Haldern. 2020 feiert der Verein aus dem Lindendorf sein 100-jähriges Bestehen. Die Kreisliga A-Mannschaft will dazu mit einer guten Saison beitragen.
Noch ist der Kunstrasenplatz im Lindenstadion dunkelgrau, doch schon bald wird auf den inzwischen fertigen Untergrund die finale grüne Schicht installiert. Mit der offiziellen Eröffnung am 23. August beginnt beim SV Haldern kurz vor dem 100-jährigen Vereinsbestehen im kommenden Jahr bereits ein neues Zeitalter. „Das ist natürlich ein Meilenstein, jetzt haben wir hier optimale Bedingungen“, ist auch Trainer Christian Böing froh über den künstlichen Rasenteppich.
Vorbei ist nun die Zeit, dass im Winter ständig improvisiert werden musste und sich im Frühjahr die Nachholspiele häuften. „Eine Anlage ohne Kunstrasen ist heutzutage einfach ein klarer Wettbewerbsnachteil“, unterstreicht Böing, der nun in sein zweites Jahr als verantwortlicher Coach des SV Haldern geht.
Letzte Saison war sehr durchwachsen
Mit seiner ersten Spielzeit an der Seitenlinie konnte Böing nicht zufrieden sein. „Das Jahr war insgesamt sehr durchwachsen. Man hat schon gemerkt, dass die Spieler, die zuvor mehrere Jahre stets am Limit agiert haben, zeitweise auch vom Kopf her leer waren“, so der Coach. „Wir hatten zwei ganz schlechte Phasen, das waren die Knackpunkte“. Somit landeten die Lindendörfler, die als Absteiger aus der Bezirksliga sicherlich mit höheren Ambitionen gestartet waren, am Ende der vergangenen Kreisliga A-Saison nur auf dem achten Platz.
Torgefährlichkeit in der Breite fehlt
„Einerseits müssen wir die Anzahl der Gegentore reduzieren, andererseits vorne effektiver werden, unsere Chancenverwertung war des Öfteren katastrophal“, sieht der Coach deutliches Steigerungspotenzial an beiden Enden des Feldes. Zudem müsse sein Team in der Breite torgefährlicher werden, fordert Böing. Zwar sicherte sich Matthias Bauhaus mit 27 Treffern die NRZ-Torjägerkanone und Kapitän Christopher Kipp kam auf eine Ausbeute von 19 Toren, doch ansonsten konnte nur noch Yannik Duesing eine ordentliche Quote (9) aufweisen.
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Wie in den vergangenen Jahren halten sich die personellen Veränderungen in einem sehr übersichtlichen Rahmen, so dass die Rot-Weißen erneut mit einer recht eingespielten Mannschaft antreten werden. Lediglich zwei externe Akteure stoßen zum Aufgebot. Phil Kurbjuhn ist von Borussia Bocholt zu den Rot-Weißen gewechselt. „Er ist nach Haldern gezogen und ein sehr erfahrener und vielseitiger Spieler, der auch charakterlich hervorragend zu uns passt“, freut sich Böing über den 29-jährigen Neuzugang. Außerdem kommt Sebastian Ostendorf vom TuS Haffen-Mehr. „Er ist ein junger und entwicklungsfähiger Spieler. Ich glaube schon, dass er uns weiterhelfen kann“, will Böing den Defensivakteur behutsam aufbauen.
Nachwuchs wird weiter gefördert
Schon einige Partien in der ersten Mannschaft bestritten hat Milot Seesing, der aus der eigenen Jugend hochrückt. „Er strahlt Ruhe aus und hat eine gute Passqualität“, sieht Böing den 19-Jährigen als eine gute Option für das defensive Mittelfeld oder die Viererkette. Mit Karl Isling, Fabian Gertsen und Zacchaeus Jastin sollen drei weitere junge Akteure an höhere Aufgaben herangeführt werden.
Steffen Syberg fällt lange aus
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Böing hofft, dass mit Lukas Meurs, der nach langwierigen Knieproblemen auf einem guten Weg ist sowie Franz Schöttler, der noch an einem Fußbruch laboriert, zwei wichtige Mittelfeldspieler künftig wieder zur Verfügung stehen werden. Dafür wird allerdings Steffen Syberg wohl die komplette Saison ausfallen. Der 25-jährige Verteidiger ist wegen eines Knorpelschadens operiert worden. Kürzer treten will Dominik Schertes und Felix Unger, der stark im Studium eingebunden ist, wird erst einmal primär zur zweiten Mannschaft gehören.
Konkurrenzkampf ist vorhanden
„Wir haben einen breiten und ausgeglichenen Kader, der Konkurrenzkampf ist vorhanden“, hat Böing festgestellt, dass seine Schützlinge fokussiert und motiviert in die Vorbereitung gestartet sind. Die Qualität der Mannschaft sei sicherlich da, um auch ganz oben mitzuspielen, peilt Matthias Bauhaus mit seinem Team auf jeden Fall eine Steigerung zur letzten Saison an.
Ein konkretes Ziel möchte Christian Böing nicht vorgeben. „Die Kreisliga A ist weiterhin sehr ausgeglichen, wenn man in einem Spiel nicht hundert Prozent gibt, fällt man sofort auf die Nase. Gerade im Hinblick auf das große Jubiläum im kommenden Jahr wollen wir natürlich guten Fußball und eine erfolgreiche Saison spielen“, erwartet der 35-jährige Übungsleiter, dass seine Schützlinge in den nächsten Monaten alles in die Waagschale werfen werden, damit das Fazit nach der Spielzeit 2019/20 positiver ausfällt.