Duisburg. Oberliga-Absteiger Hamborn 07 hat den Saisonstart in den Sand gesetzt. Der Coach erklärt, was ihm in der Offensive gefehlt hat.

Kurz vor der Pause gab es die Ansage von Ossi Bebber für Marcel Stenzel. Mit nachdrücklichem Tonfall und prägnanten Worten ermahnte der Schiedsrichterassistent den Trainer von Hamborn 07: „Coach, nochmal, dann is’ vorbei!“ Stenzel hatte gerade mit voller Wucht einen am Spielfeldrand liegenden Ball gegen die Bande im Holtkamp geschossen. Den Beweis, dass er seine früheren Fähigkeiten als Fußballprofi noch beherrscht, trat Stenzel freilich nicht aus Ärger über die Entscheidungen des Unparteiischengespanns an, sondern aus Frust über das, was der Oberliga-Absteiger auf dem Platz bot. Mit dem 0:2 gegen die Sportfreunde Lowick erlebten die Löwen einen kapitalen Fehlstart in die neue Landesliga-Saison.

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„Diesen Start haben wir uns natürlich ganz anders vorgestellt“, musste Marcel Stenzel einräumen. Nach einer weitgehend positiv verlaufenen Saisonvorbereitung war der Optimismus bei den Löwen groß gewesen, die verkorkste Oberliga-Spielzeit gleich mit einem Erfolgserlebnis vergessen zu lassen. Stattdessen musste das in den beiden vergangenen Jahren nicht gerade verwöhnte Heimpublikum schon wieder die nächste Niederlage hinnehmen.

Warum es so kam? „Im letzten Drittel haben wir einfach nicht die richtige Länge gefunden. Wir sind einfach nicht mit genug Tempo in den Sechzehner gekommen. Dabei sind wir gefühlt die ganze Zeit am Ball gewesen“, urteilte Marcel Stenzel. Der ganz große Ärger über die Leistung seiner Mannschaft hatte sich einen Tag danach allerdings schon wieder gelegt: „Ich habe mir das Spiel nochmal komplett angeschaut, so schlecht sah das nicht aus. Der Wille war absolut da, aber die Lösungen haben gefehlt. Da bin ich als Trainer in erster Linie in der Pflicht.“

„Der Wille war absolut da, aber die Lösungen haben gefehlt. Da bin ich als Trainer in erster Linie in der Pflicht.“

Marcel Stenzel
Trainer von Hamborn 07

Das änderte allerdings nichts daran, dass einige Spieler nicht ihre Normalform auf den Platz brachten. Zu überzeugen wusste Neuzugang Nico Kuipers in der Innenverteidigung, für den mit ihm aus Scherpenberg gekommenen Max Werner reichte es derweil aufgrund von Fußproblemen noch nicht zum Debüt. Eine kleine Überraschung war, dass Marian Ograjensek, in den vergangenen Jahren wegen Verletzungen immer wieder außen vor, zwischen den Pfosten stand. „Marian hat sich in der Vorbereitung gut präsentiert und es sich verdient, anzufangen. In einigen Aktionen hat er uns vor einem Gegentor bewahrt“, lobte Marcel Stenzel den Keeper.

Ein neues Gesicht saß derweil noch auf der Bank: Julian Keibel, Neuzugang aus der U19 des KFC Uerdingen. Marcel Stenzel sagt über ihn: „Er ist der gleiche Jahrgang wie Rashad Ouro-Akpo. Ich finde es gut, dass wir so junge Leute dabei haben, die es bei uns versuchen wollen. Aber er braucht natürlich noch etwas Zeit, um sich im Seniorenfußball durchzusetzen.“