Emmerich. . Bei einer Umfrage der Formel 1 schneidet der Emmericher Rennfahrer Nico Hülkenberg schlecht ab. Ganz vorne landet ein Mexikaner.

Im Moment haben die Fans wenig Vertrauen in Nico Hülkenberg. Bei einer Umfrage auf der offiziellen Online-Plattform der Formel 1 glauben nur sieben Prozent der Teilnehmer, dass der Emmericher den inoffiziellen Titel „Best of the rest“ – also Platz sieben in der Fahrer-WM – holen kann. Favorit bei den Anhängern ist Sergio Perez. Für den Force-India-Pilot haben 32 Prozent gestimmt.

Doch nicht nur gegen seinen ehemaligen Teamgefährten schneidet Hülkenberg schlecht ab. Selbst Esteban Ocon (13 Prozent), Fernando Alonso (11 Prozent) und Kevin Magnussen (25 Prozent) haben mehr Stimmen erhalten als der Renault-Pilot.

Aktuell liegt Hülkenberg auf Platz neun, ist aber punktgleich mit dem Siebten (Perez) und Achten (Magnussen). Die Platzierung wird bei Punktgleichheit nach dem besten Rennergebnis in der Saison ermittelt. In seiner Karriere beendete der 31-Jährige eine Saison nie besser als Platz neun in der Fahrerwertung. Er selbst spricht im Übrigen auch nicht über die persönliche Platzierung, sondern nennt stets Rang vier in der Konstrukteurswertung als Saisonziel.

Doch nach den zuletzt frustrierenden Ergebnissen ist der vierte Platz für Renault mehr als in Gefahr. „Wir sind im Moment einfach nicht schnell genug“, wird Hülkenberg vom Fachmagazin Auto, Motor und Sport zitiert. „Es ist schwer zu verstehen, wo die Zeit geblieben ist. Das Auto fühlt sich eigentlich nicht viel anders an als in den ersten zehn Rennen. Aber es ist auch nicht schneller geworden. Andere schon. Uns fehlt das große Upgrade, das uns letztes Jahr zu Saisonmitte weitergebracht hat. Jetzt bekommen wir die Quittung dafür.“

In der Tat steckt Renault in der Klemme. Bei Gesprächen mit den Verantwortlichen des französischen Werksteams lässt sich der Eindruck nur schwer ausräumen, dass die aktuelle Saison bereits zu den Akten gelegt worden ist. Dies würde zwar niemand offiziell bestätigen, aber in der Fabrik in Enstone wird eben intensiv am Auto für 2019 gearbeitet.

Neuer Unterboden

Für das Rennen am Wochenende in Austin, Texas soll es einen neuen Unterboden geben. „Wir erreichen dann auch das Ende unseres Entwicklungskreislaufs für diese Saison“, verrät Teamchef Cyril Abiteboul. „Jetzt fokussieren wir uns auf das Projekt 2019, nichtsdestotrotz liegt unsere aktuelle Priorität darauf, dass wir die Ziele, die wir uns am Anfang der Saison gesteckt haben, auch erreichen.“

Damit dies gelingt, ruft Abiteboul eine Mini-Meisterschaft aus, die die letzten vier ausstehenden Rennen umfasst. Dabei sei vor allem wichtig, das Qualifying-Ergebnis zu verbessern. „Im Vergleich zu den anderen Teams im Mittelfeld ist unsere Renn-Pace absolut wettbewerbsfähig“, meint der Renault-Teamchef. „Wir müssen unbedingt unsere Leistung über eine einzige Runde, also den Qualifying-Speed, verbessern.“

Nick Chester, als Technik-Direktor für das Chassis verantwortlich, unterstreicht diese Meinung: „Der Zeitunterschied zwischen Platz sieben und zwölf auf dem Grid liegt bei Dreizehntel.“ Grundsätzlich ist man bei Renault vor dem USA Grand Prix aber guter Dinge. „Die Strecke könnte uns liegen“, meint Chester. „Wir brauchen dafür aber eine gute aerodynamische Effizienz.“