Haldern. Über zwölf Kilometer gibt es beim Halderner Volkslauf einen spannenden Zweikampf. Zwei Sekunden entscheiden am Ende über den Sieg.

Heiner Wardemann und Jeroen Reintjes lieferten sich auf der Zwölf-Kilometer-Strecke des Halderner Volkslaufes einen spannenden Zweikampf an der Spitze. Am Ende gewann der „Bauer aus Hüthum“ – wie sich Wardemann nennt. Der 40-jährige Landwirt überquerte nach 44:48 Minuten die Ziellinie im Lindenstadion. „Nachdem ich 2018 und 2019 Zweiter geworden bin, freue ich mich, dass es diesmal zum Sieg gereicht hat“, frohlockte Wardemann nach dem Lauf.

„Es war teilweise schon sehr drückend auf der Strecke. Wir haben uns aber vorn abgewechselt und gut Tempo gemacht“, schilderte der Emmericher das Duell mit dem am Schluss zwei Sekunden langsameren Kontrahenten aus Zeddam, der auch schon einige Male in Haldern gestartet war und immer noch den Streckenrekord über die 5000 Meter (15:32 Min.) hält, den er 2013 aufgestellt hatte.

Doppelsieg für Carolin Joeken

„Momentan trainiere ich für den Marathon, im Dezember will ich in Valencia dabei sein“, erklärt Reintjes, der eine Laufschule betreibt und auch die Kicker beim niederländischen Fußball-Zweitligisten De Graafschap Doetinchem fit macht.

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Schon auf dem fünften Platz der Gesamtwertung folgte mit Carolin Joeken die schnellste Frau, die für die zwölf Kilometer rund ums Reeser Meer eine Zeit von 45:36 Minuten benötigte. „Es war schon anstrengend, aber der Wind war auch ganz angenehm“, stellte die Ausdauersportlerin aus Wissel fest, die sich dann spontan auch noch für den 5000-Meter-Lauf anmeldete. Auf der kürzeren Distanz war Joeken in 19:30 Minuten erneut die Frau, die vorn weg lief.

Halderner Volkslauf: 468 Meldungen

Auch Heiner Wardemann ging anschließend noch auf die 5000-Meter-Strecke und belegte in genau 18 Minuten den dritten Platz. Sieger wurde Jan Rütjes (TuS Xanten, 17:30 Min.). „Es ist schön, dass man wieder an fast jedem Wochenende Wettkämpfe bestreiten kann“, findet Wardemann, der Freitag beim Sommerabendlauf in Weeze in 17:02 Minuten bereits den zweiten Rang über 5000 Meter belegt hatte.

Carolin Joeken (r.) vom TuS Xanten war in Haldern als schnellste Frau der Strecke unterwegs.
Carolin Joeken (r.) vom TuS Xanten war in Haldern als schnellste Frau der Strecke unterwegs. © Funke Foto Services | Thorsten Lindekamp

Im Schnitt komme er so auf 70 Kilometer pro Woche, erzählt der Hüthumer, der erst als 33-Jähriger mit dem Laufsport begonnen hatte.

Insgesamt meldeten bei der 19. Auflage des Halderner Volkslaufes 468 Athleten. Nachdem vor der Corona-Pause im Jahr 2019 die Marke noch über 1000 gelegen hatte, hatten sich die Veranstalter mehr erhofft. Doch mehrere Gründe führten zum Rückgang. Neben den Pandemie-Auswirkungen vor allem auch der Triathlon in Kalkar-Wissel am gleichen Tag und die bereits begonnenen Sommerferien.

Haldern: Jahrhundert-Halbmarathon im nächsten Jahr

„Wir hoffen, dass es nach dieser Durststrecke wieder aufwärts geht“, sagt Organisator Mike Hockert, der mit seinem Team bereits seit Dezember mit den umfangreichen Vorbereitungen beschäftigt war. „Wir sind froh, dass sich immer noch genügend Helfer engagieren. Allerdings wird das ebenfalls nicht einfacher. Ein Dank geht auch an die Sponsoren, ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich wäre, zumal ja auch alles teurer wird, von der Technik bis zur Bratwurst“.

Im kommenden Jahr werde dann als Highlight der bereits für 2020 geplante „Jahrhundert-Halbmarathon“ nachgeholt, kündigt Mike Hockert an.

Auf der Strecke beim Halderner Volkslauf gerieten die Starter bei drückender Witterung ziemlich ins Schwitzen.
Auf der Strecke beim Halderner Volkslauf gerieten die Starter bei drückender Witterung ziemlich ins Schwitzen. © NRZ | Privat

Zum Halderner Volkslauf gehörte auch in diesem Jahr wieder zu Beginn ein Rollstuhlrennen, bei dem ein Trio 1200 Meter absolvierte. „Wer möchte, kann sich gerne mal in einen Rollstuhl setzen und erleben, wie anstrengend das ist“, meinte Maria Heweling, die die Strecke in knapp elf Minuten bewältigte.

Doppelte Distanz für elfjährige Valerie Lühl

Am Mikrofon begleitet wurden die Aktiven während des Tages von den Moderatoren Christian Wissing und Tobias „Topsen“ Heynen. Über 5000 Meter jubelte Valerie Lühl, dass sie es bis ins Ziel schaffte. Eigentlich wollte die Elfjährige beim 2500-Meter-Schülerlauf mitmachen, doch Vater Daniel motivierte die Tochter, es bereits auf der doppelten Distanz zu versuchen. Am Ende stand für beide immerhin die angestrebte Zeit von unter 30 Minuten auf dem Tableau.

Gleich zu viert startete die Familie Pfände aus Haldern beim Heimspiel: Vater Mathias über zwölf, Mutter Verena über fünf Kilometer, die Kinder Lore und Fred über die 1000 und 400 Meter. „Unser Volkslauf ist vor allem ein Familiensportfest“, unterstreicht Mike Hockert.