Millingen. Matthias Bauhaus, zweimal Yannik Duesing und Christopher Kipp treffen für die siegreichen Lindendörfler in der Kreisliga A-Begegnung.

Der SV Haldern überzeugte beim Derby in der Kreisliga A in Millingen vor allem in der ersten Halbzeit und bezwang die Fortuna mit 4:1. Dabei war die Elf von Trainer Christian Böing über weite Strecken das aktivere Team und gewann die Partie des sechsten Spieltages am Ende verdient. Die Lindendörfler belegen weiterhin den fünften Tabellenplatz, nun aber vor dem Lokalrivalen aus Millingen. Die Fortuna rutschte durch die Niederlage auf den siebten Tabellenplatz ab.

Führung durch Bauhaus

Nach einer zehnminütigen Abtastphase, in der beide Teams zunächst auf eine sichere Defensive bedacht waren, erarbeiteten sich die Gäste zunehmend einen Feldvorteil. Haldern investierte nun mehr in das Spiel und belohnte sich in der 17. Minute mit dem Führungstreffer. Linus Meier, der kurz darauf verletzt ausgewechselt werden musste, setzte sich auf der linken Strafraumgrenze gut durch und brachte den Ball vor das gegnerische Tor. Dort kam Matthias Bauhaus relativ unbedrängt aus kurzer Distanz zum Abschluss. Sein Schuss fand den Weg durch die Beine von Millingens Schlussmann Leon Gerling und trudelte von dort über die Torlinie.

In der Folge zogen sich die Gäste wieder mehr in die eigene Hälfte zurück, blieben bei ihren Kontern aber stets gefährlich. Die Fortuna hatte nun zwar mehr Ballbesitz, kreierte ihrerseits allerdings kaum zwingende Torchancen. Christopher Kipp hätte in zwei nahezu identischen Situationen (28./33.) die Führung ausbauen können, wenn nicht müssen. Zunächst landete seine Direktabnahme über dem Gehäuse, der zweite Versuch krachte gegen die Latte.

Duesing erzielt das 2:0

Auf der Gegenseite wurde es nach einem Freistoß von Marius Sent gefährlich. Nico Hakvoort im Haldener Tor konnte den Schuss gerade noch über die Latte lenken. Auch bei der anschließenden Ecke wirkte die Halderner Hintermannschaft unsortiert. Auf der Gegenseite gelang Yannik Duesing nach einer tollen Einzelleistung das 2:0 zehn Minuten vor der Pause. Der Mittelfeldspieler eroberte sich kurz nach einem gegnerischen Abstoß vor dem Sechzehner den Ball und schob anschließend überlegt ein. „Gerade in der ersten Halbzeit hatten wir Möglichkeiten, das 2:0 oder 3:0 nachzulegen. Das haben wir nicht geschafft“, sah Böing im ersten Durchgang eine ordentliche Leistung seiner Elf.

In der Pause hatte Millingens Coach Rolf Sent offenbar die passenden Worte gefunden und sein Team kam zunächst verbessert aus der Kabine, war das druckvollere Team. „Sie waren von der ersten Minute viel aggressiver und wir können froh sein, dass sie die ganzen Torchancen nicht ausgenutzt haben. Wir waren überhaupt nicht im Spiel, von der ersten Minute nicht und so kannst du im Derby nichts reißen“, war Rolf Sent mit der Leistung seiner Elf ganz und gar nicht zufrieden.

Rote Karte für Gerstenberg

Halderner Jubel nach dem 4:1-Sieg
Halderner Jubel nach dem 4:1-Sieg © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Nach einem Konter hatten erneut die Gäste die erste klare Chance nach dem Seitenwechsel. Duesing lief frei auf das Millinger Tor zu, der herausgeeilte Hakvoort konnte mit einer guten Fußabwehr gerade noch einen höheren Rückstand verhindern. Kurz darauf sollte es für die Sent-Elf sogar noch besser kommen. Oliver Hesseling fasste sich rund 25 Meter vor dem Tor ein Herz und drosch das Spielgerät mit einem Gewaltschuss unhaltbar zum 1:2 in den rechten Knick.

„Wir waren darauf vorbereitet, dass Millingen mit einer gehörigen Portion Wut aus der Kabine kommt und dann passiert natürlich das, was eigentlich nicht passieren darf“, ärgerte sich Halderns Übungsleiter Böing nur kurz. „Aber dann hat meine Mannschaft ganz hervorragend reagiert. Wir haben uns nicht reindrängen lassen und versucht, Druck nach vorne auszuüben.“ Das gelang den Gästen, die wieder an Spielanteilen gewannen. Fünf Minuten vor Schluss machte sich der eingewechselte Isling auf und davon, konnte von Tom Gerstenberg noch durch ein Foul knapp vor dem Strafraum gestoppt werden.

Für die Notbremse gab es von Schiedsrichter Holger Üffink die rote Karte. Die Gäste nutzten die Überzahl eiskalt aus. Zunächst sorgte Duesing (89.) nach einem schönen Pass von Kipp in den Lauf für die Vorentscheidung. In der Nachspielzeit behauptete Phil Kurbjuhn an der gegnerischen Grundlinie gut den Ball, seine Hereingabe drückte Kipp zum Endstand über die Linie.

„Wir hatten teilweise zu viel Angst, zu viel Respekt vor dem Gegner. Haldern hat die nötige Klasse, das hat man gesehen, von daher ein verdienter Sieg“, musste der Millinger Linienchef Rolf Sent eingestehen.