Emmerich. Der Emmericher hofft nach wie vor auf ein Comeback in der Königsklasse. Dass nun Ricciardo Renault verlässt, könnte ihm in die Karten spielen.
In der vergangenen Formel 1-Saison hieß die Fahrerpaarung bei Renault Nico Hülkenberg und Daniel Ricciardo. Dass der Emmericher seinen Platz beim Team nach drei Jahren räumen musste, ist bekannt. Nun verkündeten die Franzosen, dass im nächsten Jahr auch sein ehemaliger Teamkollege nicht mehr für die Schwarz-Gelben fahren und der Australier stattdessen 2021 im McLaren sitzen wird.
Nico Hülkenberg hofft weiterhin, dass er vielleicht doch noch einmal auf das momentan stark rotierende Fahrerkarussell aufspringen und ein Comeback in der Königsklasse feiern kann. Aufgrund des Wechsels von Ricciardo könnte plötzlich sogar Renault wieder eine Option werden. Die Trennung vom Deutschen erfolgte damals nicht aufgrund von unüberbrückbaren Differenzen, sondern weil das Team zu diesem Zeitpunkt drei Fahrer für zwei Cockpits hatte und sich letztendlich gegen Hülkenberg entschied.
Es gab schon Angebote
Die ambitionierten Franzosen benötigen neben Esteban Ocon nun aber wieder einen zweiten starken Mann. Und dass Hülkenberg trotz fehlender Podestplätze zu den überdurchschnittlichen Fahrern gehört, hat er im vergangenen Jahrzehnt bewiesen. Da erfahrene Piloten mit Qualität derzeit dünn gesät sind, könnte bei Renault eine zweite Chance für Nico Hülkenberg durchaus diskutiert werden.
Der Emmericher kann sich aber auch vorstellen, in einer anderen Motorsport-Serie zu fahren – wenn die sportliche Perspektive stimmt. Es habe schon Angebote gegeben, er habe sich jedoch ganz bewusst für eine Auszeit entschieden, so Hülkenberg. Es sei aber sicherlich gut zu wissen, dass Interesse an seiner Person bestehe. „Der Hunger auf das Rennfahren ist weiterhin da und ich werde definitiv noch mal ins Lenkrad greifen“, unterstreicht der 32-Jährige.
Training mit dem Einrad
Trotz aller Einschränkungen durch die Corona-Krise versucht Hülkenberg sich weiter sportlich zu betätigen. „Ich bin topfit für einen temporär nicht aktiven Rennfahrer“, meint der Niederrheiner schmunzelnd. „Cardiomäßig bin ich voll auf der Höhe, nur meine Nackenmuskulatur habe ich etwas vernachlässigt, weil die Notwendigkeit nicht besteht“. Zudem hat er sich ein Einrad besorgt. „Es ist ziemlich schwer, auf so einem Teil die Balance zu halten, es erfordert viel Koordination, gleichzeitig muss der Rumpf sehr viel arbeiten und stabilisieren“.
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Zur Tatsache, dass seit Wochen auch in seiner Wahlheimat Monaco der Ausnahmezustand herrscht, meint der Emmericher: „Ich habe die Zeit mit Freunden, ob über Telefon oder Video, in dieser Krise bewusster verbracht. Im normalen, eher stressigen Alltag kommt das oft zu kurz, aber derzeit ist ja das Feeling anders, der hektische Alltag ist nicht da, alles ist relaxter. Wenn man mit Freunden in der Küche zusammen sein kann, ist das ein Event, das mir Spaß macht. Ich bin schon zum kleinen Hobby-Koch aufgestiegen und habe mich auf die Pasta-Zubereitung spezialisiert“.
Befürworter einer Budgetgrenze
In der Formel 1 befürwortet Nico Hülkenberg im Übrigen künftig eine Budgetgrenze. „Die Differenz zwischen dem, was die großen Teams ausgeben wollen und die kleinen Teams ausgeben können, ist definitiv zu extrem geworden“, sagt der Emmericher in einem Interview mit der dpa. „Deshalb ergibt eine Budgetgrenze absolut Sinn und sollte auch kommen“.