Duisburg.. Der lange Weg ins Finale beginnt für den Pokalsieger von 2010 mit dem Spiel beim Ligakonkurrenten Bayer, bei dem zahlreiche ehemalige Duisburger Talente auflaufen.


Das Treffen mit der eigenen Filiale? Darunter verstand man beim FCR 2001 Duisburg in der Vergangenheit stets das Ruhrderby gegen die SGS Essen. Mittlerweile gibt es aber einen zweiten Klub in der Frauenfußball-Bundesliga, der zu einem guten Teil mit ehemaligen Hüttenheimer Spielerinnen bestückt ist: Bayer Leverkusen. Die Farbenstädter empfangen den FCR am Sonntag um 14 Uhr zum Spiel der zweiten Runde im DFB-Pokal.

Was in der Vergangenheit in Duisburg auf Entscheiderebene schiefgelaufen ist, zeigt schon diese Gegnereinschätzung von Trainer Marco Ketelaer: „Die Truppe hat mit Spielerinnen wie Ramona Petzelberger, Eunice Beckmann, Turid Knaak, Marith Prießen und Isabel Kerschowski richtig viel individuelle Klasse zu bieten sowie in Thomas Obliers einen Trainer, der es versteht, seine Elf immer bestens einzustellen.“ Bis auf Kerschowski ist hier nur von Ex-Duisburgerinnen die Rede; drei von ihnen wurden 2007 mit dem FCR Deutscher Meister der B-Juniorinnen. Thomas Obliers nicht zu vergessen, der die „Erste“ im selben Jahr ins DFB-Pokalfinale führte und nun bei Bayer ins Bundesligageschäft zurückgekehrt ist.

Apropos Finale: Bis dahin ist es in der laufenden Saison noch ein weiter Weg für den Klub, der zuletzt 2010 die Trophäe in Köln gewann. Und selten war die mögliche Gefahr eines frühen Scheiterns in diesem Wettbewerb so groß wie diesmal, denn nach dem eher mäßigen Saisonstart und vor allem der Niederlage in Gütersloh vor Wochenfrist dürften beim FCR alle Warnlampen leuchten. Marco Ketelaer ist aber sicher: „Die Mannschaft will dieses Spiel unbedingt gewinnen, wir fahren bestens motiviert und vorbereitet nach Leverkusen.“

Froh war er, dass die in Gütersloh noch unter Form spielende Lieke Martens beim 4:0 am Mittwoch gegen den VfL Sindelfingen als Joker stach. Dass die Niederländerin ihren Platz in der Startelf von Gurbet Kalkan zurückerhält, liegt daher auf der Hand. Mehr zu tun bekommen als am Feiertag dürfte Keeperin Ashlyn Harris in ihrem ersten Auswärtsspiel für den FCR. Die US-Amerikanerin war gegen Sindelfingen klar unterfordert – das wird sich am Sonntag angesichts der erwähnten Klasse des Gegners vermutlich ändern.