Vrasselt. . SV Vrasselt - RSV Praest 2:2. Die Kock-Elf ist die bessere Mannschaft und hat mehr Chancen, die Hausherren verwandeln aber zwei Standards.

Der Tenor nach dem Bezirksliga-Derby war einhellig. So hätte der Sieger in Vrasselt eigentlich RSV Praest heißen müssen. Das Match der Lokalrivalen im Emmericher Süden endete aber mit einem 2:2 (1:1)-Unentschieden. Die Gäste hatten mehr Spielanteile und ein deutliches Chancenplus, doch die Blau-Weißen behielten durch einen Elfmeter sowie einen direkt verwandelten Freistoß schließlich einen Punkt auf der heimischen Anlage. „Wir waren die bessere Mannschaft und hätten gewinnen müssen“, konnte RSV-Trainer Roland Kock mit der Punkteteilung nach den 90 Minuten auf dem Rasenplatz im Stadion Dreikönige nicht zufrieden sein.

Eigentor nach einer halben Stunde

So hatten die Schwarz-Gelben bei schönstem Frühlingswetter vor rund 400 Zuschauern gleich die erste große Möglichkeit nach vier Minuten, als Dennis Thyssen von Sezgin Baran geschickt auf Luca Pollmann zulief und der SVV-Keeper Sieger blieb. Praktisch im Gegenzug gaben aber auch die Vrasselter einen Warnschuss ab, der Versuch von Niklas König strich aber am Pfosten vorbei (5.). Die Gäste hatten in der Folge mehr Ballbesitz, allerdings fehlte des Öfteren die Präzision bei den Pässen. Nach einer guten halben Stunde profitierten die Praester dann aber von ungewollter Hilfe der Hausherren. Einem Schuss von Juri Wolff aus 15 Metern konnte Eric Schulz nicht mehr ausweichen und der SVV-Verteidiger köpfte das Leder ins eigene Netz. „Ich bin da richtig gut in den Ball gelaufen“, konnte Schulz die unglückliche Szene nur mit Galgenhumor nehmen.

Doch die Vrasselter waren keine zwei Minuten später zurück im Geschäft. Nach einem Stellungsfehler von Fabian Meyer und anschließendem Foul an Murat Dogu gab es Elfmeter, den Marco Buscher sicher zum 1:1 verwandelte (33.).

Der Praester Stürmer Sezgin Baran wird von Marco Buscher verfolgt.
Der Praester Stürmer Sezgin Baran wird von Marco Buscher verfolgt. © Thorsten Lindekamp

Fünf Minuten später hatte nach einem Stockfehler von Eric Schulz plötzlich Sezgin Baran freie Bahn, doch auch er scheiterte an Pollmann, den Nachschuss des RSV-Angreifers klärte dann Schulz auf der Linie. Kurz vor der Pause fehlte erneut nicht viel für die Gäste, als nach einer Ecke und Kopfballverlängerung Sezgin Baran das Leder am zweiten Pfosten knapp verpasste.

Besser machten es die Gäste kurz nach der Pause, als Marvin Müller eine schöne Flanke von Michael Schulz zum 2:1 einköpfte. Die Praester hatten das Spielgeschehen nun im Griff, doch quasi aus dem Nichts sorgte erneut ein Standard für das zweite Vrasselter Tor. Routinier Mathias Pfände, der ansonsten blass blieb, erzielte seinen quasi obligatorischen Derbytreffer, als er einen Freistoß aus 20 Metern in die Torwartecke zum 2:2 versenkte (68.). „Da siehst du natürlich immer blöd aus, wenn du spekulierst“, ärgerte sich RSV-Keeper Dennis Döring über den Gegentreffer. Nur drei Minuten später hätten die Hausherren das Spiel sogar fast komplett auf den Kopf gestellt, als nach einem Schnellangriff über den gerade eingewechselten Florian Wirtz der Ball bei Niklas König landete. Der Youngster zog von der rechten Seite ab und traf den linken Pfosten.

Anschließend waren aber wieder die Gäste dem dritten Treffer näher. Die größte Möglichkeit vergab Dennis Thyssen, dessen Schuss nach einer Schulz-Flanke knapp am Gehäuse vorbeiging (84.).

Unveränderte Tabellenplätze

„Wir haben gar nicht richtig ins Spiel gefunden. Man hat sicherlich gemerkt, dass wir in diesem Jahr noch keinen Sieg geholt haben und die Praester nach zuvor zwei Siegen Selbstvertrauen getankt hatten. Für uns ist das auf jeden Fall ein glücklicher Punkt“, lautete das Fazit von SVV-Coach Sascha Brouwer. Durch das Unentschieden hat sich an der Tabellenposition der Lokalkonkurrenten nichts geändert. Der SV Vrasselt bleibt Neunter, der RSV Siebter – allerdings fehlen beiden Teams nach wie vor noch einige Zähler, um sicher für eine weitere Saison in der Bezirksliga planen zu können.