Anholt. Die Kreisliga-A-Mannschaft von Trainer Thomas Driever kann mehrere Zugänge gewinnen – vor allem für die Offensive. Ziel ist die Aufstiegsrunde.

Rund vier Wochen vor Beginn der neuen Saison sorgte Westfalia Anholt noch einmal für eine dicke Überraschung. Mit Daniel Buscher konnte ein zusätzlicher Verteidiger gewonnen werden. Der 25-Jährige, der eigentlich vom SV Rees zum Bezirksligisten SV Vrasselt wechseln wollte, entschied sich nun anderweitig und soll künftig dafür sorgen, die Abwehr der Schwarz-Weißen sattelfester zu machen. In der vergangenen A-Liga-Spielzeit kassierten die Anholter die achtmeisten Gegentore und mussten sich mit Platz 13 zufrieden geben.

Zu viele Gegentore

„Die letzte Saison war sehr merkwürdig. Wir sind eigentlich relativ gut gestartet, doch dann fing es an, dass sich einige Spieler verletzt haben und zudem immer wieder der eine oder andere im Urlaub war. Leider hatten wir nicht so einen breit besetzten Kader. Wir hatten 15 Kreisliga-A-taugliche Akteure und viele Talente, die aber noch nicht soweit waren. Im Endeffekt war es für uns eine gebrauchte Saison“, analysiert Thomas Driever, Trainer der Schwarz-Weißen.

Dies alles soll sich in den bevorstehenden Monaten ändern. Daher hat sich die Westfalia signifikant verstärkt. Neben Daniel Buscher stoßen mehrere Offensivkräfte zum Aufgebot. Jorge Figueiredo will seine Karriere bei seinem Heimatverein ausklingen lassen und wechselt vom 1. FC Heelden nach Anholt.

Auch interessant

Marcel Fernandez Torné kommt vom SC 26 Bocholt III, Ali El-Abbas kehrt nach einjährigem Gastspiel beim SV Rees zurück und Yannick Duesing verließ Bezirksliga-Aufsteiger SV Haldern in Richtung Pannebecker. Zudem werden Murat Sanli, Silas Roes, Marlon Strauss und Lukas Freund, der im letzten Jahr schon vorzeitig zum Senior erklärt worden war, aus der A-Jugend in die erste Mannschaft hochgezogen.

Duesing soll Spiel ankurbeln

„Wir haben die letzte Saison analysiert und sind zu dem Entschluss gekommen, den Kader breiter aufzustellen. Des Weiteren arbeiten wir daran, die hochkarätigen Torchancen, die wir ja durchaus hatten, besser zu nutzen. Außerdem müssen wir unser Umschaltspiel von der Offensive in die Defensive noch etwas verbessern. Das hat letzte Spielzeit nicht optimal funktioniert“, so der Übungsleiter der Westfalia.

Vor allem El-Abbas und Duesing dürften die eh schon gut besetzte Offensive weiter verstärken. „Wir sind sehr froh, dass beide zu uns gewechselt sind. Während Ali ein Stürmer ist, der nicht unbedingt das Tor machen will, sondern lieber den freien Mitspieler sucht und den Assist kassiert, sehen wir Yannick eher im zentralen Mittelfeld, von wo aus er das Offensivspiel ankurbeln soll.“

Fernandez Torné fällt lange aus

Auf die Dienste des neuen Angreifers Marcel Fernandez Torné muss Driever allerdings länger verzichten. Der 30-Jährige hat sich schwer am Sprunggelenk verletzt und ist in Behandlung beim neuen Mannschaftsarzt Dr. med Roland Gruhn aus Emmerich. „In der Hinrunde wird er definitiv nicht mehr für uns auflaufen. Derzeit hat er sogar Probleme beim ganz normalen Gehen, deshalb ist ein Comeback erstmal in weite Ferne gerückt. Wir müssen abwarten, wie der Genesungsverlauf nach der anstehenden Operation verläuft. Eventuell kann er nach der Winterpause wieder angreifen“, hofft Driever auf eine Rückkehr des Stürmers im neuen Jahr.

Verlassen haben die Anholter lediglich Arno Messing (Ziel unbekannt) und Felix Schirrmacher, der in die eigene Reserve geht, aber auf Abruf bereit steht.

Den Kampf annehmen

Trotz der hochkarätigen Verstärkungen will Driever nichts von einem Aufstieg wissen: „Auch wenn wir auf dem Papier eine sehr gute Mannschaft haben, müssen wir unsere Leistung jeden Sonntag abrufen. Zudem sind wir ein Team, das immer Fußball spielen will, weshalb sich viele Gegner gegen uns hinten reinstellen. Wenn sie gegen uns antreten, geben sie nicht 100, sondern immer 110 oder 120 Prozent. Daher müssen wir auch den Kampf annehmen, das ist uns in der vergangenen Saison nicht immer gelungen. Unser Ziel muss es aber sein, zunächst in die Aufstiegsrunde zu kommen und dann unter den ersten fünf zu landen, wenn alles gut geht.“