Emmerich. . Ein Ölleck verhindert eine sehr gute Platzierung des Emmerichers beim Nachtrennen von Singapur. Bei Renault stimmt die Tendenz trotzdem.

  • Renault-Teamchef Cyril Abiteboul entschuldigt sich für den Ausfall beim Emmericher
  • Ein Leck in der Ölleitung sorgt dafür, dass der R.S.17 präventiv aus dem Rennen genommen wird
  • Trotz des Defekts geht Hülkenberg optimistisch in die nächsten beiden Rennen in Asien

Nico Hülkenberg ist in die Geschichtsbücher der Formel 1 eingegangen. Wenn auch anders als erhofft. Denn nach dem Singapur GP ist der Emmericher nun der Fahrer mit den meisten Rennstarts, der es nie aufs Podium geschafft hat (die NRZ berichtete). „Auf diesen Rekord habe ich lange gewartet...“, meinte der 30-Jährige dann auch mit einer Mischung aus Sarkasmus und Humor.

Die Frage nach dem Nachtrennen im südostasiatischen Stadtstaat war dann auch, ob er ohne den Defekt dort das Podium hätte erreichen können? Vermutlich nicht. Aber eine Topplatzierung wäre in jedem Fall drin gewesen. Denn der vierte Platz schien eigentlich zementiert zu sein. „Ich möchte mich bei Nico dafür entschuldigen, dass wir das Rennen aufgeben mussten“, erklärte Cyril Abiteboul. Der Renault-Teamchef lieferte dann auch die Erklärung für den Ausfall. „Wir hatten ein Öl-Leck, was schon früh im Rennen zu einem Leistungsverlust geführt hat. Trotz all unserer Versuche und großartigem Teamwork hätte es sein Auto nicht ins Ziel geschafft, weshalb wir ihn präventiv aus dem Rennen genommen haben“, begründete Abiteboul den Ausfall nach 48 Runden.

Auf viele Punkte gehofft

Zu diesem Zeitpunkt wurden in Singapur schon nicht mehr die Runden gezählt, sondern die Uhr war angesprungen, da die eigentliche Renndistanz nicht mehr innerhalb der Zwei-Stunden-Grenze erreicht werden konnte. So stellte Hülkenberg den Renault 13 Minuten vor dem Ende in der Garage ab. Erstaunlich: Sollte das Problem mit dem Ölleck wirklich schon länger vorgelegen haben, ist die Leistung des Emmerichers

13 Minuten vor dem Ende musste Hülkenberg das Rennen aufgeben.
13 Minuten vor dem Ende musste Hülkenberg das Rennen aufgeben. © Lars Baron

im Rennen noch höher zu bewerten.

Hülkenberg selbst hatte nach dem bittern Aus schnell seine Contenance wiedergefunden. „Das ganze Team ist natürlich sehr enttäuscht. Das ist nicht das, was wir nach der harten Arbeit erwartet haben. Wir haben hier alle auf viele Punkte gehofft. Aber die Formel 1 ist Teamsport und auch ein technischer Sport“, sagte er.

Zwei weitere Rennen in Asien

Auch wenn der Ausfall sehr bitter war, geht die Tendenz bei Renault in die richtige Richtung, was allein schon Platz sechs von Jolyon Palmer zeigt. Allerdings profitierte das französische Werksteam auch davon dass mit Max Verstapppen, Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel drei Fahrer schon vor der ersten Kurve ausfielen, die im Rennen unter normalen Umständen vor einem Renault gelegen hätten. „Die guten Nachrichten sind, dass wir ein konkurrenzfähiges Auto haben“, lautete dann auch die Einschätzung des Emmerichers. „Wir sollten in Malaysia und Japan stark sein.“ Die beiden weiteren asiatischen Grand Prix werden am 1. beziehungsweise am 8. Oktober ausgetragen.

Für Renault wird es dann spannend, wie weit sie in der Weltmeisterschaft noch nach vorne kommen. Haas wurde in Singapur überholt. Toro Rosso liegt absolut in Schlagdistanz und selbst Williams scheint noch einholbar zu sein.

Nico Hülkenberg bei der Fahrerparade in Singapur.
Nico Hülkenberg bei der Fahrerparade in Singapur. © Lars Baron

Einen möglichen schönen Nebeneffekt hat Hülkenbergs Negativ-Rekord von Singapur im Übrigen doch. Sollte Hülkenberg in seiner Formel-1-Karriere das Podium doch noch besteigen, wäre er der Fahrer mit den meisten Grand Prix, der dann zum ersten Mal in die Top drei fährt. Das ist keineswegs ausgeschlossen, gilt doch nach wie vor die Vorgabe der Renault-Verantwortlichen, dass im kommenden Jahr Podiumsplätze eingefahren werden sollen.