Emmerich. Emmericher kann bei der überraschenden Rückkehr in die Königsklasse beim Großen Preis von Großbritannien nicht starten, weil der Motor streikt.

Das überraschende Formel 1-Comeback von Nico Hülkenberg endete am Sonntag, bevor es richtig begonnen hatte. Der Emmericher konnte nicht zum Großen Preis von Großbritannien antreten, weil der Wagen streikte.

„Der Motor ließ sich nicht starten. Die Power Unit war nicht anzukriegen und es ging von Anfang an nichts. Es war nicht zu reparieren“, erklärte Hülkenberg unmittelbar vor dem Rennen, warum er wieder aus dem rosafarbenen Boliden aussteigen und das Auto schlussendlich in der Garage bleiben musste.

Dass der Rückkehrer in Silverstone schlussendlich auch nicht wie zwischenzeitlich geplant aus der Boxengasse starten konnte, verhinderte die Schwere des technischen Problems, das im Mercedes-Antriebsstrang vermutet wird.

„Das kann man sich nicht ausdenken. Erst das Blitzcomeback, dann zwei traumhafte Tage, viel Hoffnung, viel Spaß und dann sowas“, brachte RTL-Kommentator Heiko Wasser die Geschehnisse des Rennwochenendes bei der am Ende ausgebremsten Formel 1-Rückkehr von Hülkenberg auf den Punkt.

Platz 13 im Qualifying

„Es hätte ihm sicher gut getan, dieses Rennen zu fahren“, bedauerte auch RTL-Experte Christian Danner, dass das plötzliche Comeback des 32-Jährigen für den coronabedingt pausierenden Sergio Perez mit einer bitteren Enttäuschung endete.

Nachdem sich Hülkenberg in den Freien Trainings erst wieder ein wenig an die Geschwindigkeit hatte gewöhnen müssen, fuhr er im Qualifying auf den 13. Rang. Eine Platzierung, die für den ehemaligen Renault-Piloten angesichts des kurzfristigen Einstiegs bei Racing Point durchaus in Ordnung war – zumal er Q3 und damit die Top Ten nur knapp um 0,065 Sekunden verpasste. „Es sah so aus, als wäre er nie weg gewesen“, gab es dann auch Anerkennung von Weltmeister Lewis Hamilton.

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Allerdings verlangte dem Deutschen die spontane Rückkehr körperlich alles ab. „Der Nacken streckt momentan die Zunge raus. Wenn man über acht Monate diese g-Kräfte nicht gewohnt ist, dann ist klar, dass das nicht ganz passen kann und sehr, sehr schwierig ist für mich im Auto“, meinte der Emmericher nach dem Qualifying auf der anspruchsvollen Strecke in Großbritannien, die auch eine ganz besondere Fitness erfordert.

Vielleicht noch eine zweite Chance

„Das war ein krasser Krimi in den letzten Tagen“, konstatierte Hülkenberg am Sonntag die Achterbahnfahrt der letzten Tage, die dann doch nicht zu seinem 178. Rennen in der Formel 1 führen sollte. „Natürlich hätte ich mir viel lieber gewünscht, mit den anderen Piloten auf der Strecke zu schwitzen und zu kämpfen, als Interviews geben zu müssen“.

Nun bleibt Nico Hülkenberg noch die Hoffnung auf eine zweite Chance in Silverstone. Sollte der Gesundheitszustand von Sergio Perez auch am nächsten Wochenende einen Einsatz nicht zulassen, wird der 32-Jährige beim zweiten Rennen auf der britischen Insel erneut als Vertreter ins Cockpit steigen. Darauf legte sich Racing-Point Teamchef Otmar Szafnauer bereits fest.