Emmerich. Nach einer Strafe wird der 32-jährige Emmericher im vorletzten Rennen nur auf Rang 15 geführt nachdem er als Zwölfter abgewunken worden war.
Fast 60 Runden lang passierte fast nichts beim Großen Preis von Brasilien in der Formel 1 am Sonntagabend. Doch dann kam es Schlag auf Schlag. Zwei Safety-Car-Phasen wirbelten das Fahrerfeld kräftig durcheinander. Nico Hülkenberg schien davon zunächst zu profitieren, bekam dann allerdings noch eine Zeitstrafe aufgebrummt. Als Fünfzehnter blieb der Emmericher auf dem Autódromo José Carlos Pace, wo er in den vergangenen Jahren fast immer Zähler verbucht hatte, schließlich außerhalb der Punkteränge. Teamkollege Daniel Ricciardo kam noch auf Platz sieben nach vorne.
Zu vorschnell
In der 60. Runde war der Emmericher zu vorschnell. Nachdem Valtteri Bottas mit seinem Mercedes liegengeblieben war, kam das Safety Car auf die Strecke. Hülkenberg hatte es offenbar nicht erwarten können, dass das Feld wieder freigegeben wird. Er überholte Kevin Magnussen kurz vor dem Neustart – die Rennkommissare ahndeten die Szene später mit einer Fünf-Sekunden-Zeitstrafe.
Der 32-Jährige lag bis zu diesem Zeitpunkt noch in Schlagdistanz zu den Punkten. Und so ging es weiter. Wenige Runden vor Schluss kollidierten Sebastian Vettel im Ferrari mit seinem Stallrivalen Charles Leclerc. Wieder kam das Safety Car auf die Strecke, als es in der Box zurück war, lag Hülkenberg auf Platz elf, verlor dann aber sofort wieder ein paar Positionen. Hülkenbergs Renault war letztlich das zwölfte Auto im Ziel. In der Endabrechnung – die Zeitstrafe mit einberechnet – bedeutete das Rang 15.
Dass Hülkenberg am Ende doch noch in Nähe der Punkte kommen würde, damit war nicht zu rechnen. Für den Emmericher war es lange Zeit ein Rennen im Niemandsland der Formel 1.
Start von Rang 13
Von Rang 13 war Hülkenberg gestartet — und musste sofort einige Positionen an die Konkurrenz abgeben. „Vom Ende des Mittelfelds zu kommen und in der dreckigen Luft zu fahren, ist niemals einfach, wir werden aber kämpfen und morgen alles geben“, kündigte der Renault-Mann nach dem Qualifying am Samstag an.
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Er sollte recht behalten. Hülkenberg startete einen Tag später auf den mittelharten Reifen, die anderen Piloten waren zu Beginn jedoch auf den weichen Pneus unterwegs. Und die hatten in den ersten Kurven viel mehr Grip. Es war letztendlich doch ein turbulentes Rennen. Durch die Aus- und Unfälle der Spitzenfahrer Vettel, Leclerc, Albon oder Bottas kamen einige Piloten aus dem Mittelfeld der Formel 1 weit nach vorne. Pierre Gasly wurde im unterlegenen Toro Rosso sogar überraschend Zweiter.
Renault liegt mit 89 Punkten weiterhin auf Rang fünf der Konstrukteurswertung. Dahinter lauert nun Toro Rosso (83) in Schlagdistanz, begünstigt durch die 18 Punkte, die Gasly in Interlagos nach Hause brachte.
Der finale Große Preis in diesem Jahr wird am 1. Dezember in Abu Dhabi steigen. Renault benötigt dort dringend auch Punkte von Nico Hülkenberg im wahrscheinlich letzten Formel 1-Rennen seiner Karriere, um den fünften Platz in der Team-WM zu verteidigen.