mittwoch dem Vogelheimer SV mit 2:4 (1:1) nach Verlängerung und verpasste die Niederrheinpokal-Qualifikation für die neue Saison.
VfB Frohnhausen: Weitere Ausfälle nach Vogelheim-Pokalspiel
Genug Gründe für miese Stimmung? Nein, denn obendrein verletzten sich in Vogelheim gleich fünf Spieler und ließen die Ausfallliste weiter anwachsen: Mohamed Said, Abdul Semmo, Canel Ucan, Dasilva Matondo und Kai Hoffmann. „Eine Saison mit so vielen Verletzten wie in diesem Jahr hatte ich noch nie“, sagt Said. „Das ist ja Wahnsinn, das glaubt mir auch niemand. Die Kaderbreite gibt es momentan aufgrund der Verletzungen einfach nicht her, dass wir eine Serie starten können.“
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Am Sonntag (15 Uhr, Raumerstraße) allerdings bietet sich dem VfB im wichtigen Kellerduell die Gelegenheit dazu, wenn Tabellennachbar FSV Duisburg (sieben Punkte weniger) nach Frohnhausen kommt. Personell wird sich die Lage wohl nicht großartig verbessern, Hoffnung macht Said aber trotz des Ausscheidens die Leistung im Pokal gegen Vogelheim, das sich kürzlich von Trainer Christian Mikolajczak getrennt hat.
VfB Frohnhausen: „Erste Hälfte der Verlängerung war grauenhaft“
„Wir sind auf einen Gegner getroffen, der hundertprozentige Leidenschaft an den Tag gelegt hat. Wir waren natürlich mit unserem Mini-Kader in der Breite nicht gut besetzt“, erklärt Said. Das spiele aber keine Rolle, „weil wir trotzdem unsere Torchancen hatten und ein gutes Spiel gemacht haben.“ Die erste Hälfte der Verlängerung sei jedoch grauenhaft gewesen. „Die haben wir völlig verschlafen“, haderte der Coach. In dieser Phase setzte sich der VSV entscheidend auf 4:2 ab und sicherte sich das Halbfinal-Ticket.
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Abgehakt hat Said die Mission Landesliga-Klassenerhalt noch nicht: Zwölf Spiele hält der Spielplan noch für die „Frohnhauser Löwen“ bereit, 36 Punkte sind noch zu vergeben. „So lange wir rechnerisch noch nicht abgestiegen sind, werden wir auch weiterkämpfen. Ich stecke den Kopf nicht in den Sand – auch die Spieler nicht. Das weiß ich“, erklärt der Trainer. Mit Spielern aus der zweiten Mannschaft und den verbliebenen fitten Spielern muss der VfB nun zügig punkten – und das in regelmäßigen Abständen. Sonst könnte es in ein paar Wochen schon zu spät sein.
Issa Issa denkt über einen Abschied nach
Said glaubt fest daran, dass seiner Mannschaft das gelingt: „Ich glaube schon, dass wir am Ende des Tages nicht absteigen werden, weil die Mannschaft einfach den Willen dazu hat und mir das jeden Tag beweist“, sagt er. „Das gibt mir ein bisschen Hoffnung, dass wir am Sonntag gewinnen werden und eventuell am Saisonende über dem Strich stehen.“ Für leichte Störgeräusche im Hintergrund hatte zuletzt Kapitän Issa Issa gesorgt, der im RevierSport öffentlich über eine neue Herausforderung im Sommer nachgedacht hatte. Gezwungenermaßen einen Spieler halten, der nicht in Frohnhausen bleiben will, möchte er nicht, sagt Said. „Das sei Issa gegönnt mit seinen 40 Jahren.“
Viele weitere Abgänge befürchtet der Trainer aber nicht, der Großteil der Spieler wird laut ihm auch in der nächsten Saison in Frohnhausen spielen, mit den verblieben befindet sich Said in Gesprächen. Darüber hinaus soll es im Sommer auch im Trainerteam Veränderungen geben. Wie diese genau aussehen werden, konnte Said noch nicht verraten.
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