Am Niederrhein. Beim SV Haldern gab es den Wermutstropfen schon vor dem Test gegen Pfalzdorf. So testeten der RSV Praest, Westfalia Anholt und TuS Haffen-Mehr.

Christian Böing konnte sich am späten Samstagnachmittag ziemlich zufrieden ins Warme zurückziehen. Erst einmal war der Coach des SV Haldern froh gewesen, dass sein Fußball-Bezirksligist bei weiterhin frostigen Bedingungen überhaupt hatte testen können. Doch der Kunsrasenplatz im Lindenstadion war erstaunlich gut zu bespielen. Und dann zeigte der Gastgeber im Vergleich mit Alemannia Pfalzdorf aus der Parallelgruppe auch eine weitestgehend ordentliche Leistung. Am Ende trennten sich beide Teams mit 1:1 (0:1), wobei die Halderner in den Schlussminuten noch mehrere Chancen hatten, um die Partie für sich zu entscheiden.

Veit Boßmann trifft spät für den SV Haldern

Gegen eine robuste Elf aus Pfalzdorf hatte sich der SVH in der ersten Halbzeit allerdings noch richtig schwer getan. Die Alemannia nutzte einen Halderner Stellungsfehler früh zur Führung durch Cem Artas (4.), in der Folge spielte sich das Geschehen überwiegend im Mittelfeld ab. Die Hausherren wurden nur ganz selten zwingend und hatten bei einer Pfalzdorfer Großchance noch Glück (35.). „Über ein 0:2 zur Pause hätten wir uns nicht beschweren dürfen“, meinte dann auch Böing, dessen Elf mit Wiederanpfiff aber das Kommando übernahm. Es blieb aber vorerst dabei: Wirklich gefährlich wurde Haldern nicht, erst in der Schlussviertelstunde häuften sich schließlich die Chancen. Eine davon nutzte schließlich Veit Boßmann nach Vorarbeit von Alex Ruyter zum Ausgleich (82.). Noch einmal Boßmann und der eingewechselte Joel Ising versäumten bei weiteren guten Gelegenheiten einen zweiten Treffer.

SV Haldern - Fortuna Bottrop
Veit Boßmann traf für den SV Haldern zum Ausgleich. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

„Ich bin mit dem Auftritt aber schon durchaus einverstanden“, erklärte Böing, für den es aber im Vorfeld auch einen großen Wermutstropfen gab: Julian Otten, der schon die ganze Hinrunde wegen eines angerissenen Syndesmosebandes pausieren musste, verletzte sich im Training erneut am Fuß. Böing: „Die Diagnose steht noch aus, aber wir hoffen natürlich alle für ihn, dass es diesmal nicht so langwierig ist.“

RSV Praest geht bei Viktoria Goch baden

Der abstiegsbedrohte Halderner Ligakonkurrent RSV Praest war bei Viktoria Goch, einem Spitzenteam aus der Nachbargruppe 4, chancenlos und unterlag am Ende deutlich mit 0:6 (0:5). Nach 20 Minuten eröffneten die Gocher den Torreigen, schlugen bis zum Wechsel vier weitere Male zu. Die ersten vier Viktoria-Treffer gingen allesamt auf das Konto von Levon Kurikciyan (20./34./36./38.), der sogar innerhalb von vier Minuten einen Hattrick erzielte. Dann unterlief Finn Tiemer noch ein Eigentor. Nach dem Wechsel ließen es die Hausherren ruhiger angehen, nur Giuseppe Geukes traf noch einmal.

Der SC Westfalia Anholt nutzt in Dingden seine Chancen nicht

A-Ligist SC Westfalia Anholt unterlag beim Bezirksligisten BW Dingden II mit 1:5 (0:2). Für Gästetrainer David Kraft hätten auf beiden Seiten noch deutlich mehr Treffer fallen können: „Es wäre sicher auch ein 10:6 für Dingden möglich gewesen. Beide Mannschaften haben das Abwehrverhalten ein wenig vernachlässigt.“ Während seine Elf es schon in Hälfte eins versäumte trotz einiger guter Gelegenheiten auf die Anzeigetafel zu bringen, traf Felix Leyking (6./34.) bis zum Wechsel immerhin zweimal für Dingden. Nach dem Wechsel legten die Blau-Weißen durch einen weiteren Doppelpack von Tim Harbring (53./56.) nach, ehe Felix Schirrmacher per Strafstoß das 1:4 erzielte (63.).

Fußball Testspiel BW Dingden II - Westfalia Anholt
Oliver Paus (rechts) zog mit Westfalia Anholt in Dingden den Kürzeren. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

„Das war aber ein Geschenk des Schiedsrichters. Die Dingdener Geschenke wollten wir vorher ja offenbar nicht annehmen“, schmunzelte Kraft, dessen Elf in der Schlussphase noch ein Tor von Jonah Koopmann (84.) hinnehmen musste. Zu bemängeln hatte der Anholter Trainer neben der Chancenverwertung auch die Einstellung: „Mir hat der absolute Wille gefehlt. Ich weiß, es war nur ein Freundschaftsspiel, aber ich bezweifel, dass wir den Schalter einfach so umlegen können, wenn es wieder um Punkte geht.“

TuS Haffen-Mehr: Coach Dennis Lindemann will 0:6 nicht überbewerten

Chancenlos war A-Ligist TuS Haffen-Mehr beim Kevelaerer SV. Die Mannschaft von Dennis Lindemann unterlag dem starken Bezirksligisten Kevelaerer SV mit 0:6 (0:3). Der TuS-Trainer, dem insgesamt nur zwölf Akteure zur Verfügung standen, wollte das Resultat hinterher aber keineswegs überbewerten: „Es war ein guter Test für beide Seiten und eine gute Laufeinheit. Und darum geht es in der aktuellen Phase der Vorbereitung schließlich vor allem“, meinte Lindemann, der mit seinem Team am Mittwoch (20 Uhr) bei A-Liga-Spitzenreiter TSV Weeze den nächsten Test absolvieren will.