Duisburg. Im Duisburger Laufsport ist Jörg Bunert eine Institution. Für die Stadt und den Sport an Rhein und Uhr hat der Jubilar viel erreicht.

Augenblicke, die man nicht vergisst. Am Sonntagabend nach dem Loveparade-Unglück im Jahr 2010 saß ich auf der Couch zu Hause. Da sagte ich zu meiner Frau: „Wir von proDUISBURG müssten da eigentlich was machen.“ Ich war damals Vorsitzender der bürgerschaftlichen Vereinigung. Genau in diesem Moment klingelte das Telefon.

Jörg Bunert meldete sich und sagte: „Hermann, ich habe mir überlegt, wir machen einen Spendentrauermarsch für die Opfer des Unglücks. Macht ihr mit?“ Gemeinsam mit dem Stadtsportbund und seinem Geschäftsführer Uwe Busch sowie dem Steinhof mit Arno Eich haben wir dann alle zusammen diesen Marsch organisiert und auch das Mahnmal gebaut.

Viele Ideen und die Ausdauer, sie umzusetzen

Jörg Bunert hatte die Idee. Als Duisburgs Marathon-Mann der 1980er- und 1990er-Jahre brachte er auch die notwendige Ausdauer mit. Gute Ideen haben viele. Die Kondition, sie über eine lange Strecke durchzutragen – da sucht man schon länger.

Am Freitag wird Jörg Bunert 70 Jahre alt. Morgen läuft er vermutlich beim Lichterlauf mit. Zum ersten Mal überhaupt. Der trug mal seinen Namen: „Bunerts Lichterlauf“, als ihm noch die Laufsport-Geschäfte gehörten. Denn auch der Benefizlauf war seine Idee. Für die 180 Lampen rund um die Regattabahn hat er sich eingesetzt. Damit die laufenden Kosten für die Lampen wieder reinkommen, hat er 2002 den Lichterlauf an den Start gebracht.

Der Marathon-Retter

Und dann ist da noch der Rhein-Ruhr-Marathon. In den 1980er-Jahren gewann Jörg Bunert stets die Duisburg-Wertung. In der Siegerliste des Laufs taucht er nicht auf. Als die Eintracht den Klassiker organisierte, gewannen immer eingekaufte Stars. Jörg aber war – zusammen mit Wilfried Irmen – der Duisburger Marathon-Mann. Irgendwann reichte für den Duisburg-Lauf das Geld nicht mehr. Zwei Jahre fiel der Lauf aus. Beim Bier – so erzählen sie es immer – hatten Jörg Bunert und Uwe Busch das Comeback ausbaldowert. Seit 1995 läuft Duisburg wieder rund. Der Stadtsportbund organisiert das Rennen. Der beliebte Einlauf ins Stadion? Das war auch Jörgs Idee.

Weil’s gerade passt, lassen sich noch der Zoolauf (Spendensumme über 180.000 Euro seit 2005) hinzufügen, der Rhein-City-Run als Verbindung zwischen Duisburg und Düsseldorf – wer hat‘s gemacht?

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Gesagt werden muss noch, dass Jörg Bunert ein richtig guter Läufer war. In New York zum Beispiel oder auf Hawaii und sonst wo. Knapp über 2:20 Stunden hat er für die 42,195 Kilometer gebraucht. Damit würde er heute jedes Jahr den Rhein-Ruhr-Marathon gewinnen. In einem Interview hat er mal gesagt, dass er nach dem Training gerne ein Bier getrunken hat. Vermutlich tut er das noch. Weil er Durst hatte und es schmeckt. Vielleicht gibt es König-Pilsener deshalb auch im Ziel beim Duisburg-Lauf (und alkoholfreies Weizen).

Zusammen beim New-York-Marathon 2006: Jörg Bunert (links) und Uwe Busch.
Zusammen beim New-York-Marathon 2006: Jörg Bunert (links) und Uwe Busch. © Bunert

Wie auch immer. Alles Gute zum Geburtstag, Jörg, und natürlich, Prost!

Der Lauf für die 180 Lichter

Der 22. Duisburger Lichterlauf am Samstag, 14. September, könnte eine Premiere bieten: Steht der Begründer des Laufs und langjährige Namensgeber zum ersten Mal an der Startlinie auf der Kruppstraße im Sportpark? Jörg Bunert, der den Lauf zur Finanzierung der Beleuchtung entlang der Regattastrecke „erfand“, ist sich jedoch nicht ganz sicher: Läuft er lieber die 5000 Meter (Start: 18.30 Uhr) oder den Hauptlauf über 10 Kilometer (Start 20 Uhr)?

Mit der Entscheidung kann er sich Zeit lassen: Meldungen für die Benefizrennen sind bis kurz vor dem Start möglich. Bis Mitternacht am Freitag kann online unter lichterlauf.bunert.de gemeldet werden. Am Samstag dann bringt ein Besuch im Meldebüro auf der Dreieckswiese im Sportpark auf die Strecke. Nachmeldungen kosten 19 Euro. Aus dem Erlös werden die Energiekosten für die 180 Lampen entlang der beliebtesten Laufstrecke in Duisburg mitfinanziert. Veranstalter ist der Stadtsportbund Duisburg, der von Karsten Kruck, dem Inhaber von Laufsport Bunert, unterstützt wird. Karsten Kruck vom ASV Duisburg startet übrigens am Samstag ebenfalls.

Die Favoriten für den Lauf sind Jan Neuens und Dennis Bollmann (beide ASV Duisburg) sowie Anneke Wortmeier (TV Wattenscheid) und Katharina Wehr (ASV) haben gemeldet. Die Veranstalter rechnen mit insgesamt mehr als 1500 Teilnehmenden. Die Bambini gehen mit ihrem Lauf über 400 Meter um 18 Uhr an den Start.

Alle Infos zum Lauf unter www.lichterlauf.bunert.de.