Essen. Moskitos lassen beim 7:0-Heimsieg gegen Erfurt nichts anbrennen. So hat sich Essener Oberligist das Playoff-Heimrecht gesichert.

Zwei Banner präsentierten die Fans der Moskitos Essen vor dem Heimspiel gegen die TecArt Black Dragons Erfurt. „Playoffs 24“, war der Schriftzug, der vor der Stehplatztribüne in der Eissporthalle am Westbahnhof prangte. „Wir sind stolz auf unser Team“, stand auf einem zweiten Transparent. Das Ticket für die direkte Playoff-Qualifikation hatte sich der Essener Eishockey-Oberligist bereits am vergangenen Spieltag gesichert, durch den 7:0 (1:0, 1:0, 5:0)-Kantersieg vor 1200 Zuschauern sind die „Mücken“ wieder auf Platz zwei gesprungen.

Eine Platzierung unter den Top-Drei ist dem ESC nach dem dritten Sieg in Folge auch rechnerisch nicht mehr zu nehmen. Vor der nächsten Aufgabe am Sonntag (18.15 Uhr) bei den Saale Bulls Halle haben die Moskitos das Heimrecht mindestens in der ersten Playoff-Runde also schon sicher. „Ich muss meiner Mannschaft heute ein Kompliment machen. Ich glaube, wir haben über 60 Minuten sehr konzentriertes und ehrliches Eishockey gespielt“, bilanzierte Moskitos-Trainer Danny Albrecht.

Moskitos-Torhüter Justus Roth feiert Shutout

Leistungsträger Enrico Saccomani kehrte nach seiner krankheitsbedingten Pause zurück in Reihe eins – genauso wie Youngster Johannes Oswald in den vierten Block. Neben Robin Slanina fiel auch Angreifer Dennis Reimer (krank) aus. Zwischen den Pfosten gab es eine Änderung: Youngster Justus Roth startete im Tor, blieb nach einer souveränen Leistung ohne Gegentreffer und durfte sich nach der Schlusssirene feiern lassen.

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Roth musste im Anfangsdrittel nach Umschaltsituationen oder abgefälschten Schüssen der Gäste immer mal wieder eingreifen, insgesamt aber hatten die Gastgeber im ersten Abschnitt mehr Spielanteile und die deutlich gefährlicheren Situationen vor dem gegnerischen Tor. Der Lette Elvijs Biezais scheiterte knapp mit seinem Bauerntrick-Versuch, Saccomanis Schuss, der von Biezais‘ Bein abgefälscht wurde, sprang von Pfosten zu Pfosten und dann vor die Linie (5.).

Alexander Komov bringt Moskitos in Führung

In der nächsten Situation traf Nachwuchsspieler Merlin Rune-Raab, der erstmals in dieser Saison zum Profi-Aufgebot zählte, den Puck vor dem freien Tor nicht richtig (6.). Ryan Del Monte hatte fein aufgelegt und scheiterte wiederum acht Minuten später am Gestänge (14.). Die Moskitos gingen schludrig mit ihren Chancen um, durften vor der ersten Pause aber doch noch jubeln: Alexander Komov hatte im Getümmel die Schlägerspitze am Puck, der rutschte unter Gäste-Torhüter Konstantin Kessler hindurch ins Tor (17.) – da war sie endlich, die Führung.

Alexander Komov erzielte für die Moskitos gegen Erfurt die 1:0-Führung.
Alexander Komov erzielte für die Moskitos gegen Erfurt die 1:0-Führung. © Essen | Michael Gohl

Im zweiten Abschnitt legten die Gastgeber nach: Der Lette Sandis Zolmanis belohnte die Moskitos aus kurzer Distanz für den weiterhin engagierten Auftritt, Saccomani hatte die Scheibe fein durchgesteckt (33.). Der Grund, warum Essen zu diesem Zeitpunkt nicht höher führte: das durchwachsene Powerplay. In den sechs Überzahlminuten bis zu diesem Zeitpunkt liefen die Hausherren immer wieder in gefährliche Erfurter Konter, während für den ESC nur vereinzelte Großchancen durch Del Monte heraussprangen (22./27.).

Moskitos: DEG-Youngster Hüserich feiert Torpremiere

Zwischenzeitlich hatten sich die Black Dragons mal in der Essener Zone eingenistet, danach holten sich die Moskitos aber die Kontrolle zurück und ließen im Mitteldrittel in der Defensive nahezu nichts mehr zu – auch nicht in Unterzahl. Im Schlussdrittel sorgte der ESC für die frühe Vorentscheidung: DEG-Förderlizenzspieler Jannis Hüserich zog aus der Distanz ab, der Treffer zum 3:0 war sein erster im Senioren-Eishockey (44.). Die Moskitos hatten das Spiel fest im Griff und dominierten den Gegner.

Ich bin ein bisschen enttäuscht von den letzten zehn Minuten, weil der Gegner einfach zu viele Strafen gezogen und unnötige Sachen gemacht hat. So muss ein Spiel nicht enden
Moskitos-Trainer Danny Albrecht zu den wilden Schlussminuten

Doppelpacker Zolmanis erhöhte nach einem schnell vorgetragenen Angriff und Vorarbeit von Biezais in Überzahl auf 4:0 (53.). „Hey, ab in den Süden“, stimmten die Essener Fans an und feierten die Playoff-Qualifikation. Jeweils im Powerplay erhöhte Biezais innerhalb von nur drei Minuten auf 6:0 (55./58.) und schnürte ebenfalls den Doppelpack. In der Schlussphase wurde es dann nochmal wild – im negativen Sinne: Die Black Dragons präsentierten sich als schlechte Verlierer und provozierten nach unnötigen Checks und Fouls immer wieder handfeste Auseinandersetzungen.

Moskitos: Saccomani setzt den Schlusspunkt

„Ich bin ein bisschen enttäuscht von den letzten zehn Minuten, weil der Gegner einfach zu viele Strafen gezogen und unnötige Sachen gemacht hat. So muss ein Spiel nicht enden“, erklärte Albrecht. Essens Oswald kassierte eine Matchstrafe wegen unsportlichen Verhaltens, Erfurts Fritz Denner eine Spieldauer-Disziplinarstrafe wegen Kämpfens (59.). Enrico Saccomani setzte in letzter Minute im Fünf-gegen-Drei den 7:0-Schlusspunkt (60.).

So haben sie gespielt

Moskitos – TecArt Black Dragons Erfurt 7:0.

Drittel: 1:0, 1:0, 5:0.

Tore: 1:0 Komov (17.), 2:0 Zolmanis (33.), 3:0 Hüserich (44.), 4:0 Zolmanis (53.), 5:0/6:0 Biezais (55./58.), 7:0 Saccomani (60.).

Strafminuten: Essen 39 – Erfurt 53.

Zuschauer: 1235.