Emmerich. Nach einem sensationellen dritten Platz im Qualifying erreicht der Emmericher beim Formel-1-Jubiläums-Grand Prix in Silverstone den siebten Rang.

Nico Hülkenbergs Achterbahnfahrt in Silverstone ging am Wochenende weiter. Nachdem klar war, dass er auch beim zweiten Formel 1-Stopp in England für den positiv auf Corona getesteten Sergio Perez im Racing Point sitzen wird, überzeugte der 32-Jährige bei den drei Trainingseinheiten und ließ anschließend ein sensationelles Qualifying folgen, in dem er sich auf den dritten Rang katapultierte.

Lob vom ehemaligen Teamkollegen

„Ich bin ein bisschen überrascht, habe aber ein großes Lächeln im Gesicht“, stand der Emmericher nach dem optimal gelungenen Bewerbungsschreiben für eine Rückkehr als Stammpilot im nächsten Jahr bestens gelaunt vor den Mikros.

„Da hat er einen super Job gemacht, nachdem er so lange auf der Couch rumgesessen hat“, zollte auch der letztjährige Renault-Teamkollege Daniel Ricciardo Lob. Der immer noch fehlende Podiumsplatz in seiner Karriere schien angesichts dieses starken Auftritts für Hülkenberg in seinem 178. Formel 1-Rennen zumindest möglich zu sein.

Starke Vibrationen am Hinterrad

Nach dem großen Pech in der Vorwoche, als der Motor seines Boliden noch vor dem Rennstart streikte, ging es diesmal am Sonntag auch tatsächlich auf die Strecke. Letztendlich beendete der Emmericher den Grand Prix zum 70-jährigen Formel 1-Jubiläum auf dem siebten Rang. Eine bessere Platzierung war für den Emmericher durchaus möglich, doch in der 45. von insgesamt 52 Runden musste Hülkenberg außerplanmäßig zum dritten Mal an die Box. „Es gab starke Vibrationen am linken Hinterrad, daher mussten wir reagieren“, erläuterte Racing-Point-Teamchef Otmar Snafnauer.

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„Ich glaube nicht, dass ich es bis zum Ende geschafft hätte, es gab eine Riesenblase und die Vibrationen waren schon extrem“, wertete auch der erfahrene Pilot die dritte Unterbrechung als notwendig. „Insgesamt war es eine solide Leistung“, konnte Hülkenberg aber trotzdem recht zufrieden sein.

Verstappen zieht nach dem Start vorbei

Sofort beim Start hatte der Emmericher den späteren Sieger Max Verstappen ziehen lassen müssen. Auf Rang vier ging es dann für den Racing Point in Runde 16 zum ersten Mal an die Box, in Runde 31 wurden dann zum zweiten Mal neue Reifen aufgezogen. Anschließend lag der pinke Wagen mit der Nummer 27 längere Zeit auf Position fünf, ehe dann der weitere Stopp sieben Runden vor Schluss noch Plätze und Punkte kostete. Immerhin sechs Zähler in der WM-Konstrukteurswertung konnte der Ersatzfahrer seinem Team durch den siebten Platz aber sichern.

Extrem anstrengend war das Fahren in Silverstone auch diesmal für den Emmericher. „Ich werde sicherlich den einen oder anderen Muskel spüren. Jetzt werde ich mich erstmal ein wenig regenerieren und dann im Simulator auf Barcelona vorbereiten“, erklärte der 32-Jährige, nachdem er die Zielflagge gesehen hatte.

Ob Nico Hülkenberg am nächsten Wochenende in Spanien eventuell noch ein weiteres Formel 1-Rennen in diesem Jahr bestreiten wird, entscheidet sich in den nächsten Tagen. „Sergio Perez wird zu 99 Prozent in Barcelona im Auto sitzen“, geht Szafnauer derzeit aber stark von einer Rückkehr des Mexikaners aus.