Hamm. Tusem Essen ist beim Erstliga-Absteiger ASV Hamm/Westfalen zum Auftakt der 2. Liga chancenlos. Das waren die Gründe für die derbe Auftaktpleite.
Vom Gegner gab es für die Handballer des Tusem Essen zum Auftakt richtig eins auf die Mütze. Die Mannschaft von Trainer Michael Hegemann unterlag am ersten Spieltag der 2. Bundesliga beim Erstliga-Absteiger ASV Hamm-Westfalen mit 23:36 (13:15) und hat gleich mal einige Grenzen aufgezeigt bekommen. Auch wenn das Ergebnis etwas zu hoch ausgefallen ist, war der Erfolg absolut verdient für die Gastgeber. „Hamm ist sehr konsequent aus der Halbzeitpause gekommen und wir haben es nicht geschafft, ihr Tempospiel zu stoppen. Und wenn du einmal in so einem Negativlauf drin bist, ist es für uns zum jetzigen Zeitpunkt der Entwicklung sehr schwierig da herauszukommen“, sagte Hegemann nach der Niederlage.
Dabei zeigte seine Mannschaft in der ersten Halbzeit eine durchaus engagierte Leistung und ließ sich nicht abhängen. Die Neuzugänge versuchten sich schnell einzufinden, wie zum Beispiel Max Neuhaus, der im Rückraum den Ton angab und mit Eins-gegen-Eins-Situationen durchaus für Gefahr sorgen konnte. Der Wille war den Gästen anzusehen, allerdings merkte man, dass es an vielen Stellen noch hakt.
Abwehr von Tusem Essen lässt gegen Hamm zu viele Lücken
Die Essener Abwehr, das Prunkstück der vergangenen Saison, offenbarte insgesamt zu viele Lücken und ließ Hamm phasenweise zu viele Freiheiten. Diese wusste in der zweiten Hälfte vor allem Nico Schöttle zu nutzen, dem nahezu alles gelang. Schon zehn Minuten vor dem Ende war die Spannung aus dem Derby heraus, da sich die Hausherren zu abgezockt zeigten und in allen Belangen deutlich weiterentwickelt sind als der Tusem.
Das hat seine Gründe. Hamm ist nach dem Abstieg im Kern zusammengeblieben, während der Tusem auf einigen wichtigen Positionen Leistungsträger verlor. Die Neuzugänge, die in diese Fußstapfen treten sollen, zeigten gute Ansätze. So auch Julius Rose, der im zweiten Durchgang immerhin auf drei Treffer kam. Doch viele Abläufe wirkten noch nicht eingespielt – sowohl defensiv als auch offensiv. Da hatten die Hammer, gestützt von einem guten Torhüter Felix Hertlein, die Vorteile klar auf ihrer Seite.
Bitter aus Essener Sicht waren die frühen Ausfälle von Kapitän Jonas Ellwanger und Torjäger Felix Klingler. Während Ellwanger nach einem Zweikampf verletzt ausgewechselt werden musste und nicht mehr weiterspielen konnte, sah Klingler kurz vor dem Halbzeitpfiff die Rote Karte. Er war zu hart in einen Zweikampf gegangen, empfanden die Schiedsrichter.
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„Natürlich war das nicht gerade förderlich. Beide Spieler haben eine gewisse Routine und kennen die Abläufe. Das war sehr ärgerlich“, sagte Trainer Michael Hegemann, der die zahlreichen Baustellen mit seiner Mannschaft in den kommenden Tagen angehen muss. Phasenweise wirkte der Tusem zu zögerlich, sowohl im Abschluss als auch in den entscheidenden Situationen in der Defensive. Hamm agierte deutlich selbstbewusster und ließ sich von der guten Stimmung in der Halle treiben.
In der Schlussphase waren die Gastgeber nicht mehr zu bremsen, bestraften jeden leichten Fehler der Essener sofort mit einem Tor. Teilweise waren die Gäste zu wild und hektisch. Auch Torhüter Hadrian Solbach Domingo konnte daran nichts mehr ändern, dürfte sich dennoch über sein Debüt für den Tusem in der 2. Bundesliga gefreut haben. Immerhin zwei Paraden konnte er beisteuern.
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Inwieweit dieses Auftaktspiel eine Standortbestimmung gewesen ist, werden die kommenden Wochen zeigen. Der Tusem hat klar aufgezeigt bekommen, woran er schnellstmöglich arbeiten muss. Doch Trainer Hegemann betont: „Es wird sicherlich noch etwas Zeit brauchen, bis wir da sind, wo wir sein wollen.“
Nächste Woche Sonntag (10. September) kommt der TSV Bayer Dormagen zum Derby zum Hallo. Anwurf ist um 17 Uhr.
So haben sie gespielt
Hamm-Westfalen – Tusem Essen 36:23 (15:13).
Hamm: Hertlein, Wesemann; Huesmann (5/2), Fuchs, Schöttle (7), Artmeier (2), Stange (1), Sterba (4), Jungemann (1), Zintel (4), Bornemann (3), Dayan, Stüber (1), von Boenigk (4), Bauer (4).
Tusem: Diedrich, Solbach-Domingo; Ellwanger (2), Wolfram (1), Homscheid (2/2), Eißing (3/1), Szczesny (1), Wilhelm (4), Asmussen, Seidel, Klingler (4/1), Neuhaus (1), Rose (3), Mast, Werschkull (1), Schoss (1).
Siebenmeter: 2/2 – 4/6.
Strafminuten: 8 – 8. Zuschauer: 1750.
Spielfilm: 4:2 (5.), 5:4 (10.), 7:5 (15.), 8:8 (19.), 12:9 (25.), 15:13 (30.) – 17:13 (34.), 21:16 (41.), 23:18 (46.), 27:20 (50.), 32:22 (55.), 36:23 (60.)