Elten/Bergamo. Der Eltener Fußballprofi Robin Gosens hat von Atalanta Bergamo keine Signale erhalten, ob ein Klubwechsel für 30 Millionen Euro Ablöse geplant ist.
Natürlich hatten sie bei Atalanta Bergamo nicht ernsthaft von der italienischen Fußball-Meisterschaft in der Serie A geträumt. Doch nach dem Patzer von Spitzenreiter Juventus Turin im drittletzten Punktspiel in Udinese (1:2) war noch eine gewisse Resthoffnung bei den Blau-Schwarzen vorhanden. Doch das Team um den Eltener Fußballprofi Robin Gosens kam beim AC Mailand nach einer umkämpften Partie nicht über ein 1:1 hinaus und musste am Samstagabend den zweiten Tabellenplatz auch wieder an Inter Mailand (3:0 beim FC Genua) abgeben.
Auch interessant
Für Robin Gosens, der im leeren Mailänder San Siro in der 68. Minute ausgewechselt worden war, stellt die Punkteteilung keineswegs Anlass zu Trübsal dar. Bergamo, das zwischenzeitlich einer der europäischen Hauptkrisenherde in der Corona-Pandemie gewesen war, spielt schließlich eine überragende Fußballsaison. Gosens hat seinen Teil dazu beigetragen: Mit zehn Treffern und acht Torvorlagen ist der Linksverteidiger der vierterfolgreichste Defensivspieler der Serie A.
„Es wäre verständlich, mich zu verkaufen“
Das weckt natürlich Begehrlichkeiten. „Atalanta weiß genau, dass ich in dieser Saison unglaublich gute Statistiken habe. Die werden in der neuen Spielzeit nicht leicht zu überbieten sein. Aus wirtschaftlicher Sicht wäre es deshalb vielleicht sogar verständlich, mich nun zu verkaufen“, betonte Robin Gosens kürzlich in einem Interview mit dem Internetanbieter Spox sowie dem digitalen Sportsender DAZN.
Die im Raum stehenden 30 Millionen Euro an Ablöse, die andere Klubs wie Juventus Turin, Inter Mailand oder der FC Chelsea aus der englischen Premier League angeblich bezahlen würden, machen Gosens durchaus fassungslos und schwindelig. „Wenn ich das schön höre: Über 30 Millionen Euro für so einen Robin Gosens, da wird mir wirklich schlecht. Da habe ich Schwierigkeiten, das zu begreifen.“
Über Dordrecht und Almelo nach Bergamo
Vor allem dann, wenn man weiß, in welchen Fußballgefilden Gosens noch vor wenigen Jahren unterwegs war. Nach einem Leihjahr beim Ehrendivision-Absteiger FC Dordrecht mischte Gosens bis zum Sommer 2017 bei Heracles Almelo mit. Keine schlechte Adresse natürlich. Doch damals hieß das bescheidene Ziel, vielleicht mal in der 2. Bundesliga zu spielen. „Wenn ein Team aus der Region wie der VfL Bochum mich holen würde, wäre das schon eine tolle Sache“, erklärte ein bescheiden-realistischer Gosens damals im gerade einmal 12.000 Zuschauer fassenden Polman-Stadion zu Almelo im Gespräch mit dieser Redaktion.
Sein sportlicher Steilflug war damals trotz guter Leistungen bei Heracles und dem folgenden Weg für gut eine Million Euro zu Atalanta Bergamo so nicht absehbar. Dass es nach der Fußballsaison 2019/20 wirklich einen Abschied aus Norditalien gibt, scheint keineswegs klar. Signale von der Vereinsspitze bezüglich eines lukrativen Verkaufs hat Robin Gosens bisher nicht erhalten. „Deshalb beschäftigte ich mich derzeit damit auch nicht. Da wir mit Atalanta erneut in der Champions League spielen werden, gibt es für mich nicht so viele andere Adressen, die Sinn machen“, hebt Gosens hervor.
Champions League: Gegen PSG in Lissabon
Zwei Partien stehen in der Serie A für Bergamo noch auf dem Programm: Am Dienstag (19.30 Uhr, live auf DAZN) geht es zum FC Parma, am 2. August (18 Uhr, DAZN) könnte das Endspiel um Platz zwei mit der Heimpartie gegen Inter Mailand anstehen. Für den 12. August (21 Uhr) ist übrigens das Viertelfinale der Champions League gegen Paris Saint-Germain angesetzt, das am Freitagabend frisch den französischen Pokal mit einem 1:0 über AS St.-Etienne gewonnen hat. Die Partie der Königsklasse wird im Estadio La Luz von Benfica Lissabon ausgetragen, das auch Endspielort sein wird.