Duisburg. Die Löwen haben schon sechsmal das Turnier gewonnen, aber erst einmal in Rheinhausen. Beim DFV 08 mischen einige Neuzugänge mit.

Hinter dem MSV Duisburg und dem VfB Homberg belegt Landesligist Hamborn 07 in der Rangliste der Sieger beim Turnier um den Fußball-Stadtpokal den dritten Platz. Sechsmal haben die Löwen bislang triumphieren können – davon freilich allein fünfmal vor der eigenen Haustür, in der Rhein-Ruhr-Halle, wo letztmals 2011 die Kugel rollte und im vergangenen Jahr die Abrissbagger die allerletzten Erinnerungen an jene Tage in Staub verwandelten. Im neuen Quartier, der Halle an der Krefelder Straße in Rheinhausen, konnten die Gelb-Schwarzen erst einen Erfolg im Jahr 2016 hinzufügen, obwohl sie als in der Regel höherklassiger Verein stets zum Favoritenkreis zählten. Am Freitagabend startet der nächste Anlauf.

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Es liegt in der Natur der Sache, dass die Hamborner auch diesmal als Anwärter auf mindestens die Endspielteilnahme gelten. Mit ihnen und Oberligist VfB Homberg umfasst das Teilnehmerfeld nur noch zwei Klubs, die oberhalb der Bezirksliga angesiedelt sind – so wenige waren es noch nie. Dabei gilt freilich für 07-Trainer Marcel Stenzel mehr oder weniger dasselbe wie für alle seine Kollegen: Priorität hat das Geschehen auf dem Rasen, Verletzungen in der Halle kann niemand gebrauchen. Deshalb war auch klar, dass nicht die erste personelle Garde mit über den Rhein fahren würde. „Wir haben nach dem Training am Dienstag gefragt, wer Feuer und Flamme ist, mitzukommen“, so Stenzel, der seit dem vergangenen Donnerstag mit seinen Jungs wieder auf dem Platz steht. Dabei kristallisierte sich heraus, welche Akteure aufgrund ihrer Verletzungshistorie lieber auf den Parkettkick verzichten: Kevin Krystofiak, Nico Kuipers, Nick Bennmann, Danilo Curaba und Michel Roth werden definitiv nicht dabei sein. Zudem fällt Joel Bayram (Fleischwunde) aus. Mamadou Diallo ist am Freitag beruflich verhindert, könnte aber bei einem Einzug in die Endrunde am Samstag bereitstehen.

Schon wieder weg: Akin Ergin.
Schon wieder weg: Akin Ergin. © FUNKE Foto Services | Stefan Arend

Gar nicht mehr zum Kader gehört Akin Ergin. Der vor Saisonbeginn zurückgekehrte Keeper kann den Aufwand der Anreise aus Gelsenkirchen nicht mehr leisten und hat sich dort Landesligist YEG Hassel angeschlossen. Sicherlich hatte er sich auch mehr ausgerechnet, doch die starken Leistungen von Marian Ograjensek ließen auf dieser Position keine Zweifel zu. Da auch der Stammkeeper in der Halle fehlt, wird Jan Roolfs den Kasten hüten. Als zweiter Mann soll Timo Dangeleit aus der U19 kurzfristig spielberechtigt gemacht werden. Es wird aber noch ein neuer Keeper gesucht, für den freilich dasselbe gilt wie für eventuelle Feld-Neuzugänge, wie Marcel Stenzel betont: „Er muss zu uns passen, vor allem menschlich.“

In der Gruppe C treffen die Hamborner auf die beiden benachbarten Bezirksligisten TSV Bruckhausen und Rheinland Hamborn. Außenseiter im Kampf um das Samstagsticket sind die A-Ligisten ESV Hohenbudberg und ETuS Bissingheim.

