Rostock. Eishockey-Oberligist Moskitos rettet einen 4:2-Auswärtssieg gegen Rostock über die Zeit. Das erwartet die Essener am Sonntag gegen Halle.
An diesen Anblick dürften sich die Fans der Moskitos Essen gewöhnen können: Der Essener Eishockey-Oberligist bleibt auch nach dem siebten Spieltag Spitzenreiter der Nord-Staffel. Bei den Rostock Piranhas fuhren die „Mücken“ mit dem knappen 4:2 (1:0, 1:1, 2:1) den sechsten Sieg in Folge ein. Damit sind sie auch im vierten Auftritt auf fremdem Eis in dieser Saison ungeschlagen geblieben. Fortsetzen können sie die beachtliche Siegesserie am Sonntag (18.30 Uhr, Westbahnhof) gegen die Saale Bulls Halle.
Moskitos-Trainer Danny Albrecht schickte nahezu dieselben Reihen ins Rennen wie beim 3:2-Derbysieg gegen Duisburg und dem 9:2 in Herford. Allein die Förderlizenzspieler von den Krefeld Pinguinen und der Düsseldorfer EG fehlten im Aufgebot. Für Robin Slanina, der seit knapp drei Wochen aufgrund von muskulären Problemen ausfällt, aber wieder ins Training eingestiegen ist, kam ein Einsatz noch zu früh.
Moskitos machen an Druck, doch Durchschlagskraft fehlt
Seine Teamkollegen übten in Rostock gleich zu Beginn Druck aus und hatten die ersten gefährlichen Abschlüsse, ehe sich auch die Piranhas immer besser in das Duell arbeiteten. Die „Mücken“ leisteten sich die ein oder andere Ungenauigkeit und Unkonzentriertheit, mitunter fehlte die finale Durchschlagskraft gegen die abwehrstarken Hausherren.
Also mussten die Essener zu einfachen Mitteln greifen – und das Glück half auch ein bisschen mit: Verteidiger Fabio Frick zog von der blauen Linie ab, sein Schuss wurde von zwei Rostockern unhaltbar abgefälscht (11.) – 1:0 für Essen. Zuvor hatten die Piranhas, die im ersten Abschnitt insgesamt mehr und die gefährlicheren Tormöglichkeiten verbuchten, bereits den Pfosten getroffen (7.) und durften nach einer Viertelstunde im Powerplay erstmals jubeln (15.). Allerdings war nicht ganz klar, ob der Puck die Linie wirklich überquert hatte. Die Bilder der Live-Übertragung, die den Schiedsrichtern allerdings nicht vorliegen, war zu erkennen, dass die Scheibe nicht mit vollem Umfang hinter der Linie war.
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Der Schiedsrichter neben dem Tor hatte den Treffer zunächst gegeben, das Gespann nahm ihn im Nachgang aber dennoch zurück. Somit blieb die hundertprozentige Erfolgsquote im Penalty Killing bestehen. So stabil die Essener in eigener Unterzahl stehen, so ausbaufähig ist das Überzahlspiel: Die Powerplay-Situationen im ersten und zweiten Drittel blieben abermals ungenutzt – was nach etwas mehr als einer halben Stunde bestraft wurde.
Moskitos bemühen sich um eine schnelle Antwort nach Gegentreffer
Rostock konterte, Piranhas-Angreifer Oscar Bejmo ließ Frick aussteigen und konnte auch ESC-Torhüter Bastian Flott-Kucis überwinden (35.) – der Ausgleich. Die Moskitos bemühten sich um eine schnelle Antwort und gingen kurz vor der zweiten Drittelpause erneut in Führung. Aus dem Rücken des Tores zogen die Essener schnell vor das Gehäuse, Dennis Reimer verwandelte den Nachschuss per Volley zum 2:1 (39.) – ein sehenswerter Treffer.
Enrico Saccomani hatte zu Beginn des Schlussdrittels die große Chance, gleich nachzulegen, Piranhas-Goalie Lucas Di Berardo entschärfte die Scheibe im letzten Moment (41.). Essen schnappte sich im Schlussdrittel die Spielkontrolle und drängte zunächst auf den dritten Treffer. Auch die nächste Rostocker Überzahl verteidigten die Gäste erfolgreich, konnten allerdings ihrerseits aus dem nächsten Powerplay erneut kein Kapital schlagen.
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Großartig gerieten die Moskitos im letzten Abschnitt aber dennoch nicht mehr in Bedrängnis. In der 58. Minute schloss der Lette Elvijs Biezais zum 3:1 ab, nachdem Landsmann Sandis Zolmanis die Scheibe No-Look durch die Beine zurückgelegt hatte. Die Entscheidung? Denkste. Die Piranhas verkürzten noch einmal aus der Distanz (59.). Biezais aber machte in den Schlusssekunden mit einem Schuss ins verwaiste Rostocker Tor den Deckel drauf (60.) – und sicherte den Moskitos den sechsten Sieg in Folge.
So haben sie gespielt
Rostock Piranhas – Moskitos 2:4.
Drittel: 0:1, 1:1, 1:2. Tore: 0:1 Frick (11.), 1:1 Bejmo (35.), 1:2 Reimer (39.), 1:3 Biezais (58.), 2:3 Tramm (59.), 2:4 Biezais (Empty Net, 60.). Strafminuten: Essen 6 – Rostock 6. Zuschauer: 993.
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