Praest. . Der RSV Praest hat in der Bezirksliga gegen den Tabellenzweiten TuB Bocholt mit 3:2 gewonnen. Roland Kock besitzt ein glückliches Händchen.
Nach einer starken Vorstellung gewann der RSV Praest das Bezirksligaspiel gegen den Tabellenzweiten TuB Bocholt auf der heimischen Anlage mit 3:2 (2:1). Die Hausherren revanchierten sich für die 1:4-Pleite im Hinspiel und können nun wohl für eine weitere Saison in der Bezirksliga planen. Bei elf Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz scheint der Klassenerhalt für die Elf von Trainer Roland Kock nur noch Formsache.
Optisches Übergewicht
Von den Gästen aus Bocholt, die ihrerseits noch um den Aufstieg kämpfen, war zunächst nicht viel zu sehen. Die starke Bocholter Offensivabteilung war in der Praester Defensive gut aufgehoben und kam in den ersten 30 Minuten kaum zur Entfaltung. Auf der anderen Seite zeigten die Hausherren den nötigen Einsatz und eine gute Laufbereitschaft. Trotz einem leichten, optischen Übergewicht für die Gäste hatten die Schwarz-Gelben die besseren Torchancen.
Justin Ising wieder in der Startelf
Bereits nach drei Minuten hätte der RSV in Führung gehen können, wenn nicht müssen. Ein Freistoß von der linken Seite von Michael Schulz fiel Dennis Thyssen direkt vor die Füße. Der Stürmer schien etwas überrascht und trat zwei Meter vor der Torlinie über den Ball.
Gefährliche Nadelstiche
Die Hausherren setzten aber weiter gefährliche Nadelstiche. So konnte eine Hereingabe von Thyssen in der 13. Minute gerade noch geklärt werden, den Nachschuss aus dem Rückraum vergab Michael Schulz. Rund zehn Minuten später war erneut Thyssen nach einem langen Ball in guter Position, sein Schuss aus spitzen Winkel war dann aber zu ungefährlich. Es dauerte bis zur 27. Minute ehe Daniel Vollmer im Praester Tor das erste Mal ernsthaft eingreifen musste. Ein Freistoß aus 25 Metern bereitete aber nur leichte Probleme.
Clever abgelegt
Kurz darauf dann die Führung für den RSV. Nach einer klasse Ballannahme mit der Brust legte Marvin Müller den Ball clever zurück auf die Strafraumgrenze. Dort nahm Thyssen Maß und knallte den Ball unhaltbar in den Knick. „Erste Halbzeit haben wir das gut gemacht. Wir hatten die dickeren Torchancen und führen dann auch zu Recht“, so Kock.
Die Freude währte allerdings nicht lange. Auf der Gegenseite hatten die Gastgeber zunächst Glück als ein abgefälschter Schuss am Außenpfosten landete. Bei der anschließenden Ecke gelang dann Marco Moscheik aus dem Gewühl heraus per Kopf der schmeichelhafte Ausgleich. „Da haben wir einfach gepennt, ich weiß gar nicht, wo der auf einmal herkam“, ärgerte sich Roland Kock.
Wuchtiger Kopfball
Nach dem Seitenwechsel machten die Schwarz-Gelben von Beginn an Dampf und belohnten sich wenig später mit der erneuten Führung. Ein Freistoß von Kapitän Justin Ising, der das erste Mal seit seiner Verletzung in der Startelf stand, segelte auf den zweiten Pfosten. Dort rauschte Schulz heran. Seinen wuchtigen Kopfball aus vier Metern parierte Yannik Wenzel im Tor der Gäste noch gut, ehe Marvin Müller den Ball aus einem Meter zum 2:1 über die Linie drosch.
Spiel steht auf der Kippe
Im Anschluss hatte TuB seine stärkste Phase, die Praester gerieten unter Druck. Die Konsequenz war der 2:2-Ausgleich (62.) durch den zweiten Treffer von Moscheik nach einer sehenswerten Kombination. Die Bocholter wollten nun den Sieg und kamen zu weiteren Möglichkeiten (66./68.) „Wenn die da den Führungstreffer machen, dann gewinnen die hier“, sah der Praester Linienchef das Spiel kurz auf der Kippe und forderte an der Seitenlinie: „Wir müssen mal wieder dagegenhalten!“ Kurz darauf bewies der Übungsleiter bei der Einwechslung von Fabian Meyer ein glückliches Händchen. Nur wenige Augenblicke auf dem Platz sorgte der Joker mit einem Traumtor für die Entscheidung. Die Möglichkeit auf einen Abschluss schien fast vorbei als der Ball auf halblinker Position zu Meyer kam. Der Mittelfeldspieler traf in der 72. Minute mit einem tollen Schuss aus rund 25 Metern zum entscheidenden 3:2. Danach brachte die Kock-Elf den Sieg clever über die hitzige Schlussphase.