Essen. Eishockey-Oberligist kehrt durch 7:3-Derbysieg gegen die Füchse Duisburg in die Erfolgsspur zurück. Die richtigen Aufgaben aber kommen erst noch.

Die Moskitos Essen haben sich auch ergebnistechnisch wieder gefangen und sind in die Erfolgsspur zurückgekehrt: Im Derby gegen die Füchse Duisburg fuhr der Eishockey-Oberligist vor 1400 Zuschauern am Westbahnhof einen ungefährdeten 7:3 (2:0, 2:1, 3:2)-Heimsieg ein und beendete die kleine Negativserie von zwei Niederlagen.

Komplizierte Aufgaben in Hannover und gegen Leipzig

Durch die drei Punkte sind die „Mücken“ vor den komplizierten Aufgaben am Freitag (20 Uhr, Pferdeturm) bei den Hannover Indians und am Sonntag (18.30 Uhr, Westbahnhof) gegen die Icefighters Leipzig mit Spitzenreiter Hannover Scorpions nach Punkten und Spielen gleichgezogen. „Wenn wir das Spiel für Spiel abrufen können, dass sich alle für die harte Arbeit belohnen, können wir auch wieder Spiele gewinnen“, sagt Moskitos-Trainer Danny Albrecht. Es seien zwei schwere Spiele, meint Albrecht, „aber es ist ohnehin alles schwer in der Liga“.

Zumal die Indians, bei denen kürzlich Trainer Björn Naujokat zurückgetreten ist, und die formstarken Icefighters den Moskitos deutlich mehr abverlangen dürften als die Füchse. Derbystimmung kam am Westbahnhof praktisch nie so richtig auf: Zu einseitig war das Ruhrduell, die Gastgeber dominierten die Begegnung über weite Strecken nach Belieben, phasenweise war sogar ein Klassenunterschied erkennbar.

Die Moskitos waren wieder ein bisschen bissiger

„Wir waren wieder ein bisschen bissiger, hatten wieder mehr Zugriff. Wir haben die Scheiben wieder konsequenter und schneller nach vorne gebracht“, analysierte Albrecht und führte weiter aus: „Wir haben die Checks zu Ende gefahren und hatten ganz viel Zeit in der gegnerischen Zone.“ Der entscheidende Unterschied: Die „Mücken“ waren deutlich effektiver – und knipsten gleich sieben Mal. Die einzelnen Tore gaben den Spielern Sicherheit in den eigenen Aktionen.

Leichter Derbysieg: (v.l.) Niklas Hane, Robin Slanina, Niklas Heyer, Fabio Frick und Alexej Dmitriev von den ESC Wohnbau Moskitos freuen sich über ein Tor gegen die Füchse Duisburg.
Leichter Derbysieg: (v.l.) Niklas Hane, Robin Slanina, Niklas Heyer, Fabio Frick und Alexej Dmitriev von den ESC Wohnbau Moskitos freuen sich über ein Tor gegen die Füchse Duisburg. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Auch die erste Reihe punktete wieder auf Normalniveau: Die lettischen Angreifer Elvijs Biezais und Sandis Zolmanis sowie Enrico Saccomani verbuchten insgesamt zehn Scorerpunkte gegen Duisburg. „Wir waren heute ein bisschen zielstrebiger, geradliniger, in den Sachen einfacher und nicht so kompliziert“, erklärte Albrecht. „Zwischendurch sind wir’s dann doch wieder, aber das können wir nicht komplett wegnehmen.“ Es sei schön für die Jungs, „wenn sie alle ein Erfolgserlebnis haben und nicht immer mit einem Minus rausgehen“, so der Coach, der wieder auf vier Reihen vertraute.

Das zahlte sich aus, weil eben jener vierte Block mit vier Förderlizenzspielern von der Düsseldorfer EG und den Krefeld Pinguinen für Aufsehen sorgte: DEG-Angreifer David Lewandowski, der mit seinen erst 16 Jahren als größtes Talent in der Düsseldorfer Jugend gilt, beeindruckte die Essener Fans und belohnte sich kurz vor der Schlusssirene mit seinem ersten Assist bei seinem Profi-Debüt.

Trainer Albrecht freute sich über die vierte Reihe

Lewandowski gewann den Zweikampf in der Ecke, bediente Carl Konze, dessen Schuss Robin Slanina, der die vierte Reihe ergänzte, entscheidend vorbei am Ex-Essener Fabian Hegmann zum 7:3-Endstand lenkte. „Es hat mich sehr gefreut für die vierte Reihe“, sagte Albrecht. Slanina habe zuletzt intern viel Kritik von ihm einstecken müssen, gegen Duisburg aber „sehr gut“ gespielt. Dass sich der souveräne Auftritt letztlich nicht zur Machtdemonstration entwickelte, hatten sich die „Mücken“ selbst zuzuschreiben.

Mehr zum Eishockey

„Wir hatten wieder eine Phase am Ende des zweiten und zu Beginn des Schlussdrittels, in der wir wieder ein bisschen schludrig waren und nicht konsequent nach hinten gearbeitet haben“, analysierte Verteidiger René Behrens. Die Gastgeber kassierten einen Gegentreffer nach einer unnötigen Strafe in Unterzahl, einen in eigener Überzahl. Dazu rutschte Fabio Frick vor dem 4:3 weg, Torhüter Bastian Flott-Kucis konnte den Puck nicht sichern.

Moskitos fanden die richtige Antwort

Die Moskitos fanden jeweils gleich die richtige Antwort, solche Fehler dürften gegen die Gegner am Wochenende allerdings deutlich empfindlicher wirken. „Natürlich müssen wir gucken, dass wir hinten weniger Gegentore bekommen, aber die Arbeit müssen wir beibehalten. Das ist das A und O“, erklärt Albrecht. „Dann kommen viele Sachen von alleine.“

Moskitos – EV Duisburg 7:3.

Drittel: 2:0, 2:1, 3:2.
Tore: 1:0 Frick (9.), 2:0 Biezais (15.), 3:0 Saccomani (27.), 3:1 (36.), 4:1 Biezais (36.), 4:2 (42.), 4:3 (44.), 5:3 Komov (45.), 6:3 Zolmanis (57.), 7:3 Slanina (58.).
Strafminuten: Essen 8 – Duisburg 14.
Zuschauer: 1418.