Emmerich. Durch die Aktion des Russen belegt der 32-jährige Emmericher beim Großen Preis von Mexiko in der Endabrechnung nur den zehnten Rang.

Formel-1-Fans werden sich am Sonntagabend an ein Rennen aus dem Frühjahr 2015 erinnert haben. Der Russe Daniil Kvyat legte sich damals mit Sebastian Vettel an. Oder viel mehr: Vettel schimpfte wüst mit dem damaligen Fahrer von Red Bull. Der hatte mit einem riskanten Manöver versucht, Vettel und seinen damaligen Kollegen Kimi Räikkönen in der ersten Kurve beim Rennen in China zu überholen. Der Versuch endete mit einem Unfall der Ferraris. „Du bist wie ein Torpedo dahergeschossen“, sagte der viermalige Weltmeister danach über Kvyat, der fortan seinen Spitznamen „Torpedo“ weghatte.

Am Sonntag hat auch Nico Hülkenberg mit Kvyat im Toro Rosso beim Großen Preis von Mexiko Bekanntschaft gemacht. In der allerletzten Kurve des Grand Prix fuhr der Emmericher auf Rang neun -- bis der Russe ihn abräumte. „Ich wurde von Daniil berührt und es hat da nicht mehr viel bis zum Dreher gefehlt“, sagte Hülkenberg.

Am Ende fuhr der Renault-Mann als Elfter ins Ziel. Später ahndeten die Rennkommissare die Situation. Kvyat bekam eine Zehn-Sekunden-Strafe aufgebrummt. Der 32-Jährige rückte so auf Rang zehn vor. „Es war eine Schande, da es uns den Extra-Punkt gekostet hat“, so Hülkenberg später.

Teamkollege wird Achter

Hier sind die beiden Renault von Daniel Ricciardo (li.) und Nico Hülkenberg fast gleichauf.
Hier sind die beiden Renault von Daniel Ricciardo (li.) und Nico Hülkenberg fast gleichauf. © XPB / James Moy Photography Ltd.

Profiteur des Unfalls war Kvyats Teamkollege Pierre Gasly, der von Hülkenberg Rang neun sozusagen geerbt hatte. Daniel Ricciardo wurde im anderen Renault Achter und lieferte sich spannende Duelle mit Lokalmatador Sergio Perez (Racing Point), die eines der Highlights eines spannungsarmen Grand Prix gewesen sind.

„Auf der einen Seite fährt Daniel sauber gegen Perez, und auf der anderen Kvyat viel dreckiger gegen Nico und hilft somit Gasly“, ärgerte sich Teamchef Cyril Abiteboul. „Das ist Racing, ich bevorzuge aber, dass wir uns auf uns konzentrieren.“

Start von Platz zwölf

Hülkenberg war von Rang zwölf ins Rennen gegangen, Ricciardo startete einen Platz weiter hinten. Am Start tauschten die beiden Renaults gleich die Position. Bewegung in die Platzierungen kam erst in der sechsten Runde, als Max Verstappen (Red Bull) einen Platten hatte und ans Ende des Feldes zurückfiel. Später müssen auch Gasly und Kvyat an die Box. Beim Reifenwechsel von Lando Norris (McLaren) ging etwas schief, sodass der Brite viel Zeit verloren hatte.

Die Renault waren so in den Punkterängen angekommen. Kurze Zeit später kam auch der Emmericher an die Box, er wechselte von Medium-Reifen auf die harte Mischung. „Wir sind vielleicht etwas zu früh reingekommen“, erklärte Hülkenberg im Ziel. Seine Reifen waren gegen Rennende deutlich verbraucht. Er geriet ins Rutschen. Schließlich kam es zum Unfall mit Kvyat.

In Austin geht es weiter

Eigentlich, so der Renault-Plan, wollte man in Mexiko-Stadt so hoch in die Punkte fahren, um McLaren noch mal Rang vier in der Teamwertung streitig zu machen. Doch nach der Annullierung des Renault-Ergebnis von Japan (die NRZ berichtete) geht es in den verbliebenen drei Rennen eher um Rang fünf. Toro Rosso und Racing Point (beide 64) lauern hinter Renault (73 Zähler). Am kommenden Sonntag geht es mit dem Großen Preis der USA in Austin, Texas weiter (20.10 Uhr, RTL).