Duisburg. Der EVD erwartet am Freitag um 19.30 Uhr die Hannover Indians und will nach dem Rauswurf von Risto Kurkinen den Turnaround einleiten.

Die Erklärung für den Trainerwechsel beim Eishockey-Oberligisten EV Duisburg formulierte Sportdirektor Thomas Ziolkowski knapp und präzise: „Wir müssen was ändern.“ Als Erstes änderten die Füchse, wer die Mannschaft coacht. Der Finne Risto Kurkinen musste am Mittwoch seinen Posten räumen, Co-Trainer Fabian Schwarze übernimmt.

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Der Mann, der auch die U20 der Füchse betreut, wird am Freitag um 19.30 Uhr an der Bande stehen. Dann spielen die Füchse vor 3000 Zuschauern in der „ausverkauften“ PreZero-Rheinlandhalle gegen die Hannover Indians. Was sich bis zur Partie gegen den Tabellenvierten außerdem ändern soll, sagt der neue Chefcoach ebenfalls: „Wir wollen eine hohe Laufbereitschaft zeigen.“ Die Umschaltmomente für den Gegner sollen sich verringern, und es soll einfacher gespielt werden.

Es wird weitere Arbeit geben: Das Überzahlspiel soll besser werden, und das Vorgehen in der defensiven Zone bedarf der Optimierung. Was Schwarze ausschließt, ist, dass es ohne Arbeit abgeht. Manchmal ist es ja so, dass ein Team gleich zehn Prozent besser wird, nur weil der wenig geliebte Übungsleiter nicht mehr in der Kabine steht. Dieser Verdacht konnte einem angesichts der ehrgeizarmen Vorstellung beim 0:4 gegen die Hannover Scorpions am Dienstag kommen. Zudem räumt der Nachfolger ein: Aus den letzten vier Spielen hätte man vier Siege holen können. Es war am Ende nur einer, das 4:1 gegen das Ligaschlusslicht Herne.

Schwarze sagt, dass die Mannschaft nicht gegen Kurkinen gespielt habe. Zu den Reaktionen der Spieler nach der Bekanntgabe der Personalentscheidung konnte der neue Chef berichten: „Es gab keine Jubelrufe in der Kabine.“ Schwarze nutzte den Mittwoch, um Gespräche mit den Spielern zu führen. Am Donnerstag begann er damit, den Worten Taten folgen zu lassen. Der neue Mann hat die Chance, mehr als eine Zwischenlösung zu sein. Sportdirektor Thomas Ziolkowski hatte bereits am Mittwoch über eine mögliche Neuverpflichtung erklärt: „Wir sind nicht aktiv auf der Suche.“

Üblicherweise beim Nachwuchs Chef an der Bande, jetzt für die Oberliga-Füchse verantwortlich: Fabian Schwarze.
Üblicherweise beim Nachwuchs Chef an der Bande, jetzt für die Oberliga-Füchse verantwortlich: Fabian Schwarze. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Fabian Schwarze soll den Turnaround schaffen und sich als Coach eine Dauerstellung verdienen. Verantwortung zu übernehmen, ist nicht neu für ihn. Bereits in der vergangenen Saison hatte er nach einer Sperre gegen Christoph Schubert das Team gecoacht. Damals ging die Partie mit 0:2 gegen Tilburg verloren. Sein Debüt als Chef an der Bande gab er – ebenfalls aushilfsweise – 2019. „Ich habe keine guten Erinnerungen daran, denn wir haben auch gegen die Indians gespielt und auswärts mit 3:4 verloren.“

„Ich werde nicht ruckartig alles verändern.“

Fabian Schwarze
EVD-Trainer

Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. In jedem Fall kann sich der Coach auf eine volle Halle und Rückendeckung von den Rängen freuen. Die Füchse gewähren freien Eintritt, alle Karten sind bereits vergriffen. Ein Sieg am Freitag hätte Werbewert für den Coach und den Verein. Schwarze wird in der kommenden Trainingswoche dann an dauerhaften Veränderungen arbeiten. Eine Revolution findet nicht statt. „Ich werde keine komplett neue Philosophie einführen“, beschreibt Fabian Schwarze seinen Weg und fügt hinzu: „Ich werde nicht ruckartig alles verändern.“ Aber Veränderungen wird es geben.

Für die Fans: Trainer Schwarze wird während des Powerbreaks mit den Spielern sprechen – jedenfalls, wenn es das Spiel verlangt. Kurkinen hatte die 90 Sekunden Zusatzpause schweigend verbracht. Die Freunde der Füchse hatte das Schweigen des Finnen extrem geärgert.