Emmerich/Rees. Ab dem 1. September treten die Damen des SV Rees und von Eintracht Emmerich in der Landesliga an. Haldern und Praest spielen in der Bezirksliga.

Nachdem alle Ligen der Herren bereits in die neue Spielzeit gestartet sind, geht es am 1. September auch wieder für die Damen los. Weiterhin vier Mannschaften aus Emmerich und Rees sind in der Landes- beziehungsweise der Bezirksliga vertreten. So werden der SV Rees und Eintracht Emmerich sich weiterhin in der Landesliga messen dürfen. Beide Mannschaften konnten in der vergangenen Spielzeit durch eine gute Rückrunde die Saison mit einer hervorragenden Platzierung abschließen.

SV Rees landete auf Tabellenplatz zwei

So erreichte der SV Rees mit dem zweiten Rang sein vor der Spielzeit gestecktes Saisonziel. Doch zwischenzeitlich hatte SVR-Trainer Uwe Landmann damit nicht mehr gerechnet: „Zwischendurch sah es nicht nach Platz zwei für uns aus. Unsere personelle Situation war sehr angespannt, weil viele Spielerinnen studieren sind. Am Ende hatten wir auch ein bisschen Glück, dass andere Mannschaften noch gepatzt haben. Deshalb war ich am Ende dann auch zufrieden.“

Landman sieht personelle Probleme

Eine Besserung der Personalsituation ist bei den Damen des SV Rees erst einmal nicht in Sicht. Einzig Torhüterin Daniela Heuvel von Fortuna Millingen ist neu dazu gestoßen. „Es wird weiterhin die gleichen Probleme geben. Wir haben mit einigen Kandidatinnen gesprochen, doch diese haben sich für die Reserveteams vom SV Budberg oder Borussia Bocholt entschieden, um dort vielleicht noch den Sprung in die erste Mannschaft zu schaffen“, so Landmann.

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Ein Ziel für die neue Saison will der Reeser Übungsleiter nicht ausgeben: „Uns kommt es vor allem darauf an, uns fußballerisch weiterzuentwickeln. Einige der Spielerinnen haben noch nicht das Niveau, das du in der Landesliga brauchst, das war aber auch letzte Saison schon so. Bis diese Entwicklung greift, dauert es aber auch mindestens noch ein Jahr.“

Vorbereitung mit Schwierigkeiten

Auch mit der Vorbereitung war Landmann nur bedingt zufrieden: „Wir haben zwar jede Einheit gemacht, doch die Testspiele waren schwierig, da viele Spielerinnen im Urlaub waren. Man fängt halt immer wieder bei null an. Die da waren, haben immer gut dran gezogen, doch auf Dauer wird es schwierig, diesen Rückstand zu kompensieren.“

Eintracht Emmerich wird als Aufsteiger Dritter

Ebenso wie der SV Rees konnte auch die Emmericher Eintracht in der vergangenen Rückrunde überzeugen. Als Aufsteiger sicherten sich die Emmericherinnen einen hervorragenden dritten Platz. Die neue Spielzeit wird die Eintracht mit einem neuen Trainer angehen. Frank Bauhaus, der zuletzt die zweite Herrenmannschaft des SV Haldern coachte, wird nun das Sagen bei der Eintracht haben.

„Ich habe in der Rückrunde schon einige Spiele gesehen und muss sagen, dass man vor der Truppe den Hut ziehen muss, da sie gerade mal 15 Spielerinnen im Kader hatten“, weiß Bauhaus die Leistung der Eintracht einzuschätzen.

Frank Bauhaus betritt Neuland

Für Bauhaus ist Eintracht Emmerich die erste Station im Frauenfußball und der 51-Jährige hat auch schon seinen Spaß an der neuen Sache gefunden. „Ich bin bisher absolut zufrieden. Wir haben 19 Spielerinnen im Kader und im Schnitt sind zwölf bis 14 beim Training. Zudem macht es einfach Spaß, da die Damen motivierter und wissbegieriger sind“, erklärt der Eintracht-Coach.

Nur ein Abgang am Borgheeser Weg

Halderns Yvonne Freihoff (links) musste den bitteren Gang in die Bezirksliga antreten, während Jacqueline Reetz (rechts) weiter mit Eintracht Emmerich in der Landesliga kickt.
Halderns Yvonne Freihoff (links) musste den bitteren Gang in die Bezirksliga antreten, während Jacqueline Reetz (rechts) weiter mit Eintracht Emmerich in der Landesliga kickt. © ffs | Christian Creon

Lediglich einen Abgang haben die Emmericher zu verzeichnen. Miriam Kemmetter muss aufgrund ihres Abendstudiums kürzer treten und hat die Schuhe vorerst an den Nagel gehangen. „Miriam war in der vergangenen Saison die beste Spielerin. Es ist sehr schade, dass sie nicht weitermachen kann“, bedauert Bauhaus den Abgang der Mittelfeldspielerin. Dafür gibt es aber gleich vier Neue. Torhüterin Nadine Saliger wurde reaktiviert, Nele Fonck und Maike Winzer stoßen von der FSG Emmerich zur Eintracht und Melanie Seegers kommt aus der eigenen U17.

