Bochum. Die SGS Essen schlägt den VfL Bochum dank zweier Doppelschläge. Was sich für das erste Bundesliga-Saisonspiel noch ändern muss.

Ein Spaziergang war es nicht für die SGS Essen – und doch ist der Frauenfußball-Bundesligist letztlich souverän in das Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Mit 4:0 (2:0) besiegte die Elf von Trainer Markus Högner den aufstrebenden VfL Bochum, der trotz der Niederlage nicht ganz unzufrieden gewesen sein dürfte.

Denn einen Klassenunterschied ließ der Regionalligist vor allem im ersten Durchgang nicht erkennen. Erst ein Doppelschlag von Essens Ramona Maier und Maike Berentzen brachte die SGS unmittelbar vor dem Pausenpfiff auf die Siegerstraße.

SGS Essen lobt den VfL Bochum

„Bochum hat das gerade in der ersten Halbzeit gut gemacht. Da waren sie frisch, haben immer wieder gut verschoben und unsere Angriffe verteidigt“, erklärt Högner, der den Gegner auf keinen Fall unterschätzen wollte und auf Experimente in seiner Startformation verzichtete. Lediglich zwei Wechsel im Vergleich zur Stammelf der Vorsaison nahm er gezwungenermaßen vor: Für die abgewanderten Ella Touon (St. Pölten) und Vivien Endemann (VfL Wolfsburg) rückten Laura Pucks und Lilli Purtscheller ins Team.

Und so übernahm die SGS von Beginn an die Spielkontrolle und verlagerte das Geschehen in die Hälfte des VfL, der auf eine Abwehrschlacht vorbereitet war. Torchancen waren lange Mangelware, bis auf zwei Abschlüsse von Essens Natasha Kowalski, die aber beide den Bochumer Kasten verfehlten. Punktgenau aber zog sie kurz vor der Pause eine Ecke vor das VfL-Tor, wo Angreiferin Maier lauerte und die Kugel entscheidend zur Essener Führung abfälschte. „Das war genau der richtige Zeitpunkt“, freute sich Högner.

SGS Essen: Maier und Rieke schlagen zu

Sein Jubel war noch nicht verflogen, da stellten die Essenerinnen schon auf 2:0: Maier und Annalena Rieke liefen die Bochumerinnen gleich nach Wiederbeginn an und eroberten den Ball, ein schneller Pass in die Tiefe und Maike Berentzen schob ein. „Es war wichtig, dass wir geduldig geblieben sind und unsere Linie nicht verloren haben“, meinte Högner.

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Denn auch er merkte, wie lautstark die 2500 Zuschauer ihren VfL unterstützten, sobald es mal über die Mittellinie ging. „Gefährlich wurde es für uns aber nicht“, sagte der Fußballlehrer. „Ein, zwei Freistöße kamen mal vor unser Tor, die hat Sophia Winkler aber abgefangen.“

Ins Schwitzen kam die Torhüterin eher wegen der Hitze. Und auch deshalb wollte Högner eine frühe Entscheidung der Partie herbeiführen. Das klappte. Diesmal brachte Kowalski den Ball per Freistoß an den langen Pfosten, Beke Sterner legte zurück und Kapitänin Jacqueline Meißner vollstreckte (54.). Ebenso eiskalt blieb Berentzen, die den Ball nach Vorarbeit von Katharina Piljic mit der Hacke einnetzte (56.).

SGS Essen startet gegen Frankfurt in die Bundesliga

„Das war ein guter Auftritt von uns“, befand Högner, der Eigengewächs Emily Joester im zweiten Durchgang zu ihrem Pflichtspieldebüt verhalf. Und vom einzigen Kritikpunkt an diesem Nachmittag blieb die Abwehrspielerinnen ausgenommen: „Hinten raus hätten wir schon noch ein fünftes oder sechstes Tor nachlegen sollen. Da waren wir zu fahrlässig.“ Beim Liga-Auftakt gegen Eintracht Frankfurt am Sonntag wird die SGS derart viele Chancen nicht bekommen. Dann kommt es auf Effizienz an.

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