Emmerich. Maik de Vries ist nicht mehr Vorsitzender und Trainer des B-Ligisten DJK Hüthum-Borghees: Die Hintergründe und wie es weiter gehen soll

Paukenschlag bei der DJK Hüthum-Borghees: Maik de Vries ist ab sofort nicht mehr 1. Vorsitzender des Vereins und auch nicht mehr Trainer der 1. Fußball-Mannschaft, die in der Kreisliga B spielt und dort den achten Rang belegt. Die Kicker werden künftig nur noch von Nils Handrup gecoacht, mit dem sich de Vries den Job an der Linie zuletzt geteilt hatte. Everardus Wanders, Geschäftsführer der DJK, übernimmt kommissarisch auch den Vorsitz des Vereins.

„Ich brauche ganz einfach eine Auszeit“, erklärt de Vries seinen - zumindest für Außenstehende überraschenden - Schritt mitten in der Saison und kurz vor dem Wiedereinstieg nach der Winterpause am kommenden Freitag (20 Uhr) zu Hause gegen die Reserve des TV Voerde. „Ich hatte mich ja vor ein paar Monaten schon einmal für drei Wochen komplett rausgenommen, um Kraft zu tanken, aber ich merke jetzt: Es geht nicht mehr!“

Wenn man das Gefühl hat, dass die Gesundheit schon in Mitleidenschaft gezogen wird, muss man die Reißleine ziehen
Maik de Vries - zu seinem Rücktritt von allen Ämtern bei der DJK Hüthum-Borghees

Der heute 42-Jährige war vor neun Jahren als Coach bei der DJK eingestiegen und hatte eine Mannschaft aufgebaut, die prompt den Aufstieg in die B-Klasse geschafft hatte. „Umso schwerer ist mir der Schritt jetzt auch gefallen, weil mir der Verein ans Herzen gewachsen und diese Mannschaft irgendwo auch mein Baby ist“, so de Vries. „Wenn man aber das Gefühl hat, dass die Gesundheit schon in Mitleidenschaft gezogen wird, muss man die Reißleine ziehen.“

Der nun Ex-Coach und Vorsitzende weiter: „Ich schaffe es einfach nicht mehr, hier der Ansprechpartner für alles zu sein. Ich habe mich schon länger nicht mehr schon donnerstags auf den Sonntag gefreut, sondern das Ganze eher als Belastung empfunden. Ich habe hier gerne mitgeholfen, etwas aufzubauen und ich denke, dass der Verein in den letzten Jahren auch einen ganzen schönen Aufschwung erlebt hat“, so de Vries. „Ich werde auch weiterhin Mitglied bleiben und vielleicht einfach mal locker in der zweiten Mannschaft oder bei den Alten Herren mitkicken - aber ohne die ganzen Verpflichtungen drumherum. Ich hoffe, dass der Verein jetzt ohne mich in der Verantwortung nicht kaputtgeht. Aber da bin ich eigentlich guter Dinge, weil doch ein paar Leute mithelfen.“

Maik de Vries wird nicht Trainer des VfB Rheingold Emmerich

Ein weiterer Punkt für de Vries‘ Entscheidung: Sein Sohn spielt aktuell in der U14 des FC Schalke 04. Mit dessen anstehendem Sprung in die U15 der „Knappenschmiede“ werden die Fahrten zu den Spielen bis ins tiefste Westfalen noch weiter und die Sonntage auch für den Papa noch vollgepackter sein.

Aus dem kursierenden Gerücht, dass Maik de Vries neuer Trainer beim Liga-Konkurrenten VfB Rheingold Emmerich wird, kann er zudem auch noch die Luft rauslassen: „Nein, das stimmt nicht! Ich habe Kontakte zu Rheingold, das weiß jeder. Aber ich höre hier nicht auf, weil ich woanders einsteigen möchte, sondern ganz einfach, weil ich eine Pause brauche. Da brauchen mich jetzt auch keine anderen Vereine zu fragen.“