Trotz der guten Vorsaison gibt es für Bauhaus nur ein Ziel: den Klassenerhalt. „Ich denke, dass die Landesliga in dieser Saison spielerisch noch besser sein wird als letzte Spielzeit. Bei den Reservemannschaften vom SV Budberg und Borussia Bocholt weißt du nie, was auf einen zukommt, da die ersten Mannschaften sich sehr gut verstärkt haben. Außerdem kommt mit TuRa Brüggen ein richtig guter Absteiger dazu und Union Nettetal hat bereits im vergangenen Jahr bewiesen, dass sie einen guten Ball spielen. Deshalb haben wir den Klassenerhalt als Primärziel. In der Winterpause können wir uns aber hinsetzen und gucken, wo wir stehen“, so der Übungsleiter.

Trotz der gutbesetzten Gruppe, will Bauhaus Offensivfußball spielen lassen: „Das hat in der Vorbereitung schon sehr gut funktioniert.“

SV Haldern steigt in Bezirksliga ab

In der Bezirksliga geht Absteiger SV Haldern an den Start. Die Lindendörflerinnen durften nach einer katastrophalen Hinrunde am Ende noch vom Klassenerhalt träumen, doch es sollte nicht sein. In der Saison gab es den Trainerwechsel von Ulrich Lammers zu Markus Sprenger, der die Mannschaft auch in dieser Saison trainiert. „Es ist ein Vorteil, dass wir schon seit der Rückrunde zusammenarbeiten. Wir haben einen Weg eingeschlagen, den wir auch weitergehen wollen“, so Sprenger.

Allerdings mussten die Haldernerinnen einige Abgänge verkraften. So stehen Bergisa Heide, Christina Paus, Larissa Brömling, Alina Künne, Judith Uebbing, Annika Brücker und Britta Schlaghecken aus beruflichen, privaten oder verletzungsbedingten Gründen nicht mehr zur Verfügung. Allerdings kann sich der Übungsleiter auch über sieben Zugänge freuen. Helene Reichmann und Pauline Bontrup kommen aus der eigenen U17, Franziska Werdelmann wurde aus der zweiten Damen hochgezogen. Zudem gibt es vier externe Neuzugänge. Die Schwestern Victoria und Rebecca Lamers sowie Marina Thiel kommen von Fortuna Millingen und Maike Duesing hat sich aus der U17-Niederrheinligamannschaft der DJK Rhede den Lindendörflerinnen angeschlossen.

Starke Konkurrenz um Platz eins

„Alle sind super aufgenommen worden und passen menschlich sehr gut zu uns, weshalb sie sehr schnell integriert waren“, erklärt der SVH-Coach. Ein bestimmtes Ziel möchte Sprenger allerdings nicht ausgeben: „Ich werde mich dem unterordnen, was die Mannschaft sagt. Aber ich gehe davon aus, dass wir nicht um Platz eins spielen werden, da mit Rhenania Bottrop und Gelb-Weiß Hamborn da zwei Teams sind, die ich schon sehr, sehr stark einschätze. Vor allem Rhenania sehe ich als absoluten Topfavoriten.“

RSV Praest wird in der vergangenen Saison Zehnter

Ebenfalls wieder in der Bezirksliga geht der RSV Praest an den Start. Nach Platz zehn im Vorjahr zählt erneut nur der Klassenerhalt. „Wir haben letzte Saison eine wirklich gute Hinrunde gespielt, aber vor allem zum Ende der Spielzeit gemerkt, wie stark die Gruppe ist, als wir in den letzten fünf Partien nicht ein Tor erzielt haben. Deshalb wäre es fernab der Realität, mehr als den Klassenerhalt zu fordern“, erklärt Martin Buchberger, Trainer der Praester Damen.

Buchberger setzt auf Defensive

Martin Buchberger, Trainer des RSV Praest.
Martin Buchberger, Trainer des RSV Praest. © Funke Foto Services GmbH | Konrad Flintrop

Besonders die personelle Situation macht dem RSV-Coach zu schaffen, denn mit Annika Neumann und Yvonne Kolaczek haben zwei Spielerinnen aufgrund eines Praktikums aufgehört. Zudem steht hinter Natalie de Koning Gans ein großes Fragezeichen. „Unsere Möglichkeiten sind einfach beschränkt und unser Kader ist jetzt noch knapper besetzt als vergangene Saison. Wir wollen uns zwar noch taktisch und individuell weiterentwickeln, doch im Großen und Ganzen sind wir froh, wenn wir ein oder zwei Leute auf der Bank haben“, so Buchberger.

Eine Einschätzung zur Liga kann Buchberger auch noch nicht abgeben: „Ich denke, dass es durch die Mannschaften aus dem Ruhrgebiet nicht so viele Schwankungen gibt, da einige Teams mehr als zwei oder drei Leistungsträgerinnen haben, die das Spiel entscheiden können. Deshalb heißt es für uns, dass wir mit einer guten Defensivleistung zum Erfolg kommen müssen.“