Essen. Die Essener Klubs SG Schönebeck, Blau-Gelb Überruhr und Vogelheimer SV dürfen sich keine Schwäche mehr leisten. So ist die Lage zwei Spieltage.
Die heiße Phase in der Fußball-Bezirksliga wird eingeläutet. Nur noch zwei Spieltage stehen auf dem Programm und die Frage nach dem Meister ist weiterhin offen. Seit Monaten hält sich die SG Schönebeck (68 Punkte) eisern an der Tabellenspitze und verteidigt den Zwei-Punkte-Vorsprung vor der starken Konkurrenz aus Überruhr und Vogelheim (beide 66 Punkte).
Im Titelrennen scheint viel für die Mannschaft von SGS-Cheftrainer Olaf Rehmann zu sprechen, auch wenn sich der Coach selbst diplomatisch gibt. Vor dem Heimspiel am Sonntag gegen den Abstiegskandidaten TuS Essen-West 81 (11 Uhr) erklärt er: „Wir sind alle klug genug zu wissen, dass wir noch zwei schwere Spiele zu bewältigen haben und gehen diese Spiele so zielstrebig wie möglich an. Für uns spricht, dass wir pünktlich zur Endphase der Saison wieder viele Spieler haben, die sich fit melden. Am Dienstag waren wir 30 Mann beim Training und die Euphorie ist nach dem wichtigen Sieg gegen Burgaltendorf zu spüren.“
Spitzenreiter SG Schönebeck könnte Aufstieg an diesem Spieltag klarmachen
Wenn die SGS ihre Partie am Sonntagmorgen absolviert hat, dann weiß der Spitzenreiter genau, wie die Ausgangslage vor dem bedeutenden Top-Spiel zwischen Blau-Gelb Überruhr und dem Vogelheimer SV (So., 15.30 Uhr) ist. Gewinnt Schönebeck und die beiden Verfolger trennen sich Remis, dann wäre Schönebeck der Aufstieg in die Landesliga nicht mehr zu nehmen. Aber auch BGÜ und der VSV wollen natürlich ihre Titelchance bei zwei Punkten Rückstand auf den Primus, wahren.
Überruhrs Coach Murat Aksoy sieht allerdings den Spitzenreiter weiterhin in der Pole-Position: „Natürlich ist mathematisch noch alles möglich, aber Schönebeck steht schon mit einem Bein in der Landesliga. Ich gehe davon aus, dass sie die letzten beiden Spiele gewinnen werden. Die Hoffnung stirbt zuletzt, das ist ganz klar. Wir werden weiter Gas geben und hoffen auf einen Ausrutscher von Schönebeck. Unser Fokus liegt klar auf dem Duell mit Vogelheim. Das ist eine extrem starke Truppe. Die Tagesform wird entscheiden und wir wollen unsere gute Form bestätigen.“
Vogelheimer Trainer Mikolajczak: „Meine Mannschaft hat überhaupt keinen Druck“
SV Christian Mikolajczak, Coach des Vogelheimer SV, sieht sein Team gut gewappnet für die letzten Spiele: „Meine Mannschaft hat überhaupt keinen Druck. Wir brauchen uns nicht zu verstecken. Die Spieler haben richtig Bock auf ein hochklassiges Bezirksliga-Spiel. Meine Jungs zeichnet aus, dass sie wirklich mit Freude dabei sind. Die Trainingsbeteiligung ist super und jeder gönnt dem anderen den Erfolg. Wir sind ein eingeschworener Haufen, was ich so selten erlebt habe. Da ziehe ich absolut den Hut vor meiner Truppe.“
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Der spannende Saisonendspurt im Titelrennen der Bezirksliga sorgt auch bei Liga-Kontrahenten oder sogar höherklassigen Klubs für großes Interesse. Sascha Fischer, Trainer des Bezirksligisten DJK Sportfreunde Katernberg, würde vor allem der SG Schönebeck den Aufstieg gönnen: „Sie waren gefühlt von Spieltag eins an Tabellenführer. Das haben die Jungs bis dato fast perfekt gemacht. Die Qualität von Schönebeck muss man anerkennen. Ich gehe davon aus, dass sie die größten Hürden gemeistert haben. Aber: Man weiß, wie brutal Fußball sein kann. Alles ist möglich.“
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Auch für die Essener Landesliga Coaches ist der Meisterschaftskampf ein spannendes Thema, weil der Aufsteiger in der kommenden Saison automatisch zum Konkurrenten wird. Frohnhausens Trainer Issam Said hat einen Favoriten: „Alle drei Teams hätten es verdient, aber ich habe Schönebeck mehrfach gesehen und halte viel von ihnen. Sie spielen sehr unbekümmert, da macht es Spaß zuzuschauen. Ich gönne dem Underdog den Titel und für mich hätte die SGS den Aufstieg am meisten verdient.“
Ähnlich sieht es auch Dirk Möllensiep, Coach der SpVgg Steele: „Ich verfolge die Bezirksliga natürlich und gönne es jedem Verein. Wenn man die gesamte Saison sieht, hätte es Schönebeck am meisten verdient, weil sie die konstanteste Leistung gezeigt haben.“