Haldern. Mailin Tenhagen macht Leichtathletik und kickt leidenschaftlich gern. Für die Innenverteidigerin gibt es die zweite Einladung zur DFB-Auswahl.

Langeweile ist ein Begriff, der in Mailin Tenhagens Wortschatz nicht vorkommt. Das Nichtstun liegt der 14-Jährigen einfach nicht. Schule, Freundschaften, Leichtathletik, Fußball – die Tage der jungen Vollblutsportlerin sind vollgepackt. Selbst im Corona-Lockdown legte sich die Schülerin ein strammes Programm zurecht. „In der Zeit bin ich oft joggen gegangen, mit meiner Fußballmannschaft gab es eine Trainingschallenge, ich habe Techniktraining im Garten gemacht und hatte Leichtathletik-Einzeltraining“, zählt Mailin Tenhagen auf.

Die Belohnung für den Trainingsfleiß und natürlich das Talent gab es bereits im Dezember in Form einer Einladung für einen Lehrgang mit der U15-Juniorinnen-Nationalmannschaft und dem Länderspiel gegen Belgien. „Das war ein schönes Gefühl“, erinnert sich die Achtklässlerin. Das Feedback der DFB-Verantwortlichen war gut, die neuerliche Einladung zum Kaderlehrgang in der Sportschule Kaiserau vom 3. bis 6. Februar verdient. „Nach dem ersten Lehrgang haben die Vereinstrainer eine Beurteilung bekommen und eine Information darüber, was gemacht wurde und wie der Leistungsstand ist. Die Bewertung war wohl ganz ordentlich“, berichtet Vater Harald Katemann.

Vorbild Marina Hegering

In der Nachwuchsliga spielt Mailin Tenhagen in der Jungen-Mannschaft der DJK SF 97/30 Lowick. Dort fühlt sich die junge Innenverteidigerin wohl. „Das macht mir viel Spaß und ich fühle mich dort gut aufgehoben“, sagt die Schülerin. Noch bis einschließlich zur B-Jugend könnte sie in der männlichen Jugend mitspielen.

Mailin Tenhagen (hintere Reihe, 4. v.l.) im Kreis der U15-Juniorinnen-Nationalmannschaft.
Mailin Tenhagen (hintere Reihe, 4. v.l.) im Kreis der U15-Juniorinnen-Nationalmannschaft. © DFB

Dass sie in der DFB-Auswahl ausschließlich mit Mädchen spielt, ist für die Fußballerin, deren Vorbild die gebürtige Bocholterin Marina Hegering ist, schon eine Umstellung. „Ich habe ja auch schon in der Niederrheinauswahl mit Mädchen gespielt. Daher kenne ich es. Es ist schon ein Unterschied, aber es ist auch toll. Wir tauschen uns bei der Nationalmannschaft untereinander aus, halten auch so Kontakt. Ich spreche häufiger mit einer Mitspielerin aus Bayern und einer aus Hamburg. Das ist natürlich super“, freut sich Mailin Tenhagen auf den nächsten Ausflug zur Nationalmannschaft.

Unterstützung durch die Schule

Dort stehen neben Trainerinnen und Trainern, Psychologen, Athletiktrainer und Physiotherapeuten auch Lehrer für den Nachwuchs bereit. Neben den zwei kurzen, intensiven Trainingseinheiten pro Tag stehen auch zwei Schuleinheiten und Analysegespräche auf dem Programm. Mailin Tenhagens großes Ziel ist es, im Fußball so „weit wie möglich zu kommen, mich immer weiter zu verbessern und an meiner Technik zu arbeiten.“ Ihre Schule, das Reeser Gymnasium Aspel, macht dabei mit. Die Schulleitung unterstützt die 14-Jährige voll. Ihre Zensuren stimmen, auch wenn zwischen Verabredung und dem Training oft im Auto auf der Fahrt gelernt wird. Mailin Tenhagen: „Das klappt alles zum Glück ganz gut.“

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Gleichzeitig wird sie auch in der Leichtathletik weiter Gas geben. Zuletzt wechselte der Teenager vom TV Rees zum Weseler TV. „Hier finde ich richtig gute Bedingungen vor“, schwärmt die Enkelin von Jupp Tenhagen. Das Training und die Wettkämpfe machen ihr viel Spaß, wenngleich das Ergebnis eines kürzlich durchgeführten Leistungstests des Leichtathletik-Verbandes Nordrhein für Athletinnen und Athleten aus ganz NRW der ehrgeizigen Sportlerin nicht so wirklich schmeckte. Mailin Tenhagen: „Da wurde geschaut, auf welchem Leistungsstand man ist. Wir mussten viele Übungen machen, von denen viele für mich neu waren. Daher war der Ergebnis nicht ganz so gut. Ich hoffe, dass ich noch einmal eingeladen werde, dann will ich es besser machen.“

Eines steht jedenfalls fest: Langeweile wird bei Mailin Tenhagen so schnell nicht aufkommen.