„In der Halle ist auf dem kleinen Spielfeld alles möglich. Es ist vor allem Technik gefragt.“

Mustafa Öztürk
Trainer des DFV 08

In Gruppe D gehen drei Bezirksligisten und zwei ambitionierte Kreisligisten an den Start. Der TuS Asterlagen trifft auf den Duisburger FV 08 und den FC Taxi aus der Bezirksliga-Parallelgruppe. Außerdem kämpft die DJK Vierlinden, derzeit Tabellenzweiter in der Kreisliga A, Gruppe 2, um das Weiterkommen. Komplettiert wird die vierte Gruppe durch den Nachrücker des Nachrückers, wie man Viktoria Wehofen nennen kann. Nachdem erst Walsum 09 und dann auch der erste Nachrücker, MTV Union Hamborn, ihre Teilnahmen absagten, darf die Viktoria als Tabellensiebter der Kreisliga teilnehmen.

„Das ist eine sehr ausgeglichene Gruppe. In der Halle ist auf dem kleinen Spielfeld alles möglich. Es ist vor allem Technik gefragt“, weiß 08-Trainer Mustafa Öztürk, der auch die beiden Kreisligisten auf dem Schirm hat: „Sie stehen nicht umsonst weit oben in ihrer Liga und werden gute Kicker dabei haben.“ Die Zielsetzung für seine Hochfelder formuliert der Übungsleiter wie folgt: „Wir schicken eine Mannschaft, die erfolgreich sein soll. Unser erstes Ziel ist es, dass wir auch am Samstag dabei sind. Das zweite Ziel legen wir dann fest.“

Sechs neue Spieler beim Duisburger FV 08 am Start

Dabei wird der 08-Trainer Öztürk, der seine Mannen am vergangenen Montag zum ersten Training bat, auch Neuzugänge einsetzen. Die Hochfelder haben sechs neue Spieler im Kader. Angreifer Faithful Gold-Toluhi war in der Hinserie bei Ligakonkurrent 1. FC Mülheim Stammspieler. Akira Karakawa (FC Blau-Gelb Überruhr), Melih Cakmak (FSV Duisburg) und Eren Güner (Mülheimer FC 97, A-Jugend) kennen die Abläufe an der Paul-Esch-Straße bereits. „Alle drei Spieler trainieren schon länger bei uns mit und sind ab sofort auch spielberechtigt“, erklärt Öztürk, der zudem zwei Spieler von Kreisligisten holte. Mit Janis Redmond kommt ein 20-jähriger Keeper vom SV Sarajevo Oberhausen. Mittelfeldspieler Mertkan Ünlü kickte zuletzt beim VfL Rheinhausen. Auch Berhan Catik, der im Sommer vom TuS Asterlagen kam und sich vor dem Saisonstart das Kreuzband riss, nimmt 08-Coach Öztürk in den Kreis der Neuzugänge auf: „Er ist im Aufbautraining und wird im Laufe der Rückrunde auf den Platz zurückkehren.“

Vor zwei Jahren wurde Burak Güner von Anne Krüger als bester Torwart beim Stadtpokal ausgezeichnet. Jetzt hat er den DFV 08 in Richtung FSV verlassen.
Vor zwei Jahren wurde Burak Güner von Anne Krüger als bester Torwart beim Stadtpokal ausgezeichnet. Jetzt hat er den DFV 08 in Richtung FSV verlassen. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Derweil haben zwei Spieler die 08er verlassen. Keeper Burak Güner hat sich dem FSV Duisburg angeschlossen, während es Jonas Haub zum FC Lintfort zieht. „Er will es nochmal in der Landesliga versuchen. Beide Abgänge konnten wir aber eins-zu-eins ersetzen, also alles optimal für uns“, stellt Mustafa Öztürk fest.

Die Personaländerungen haben die Hochfelder mit einem langfristigen Blick vorgenommen. Öztürk: „Wir wollen frühzeitig einen guten Kader für die nächste Saison erstellen. Deshalb sind es auch größtenteils junge Zugänge mit Perspektive. In der nächsten Saison wollen wir dann oben angreifen.“ Damit das gelingen kann, müssen die 08er in der Bezirksliga noch einige Punkte holen. „Wir wollen frühzeitig den Klassenerhalt sichern und dann gucken, was nach oben geht“, beschreibt Mustafa Öztürk, dessen Team derzeit Tabellenachter ist, aber nur acht Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz hat.