Duisburg. Der Eishockey-Oberligist hat das Ruhrderby gegen das Schlusslicht aus Herne gewonnen. Aber spielerisch bleibt vieles im Argen.
War das nun das Spiel, das den Job von Trainer Risto Kurkinen retten sollte? Die Füchse hatten zumindest durch die Blume angedeutet, dass dies so sei. Aber was sollte der rettende Auslöser sein? Ein Sieg gegen den Herner EV? Den gab es gegen das Schlusslicht der Eishockey-Oberliga, aber das ist schließlich auch etwas, das erwartet werden darf gegen eine Mannschaft, gegen die der EV Duisburg das Hinspiel nie hätte verlieren dürfen und schon gar nicht mit 0:5 – doch genau das ist bekanntermaßen seinerzeit passiert. Nun haben die Schwarz-Roten mit 4:1 (1:0, 1:1, 2:0) gewonnen. Jedoch jegliche Fehler, die die Saison so schwer machen, gab es dennoch. Schlimme „Schwimmer“ im Defensivverhalten, Fehler im Aufbau, ineffektives Powerplay, Ideenlosigkeit.
Um eines klar zu machen: Den Spielern ist kein Vorwurf zu machen. Sie sind gerannt, sie haben gekämpft. Doch die spielerischen Vorgaben müssen nun einmal vom Coach kommen. Einem Coach, der sie auch durch Coaching durchsetzt und auch mal sein Taktikbrett in die Hand nimmt, wenn der Gegner kurz vor Spielende eine Auszeit nimmt. Von einem Coach, den die Spieler akzeptieren. Und ob das so ist, darf zumindest hinterfragt werden.
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Zwar fehlte Neuzugang Miro-Pekka Saarelainen, dennoch konnte der EVD endlich mal mit vier Reihen agieren. Und gerade der Kölner Förderlizenz-Verteidiger Max Hense machte einen sehr ordentlichen Job. Für „Föli“-Neuzugang Raphael Jakovlev war es freilich noch zu früh für eine wirkliche Einschätzung.
Die Füchse machten zu Beginn Druck. In der dritten Minute kam Edwin Schitz einen halben Schritt zu spät, um den Puck nahe am Herner Tor zu erwischen. Doch kurz danach brachte Pontus Wernerson Libäck die Füchse in Führung (5.). Das löste übrigens den angekündigten Teddybär-Toss aus – nach dem sich nicht nur die Nachwuchsspieler des EVD, sondern auch die Schiedsrichter am Einsammeln der Kuscheltiere für einen guten Zweck beteiligten. Spielerisch kam danach allerdings nicht mehr viel. Zwar waren die Hausherren das optisch bessere Team, doch Kapital schlugen sie daraus nicht. Und wie das dann eben so ist, rächte sich das im zweiten Drittel in Form des Herner Ausgleichs. Mit viel Einsatz und Willen brachten sich die Füchse wieder ins Spiel und in Führung: Diesmal nutzte Pascal Grosse einen Pass des hinter dem Tor stehenden Martin Schymainski zum 2:1 (35.). „Schimmi“ selbst erhöhte auf 3:1 (45.), ehe Pontus Wernerson Libäck mit einem Empty-Net-Goal alles klarmachte (60.).
„Wir sind gut gestartet, aber, ich weiß nicht, danach haben wir unser Tempo verloren“, sagte Risto Kurkinen über ein Spiel, das mit einem Schussverhältnis von 19:40 aus Duisburger Sicht in die Bücher eingetragen wird.
Am Dienstag (20 Uhr) spielt der EVD bei den Hannover Scorpions – dann auch mit Neuzugang Miro-Pekka Saarelainen.
Tore: 1:0 (4:45) Pontus Wernerson Libäck (Mannes, Linus Wernerson Libäck), 1:1 (30:51) Swinnen (Pfeifer, Bürgelt), 2:1 (34:34) Grosse (Schymainski, Mannes), 3:1 (44:48) Schymainski (Pontus Wernerson Libäck, Linus Wernerson Libäck), 4:1 (59:11) Pontus Wernerson Libäck (Linus Wernerson Libäck, Schymainski/ENG).
Strafen: Duisburg 22, Herne 16.
Zuschauer: 1059.