Essen. Die SGS Essen überrascht alle, nun schlägt sie auch Hoffenheim – und bleibt auf dem Boden. Das sind die Gründe für den Bundesliga-Erfolgslauf.
Die SGS Essen hat in der Frauenfußball-Bundesliga ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt. Deutlich mit 3:0 schlug die Elf von Trainer Markus Högner die TSG Hoffenheim und feierte nach dem Sieg am ersten Spieltag gegen Eintracht Frankfurt (2:0) schon den zweiten Erfolg gegen eine Mannschaft, die ein Wörtchen im Titelrennen mitreden möchte. Und das nicht zufällig: Denn die Essenerinnen waren im Kraichgau die bessere Mannschaft und beeindruckten einmal mehr mit einer tadellosen Defensivleistung. Zum fünften Mal in dieser Saison stand am Ende die Null.
Zum Nachlesen: So lief das Spiel der SGS in Hoffenheim.
„Ich bin überglücklich“, schwärmte Trainer Högner, dessen Elf nun seit fünf Spielen in Serie ungeschlagen ist. „Wir haben gegen einen übermächtigen Gegner den Sieg nach Hause gefahren.“ Vor allem in der ersten Hälfte aber dominierte die SGS: Knapp 70 Prozent der Zweikämpfe gewannen die Gäste und hatten satte 15 Ballaktionen im gegnerischen Strafraum.
SGS Essen: Der Sieg in Hoffenheim war verdient
Zum Vergleich: Die TSG kam auf drei. Und auch bei Abpfiff hatte Schönebeck mehr als doppelt sooft auf das gegnerische Tor geschossen (13 zu 6). Es gab keinen Zweifel: Der Sieg in Hoffenheim war ein verdienter.
Hinzu kommt eine neue Stärke der Högner-Elf: Das 1:0 fiel schon zum dritten Mal in dieser Saison nach einem Eckstoß von Natasha Kowalski. Gegen Frankfurt und Duisburg war jeweils Annalena Rieke zur Stelle, in Hoffenheim verlängerte diesmal Cazalla den Ball unglücklich ins eigene Tor lenkte. Entscheidend ist aber die Schärfe, mit der Kowalski die Kugel immer wieder hereinbringt und an der Ardelhütte längst die Expertin für ruhende Bälle ist. Gegen Nürnberg verwandelte sie zuletzt bereits einen Freistoß direkt.
Im Kraichgau wusste die SGS das Momentum zu nutzen: Nur eine Minute nach dem 1:0 erhöhte Laureta Elmazi nach Vorarbeit von Lilli Purtscheller auf 2:0. Hoffenheim wirkte überfordert und monierte nachher, dass die Regenerationszeit im Vergleich zur SGS zwei Tage kürzer war, nachdem die TSG zuletzt am Montag des vergangenen Spieltags noch gegen den 1. FC Köln (2:1) ranmusste. Allerdings darf man auch nicht außer Acht lassen, dass Hoffenheim mit einem Kader in die Saison ging, der die Champions League erreichen möchte. Müde Beine reichen da als Begründung nicht aus.
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SGS Essen übersteht eine kritische Phase in Hoffenheim
„Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht“, fand jedenfalls Högner. „Auch nach dem 2:0 haben wir den Gegner vom Tor ferngehalten.“ Insbesondere Katharina Piljic, die erneut für Laura Pucks in die Innenverteidigung rückte, ragte in der SGS-Defensive heraus. Hinzu kommt: Das nötige Glück hatten die Essenerinnen an diesem Abend auch. „Es gab zwei Situationen, in denen wir ein Gegentor hätten kassieren können.“ Hoffenheims Billa verfehlte aber freistehend das Gehäuse (36.) und SGS-Torfrau Sophia Winkler blieb im Eins-gegen-eins gegen Memeti die Siegerin (69.).
„In der zweiten Halbzeit waren wir in den ersten 15 Minuten zu passiv. Hoffenheim hatte da auch ein besseres Passtempo“, sagte Högner. „Aber auch diese Phase haben wir überstanden und gut verteidigt.“ Die SGS ist derzeit eben sehr gefestigt und hält auch dem Druck eines Topklubs wie Hoffenheim stand. Und mehr noch: Sie weiß, sich zu wehren. So bediente Lena Ostermeier Angreiferin Ramona Maier, die den Sack mit dem 3:0 endgültig zumachte und damit beim Blick auf die Tabelle fast schon zum Träumen einlädt.
Aber nicht mit Högner: „Wir bleiben am Boden und werden in dieser Woche weiter hart arbeiten.“ Denn die aktuelle Form möchte er nur zu gerne mit in den DFB-Pokal nehmen. Dort steht an diesem Samstag (14 Uhr, Hafenstr.) das Achtelfinale gegen den 1. FC Köln an.
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