Emmerich. Der Emmericher startet am Sonntagabend im Renault beim 17. Saisonrennen auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez, wo die Luft dünn ist.
In der Formel 1 wird gern spekuliert. Und so sorgte Anfang der Woche eine Pressemitteilung des Rennstalls Williams für Aufmerksamkeit. Ersatzfahrer Nicholas Latifi wird ab sofort freitags im ersten freien Training das Auto des britischen Teams steuern. „Nicholas hat diese Saison jedes Mal, wenn er das Auto gefahren ist, einen extrem guten Job gemacht. Wir freuen uns, ihn wieder zu begrüßen und seinen Eindruck von den jüngsten Upgrades zu erhalten“, sagte Dave Robson, leitender Renningenieur von Williams.
Der Einsatz von Latifi könnte schon ein kleiner Fingerzeig auf die kommende Saison sein. Robert Kubica muss bekanntlich sein Cockpit räumen. Der Platz neben Youngster George Russell ist noch frei. Latifi könnte den Rest des Jahres bereits in den Trainingseinheiten für den Ernstfall ab März üben.
Der Stammplatz bei Williams ist einer der wenigen noch verfügbaren für 2020. Nicht überraschend ist, dass auch Nico Hülkenberg nach seinem Aus bei Renault immer wieder mit den Briten in Verbindung gebracht worden ist, zumal er vor ein paar Jahren bereits dort unter Vertrag gestanden hatte.
Fragen bleiben
Und so wird Hülkenberg vor dem Großen Preis in Mexiko am kommenden Sonntag (20.10 Uhr, RTL) wieder Fragen zu seiner Zukunft beantworten müssen. Er würde wohl viel lieber über das aktuelle Renngeschehen berichten. Nach einem enttäuschenden Qualifying in Japan vor zwei Wochen fuhr Hülkenberg wenigstens noch auf Rang zehn, Teamkollege Daniel Ricciardo wurde sogar auf Rang sechs notiert.
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„Wir sind mit ein paar Punkten gut davon gekommen“, erklärte der Emmericher in Mexiko – wobei wie berichtet das Bremssystem von Renault von der Konkurrenz moniert wurde und ein abschließendes Urteil von der Automobilbehörde FIA noch aussteht.
Piloten fühlen die Stimmung
Hülkenberg mag den Rundkurs in Mittelamerika. „Die Strecke ist ziemlich alt mit einer langen Geschichte und man fühlt die Stimmung, wenn man hier ist“, sagte der 32-Jährige. Ihn erinnert das Rennen an Orte wie Interlagos in Brasilien oder Silverstone. Ein besonderer Abschnitt führt die Piloten durch ein vollbesetztes Baseball-Stadion. „Das ist eine coole Erfahrung, nicht viele Orte haben so etwas.“
McLaren weiter im Blick
Auch technisch ist das Rennen in 2000 Metern Höhe eine Herausforderung für Mensch und Maschine. Die Luft ist dünn. „Es geht in erster Linie gar nicht darum, das Auto auf Mexiko einzustellen, sondern darum, die Auswirkungen der Höhe zu minimieren“, erklärte Rémi Taffin, der bei Renault für den Motor zuständig ist. Er macht allen Hülkenberg-Fans Hoffnung: „In den vergangenen Jahren waren wir hier immer sehr wettbewerbsfähig.“
Diese Leistung benötigen die Franzosen auch, wenn sie in der Gesamtwertung noch auf Platz vier vorrücken wollen. „Unser Ziel ist es, besser als die McLaren zu sein und mehr Punkte zu holen, um den Druck aufrecht zu erhalten“, gibt Pilot Daniel Ricciardo die Richtung vor. „Let’s go, Mexiko.“