Gelsenkirchen/Duisburg/Düsseldorf. Das Football-Team, das in der Duisburger Arena die Vorrunde bestritt, ist von den Vienna Vikings im Endspiel nicht zu stoppen.

Der Geruch von Schwarzpulver schwebte unter dem geschlossenen Dach der Veltins Arena durch die gut gefüllten Ränge. Durch Feuersäulen ging‘s aufs Spielfeld. Passender hätte die Atmosphäre auf Schalke für Titelverteidiger Rhein Fire beim Finale der European League of Football gegen die Vienna Vikings kaum sein können. Und auch das Publikum, das mit 41.364 Zuschauern für einen neuen Rekord in der ELF-Geschichte sorgte, war am Sonntag mächtig „on fire“. Wenngleich die Wiener offiziell das Heimrecht genossen, war in der Arena freilich nahezu alles auf die Rheinländer gestimmt. Jede erfolgreiche Aktion von Fire wurde ausgiebig gefeiert. Und davon gab es einige. Getragen von der aufgeheizten Atmosphäre marschierte Rhein Fire mit einem 51:20 (30:13)-Sieg durch das Finale gegen den Meister von 2022 und ist somit das erste Team, dem in der ELF eine Titelverteidigung gelang.

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Heiß her ging es auch sofort auf dem Schalker Rasen. Gleich die erste Angriffsserie beendete Wiens Wide Receiver Reece Horn nach nur 3:20 Minuten mit dem ersten Touchdown. Den Extrapunkt ließ Kicker Dennis Tasic jedoch liegen, so dass die Fire-Offensive mit einem 0:6-Rückstand erstmals aufs Feld kam. Und auch Quarterback Jadrian Clark, der mit erstaunlich viel Passspiel in der besten Laufspiel-Offensive der ELF unterwegs war, sollte seinen ersten Drive gleich erfolgreich abschließen – wenn auch über einige durch Flaggen bedingte Umwege und mit deutlich mehr Zeit. Doch am Ende standen die Rheinländer dann nur einen Yard vor der Endzone – und diese Gelegenheit ließ sich der am Tag zuvor als wertvollster Spieler der Saison ausgezeichnete Running Back Glen Toonga nicht entgehen. Da Sebastian van Santen den Extrapunkt verwandelte, führte Fire fortan mit 7:6.

Die Fire-Defensive packte gut zu.
Die Fire-Defensive packte gut zu. © dpa | Tim Rehbein

Beim Gegenangriff holten sich die „Gäste“ das Spielgerät durch einen von Flamur Simon erzwungenen Ballverlust der Wiener gleich wieder zurück. Zu Beginn des zweiten Viertels beendete Wide Receiver Haland Kwofie den Angriff mit einem Touchdown. Und erneut leisteten sich die in zwei regulären Saisons in Folge ungeschlagenen Wiener gleich wieder einen Fumble. Erneut in Ballbesitz wurde es für Jadrian Clark nun kurios. Wiens Verteidiger Cole Coleman fing den Pass des Quarterbacks in der eigenen Endzone ab – gleichzeitig leistete sich aber ein Wiener ein Halten in selbiger, was zu einem Safety führte. Statt Angriffswechsel gab es somit zwei Punkte mehr für Fire: 16:6 und Glück für Clark.

Weiter in Ballbesitz machte es der Quarterback dann aber besser. Einen weiten Pass trug Tight End Tim Sauerland bis an die gegnerische 1-Yard-Linie. Den Rest erledigte Glen Toonga mit seinem 34. Touchdown in dieser Saison. Fast hätte Wien im Folgeangriff wieder das Ei verloren, da Omari Williams den Pass abfing. Aufgrund eines Haltens der Defensive ging es aber an der 1-Yard-Linie für Holmes weiter und Horn verkürzte per Touchdown auf 13:23. Doch auf Clarke und die Fire-Offensive war Verlass. Einen 50-Yard-Pass fing McKnight zum 29:13, beim nächsten Angriff war Sauerland Clarks Passempfänger zum 37:13. Und an dieser deutlichen Führung sollte Fire im letzten Viertel nichts mehr anbrennen lassen – zumal die Defensive weiter hellwach war. Marloshawn Franklin sorgte mit einer Interception erneut für einen Angriffswechsel. Clarke passte über das halbe Feld auf Bryan Winter – Touchdown, 44:13. Nun durfte sogar Rohat Dagdelen in der Schaltzentrale der Offensive ran. Doch auch der zweite Quarterback kann es. Gleich seinen ersten Pass trug T.J. Alexander zum 51:13 in die Endzone.

An diesem Tag lief einfach alles für den Titelverteidiger. Zwar gelang Reece Horn kurz vor Schluss noch sein dritter Touchdown. Doch der Rest des Finales auf Schalke war dann einfach nur noch „Fireabend“!

Die Statistik

Touchdowns: Toonga (2), Kwofie (1), McKnight (1), Sauerland (1), Winter (1), Alexander (1)

Fieldgoals/Extrapunkte: van Santen (/7)