Praest. Die Absage Anfang November hatte einen faden Beigeschmack, aber RSV-Coach Roland Kock will sich wieder auf das Sportliche konzentrieren.

Für den RSV Praest hatte die Absage der geplanten Partie gegen den Duisburger FV 08 am ersten Novemberwochenende laut der Verantwortlichen „einen sehr faden Beigeschmack“. Heute Abend, 20 Uhr Anstoßzeit, muss die Kock-Elf zum Nachholspiel des 14. Spieltages der Bezirksliga im Ruhrpott ran.

Bekanntlich hatten die Duisburger ihr Heimspiel aufgrund einer defekten Heizungsanlage abgesagt. Für Unmut sorgte unter anderem der Umstand, dass die Duisburger Damen an gleicher Stelle ihr Heimspiel in der Landesligaspiel ausgetragen hatten, allerdings ohne die sanitären Anlagen zu nutzen.

„Mann muss das so akzeptieren und das Ding jetzt einfach durchziehen. Wir fangen bei null an und werden das Spiel vernünftig über die Bühne bringen“, ist die Geschichte für den Praester Übungsleiter inzwischen abgehakt, die volle Konzentration gilt nun dem Sportlichen.

Dabei hat die Kock-Elf den kommenden Gegner inzwischen sogar in der Tabelle überflügelt. Während der RSV das Duell gegen die Zweitvertretung des 1. FC Bocholt nach einen Treffer von Marcel Wolters in der letzten Minute knapp mit 2:1 für sich entscheiden konnten, unterlagen die Duisburger am vergangenen Spieltag bei TuB Bocholt mit 0:1.

Beeindruckende Offensive

Dennoch erwartet der Praester Übungsleiter nach wie vor eine ganz schwere Aufgabe: „Duisburg will oben mitspielen und hat noch einige Kaliber verpflichtet, offensiv sind sie natürlich extrem stark.“ Auch wenn der Aufsteiger inzwischen auf den zehnten Tabellenplatz zurückgefallen ist, stellt das Team von Trainer Dirk Pusch mit aktuell 39 Toren weiterhin eine der torgefährlichsten Mannschaften der Liga. Auf Cagri Düven, der bereits neun Treffer in der laufenden Saison erzielte, müssen die Gastgeber nach einer gelb-roten Karte aber verzichten.

Um die Duisburger Offensivreihe in den Griff zu bekommen, muss Trainer Roland Kock auf die Dienste von Yuri Wolff verzichten, der Praester Kapitän fällt mit einer Grippe aus. Zudem steht hinter dem Einsatz von Mike Wesendonk derzeit noch ein dickes Fragezeichen, der Stürmer laboriert an einer Oberschenkelverletzung. Fraglich bleibt auch, ob Mittelfeldmotor Justin Ising beruflich bedingt die Reise in das Ruhrgebiet antreten kann.

Storm vor Startelf-Comeback

Weiterhin stehen Sezgin Baran, Marvin Schwarz und Tobias Reichelt nicht zu Verfügung. „Ich denke trotzdem, dass wir eine schlagkräftige Truppe auf den Platz bringen und alles reinwerfen“, verspricht Kock und hat noch eine Option in der Hinterhand. Marius Storm feierte bei seiner Einwechslung zur zweiten Halbzeit am vergangenen Sonntag bereits sein Comeback, die Chancen auf einen Platz in der Startelf heute Abend stehen sehr gut.

Ausgetragen wird das Abendspiel mangels Flutlicht auf dem Ascheplatz an der Grunewaldstraße. „Wenn wir in der Vergangenheit auf Asche mussten, kamen wir damit immer gut klar. Das sollte für unser Spiel kein Nachteil sein, auch auf Asche traue ich meinen Jungs einiges zu“, sieht der Praester Übungsleiter, den inzwischen eher seltenen Untergrund, als unproblematisch.

Die Praester haben bisher eine erfolgreiche Saison gespielt und könnten mit einem Sieg sogar den Sprung auf Rang vier schaffen. Allerdings bleibt es eng in der Tabelle, die Teams zwischen dem vierten und dem 14. Tabellenplatz trennen lediglich fünf Punkte. „Natürlich wollen wir dort auch punkten, aber das wird sicher nicht einfach – und es wird mit Sicherheit nicht leise dort“, hofft Kock, dass sein Team nach den Querelen im Vorfeld heute auf dem Platz die richtige Antwort gibt.