Duisburg.. Die Handballer von Westende Hamborn haben die Walter-Schädlich-Sporthalle am vergangenen Samstag mit den ersten Spielen eingeweiht.

Der Weg zum neuen Schmuckkästchen führt durch eine Lücke im Absperrzaun, die Fläche vor dem Eingang präsentiert sich im Rohzustand. Rundherum präsentabel ist die Umgebung der Walter-Schädlich-Sporthalle noch längst nicht; nach wie vor gibt es einiges zu tun, um das Gesamtbild abzurunden. Doch der Bau, dessen Erstellung sich so lange hingezogen hatte, ehe nun im Eiltempo die Freigabe zur Nutzung erfolgte, bietet von innen einen ganz anderen Eindruck. Da lässt sich sagen: So etwas hat es in Duisburg lange nicht gegeben.

Noch vor wenigen Wochen hatte Georg Schönleber, Abteilungsleiter der Handballer von Westende Hamborn, um die Existenz seines Klubs gebangt. Als nämlich die Mitteilung die Runde machte, dass die Halle an der Oberen Holtener Straße, seit Jahrzehnten Heimstätte der Schwarz-Weißen, als Unterkunft für Flüchtlinge dienen soll, schien es keine Ausweichmöglichkeit zu geben. Doch binnen kurzer Zeit erfolgte die Lösung des Problems: Die neue Halle an der Kampstraße, die ursprünglich erst im kommenden Jahr bezogen werden sollte, öffnete vorzeitig ihre Türen. Und das nicht nur für die Handballer von Westende, sondern auch für die Badmintonmannschaft und die Gymnastikabteilung des Vereins. Ebenfalls neuerdings an der Kampstraße beheimatet: die Rollkunstläufer des RSV Hamborn 07 und die Einradzebras des MSV Duisburg sowie ein Futsal-Team des SV Genc Osman.

Technisch auf neuestem Stand: Die lange Wartezeit hat sich gelohnt.
Technisch auf neuestem Stand: Die lange Wartezeit hat sich gelohnt. © Funke Foto Services | Funke Foto Services
Der Gymnastikraum der neuen Halle.
Der Gymnastikraum der neuen Halle. © Funke Foto Services | Funke Foto Services

Erste Eindrücke schienen negativ. Der Grund: Der Boden sei viel zu hart, um darauf Handball zu spielen, hieß es. „Stimmt so nicht“, korrigiert Georg Schönleber. „Der Boden ist gut, er ist ein Kompromiss für alle. Zwar ist er anders als alles, was wir in Duisburg und Umgebung kennen, aber halt auch nicht schlecht.“ So gab es dann auch am Samstag keine Beschwerden, als die Westender ihre neue Heimat mit einem kompletten Spieltag einweihten und unter anderem die „Erste“, die sich den Aufstieg in die Bezirksliga zum Ziel gesetzt hat, mit 18:15 gegen den Beecker TV gewann. Optisch gewöhnungsbedürftig: Es gibt zwei nebeneinander angebrachte Anzeigetafeln. Der vermutete Hintersinn ist, dass die Vierfachsporthalle nötigenfalls in der Mitte geteilt werden könnte – jede Seite hätte dann ihre Tafel. Insgesamt ist die Technik auf modernstem Stand – zum Beispiel mit Bewegungsmeldern in jedem Raum, die das Licht automatisch einschalten, sobald ihn jemand betritt. Für einen reibungslosen Betrieb sorgen zudem zwei engagierte Haustechniker.

Gemeinsame Heimat

Für die Westender ergibt sich der praktische Nebeneffekt, als Verein nun endlich wieder gemeinsam an einem Fleck beheimatet zu sein. Die Fußballer der Schwarz-Weißen spielen schon seit Jahren auf der Anlage gleich nebenan. Das Gemeinschaftsgefühl hatte so mit den im Röttgersbach antretenden Handballern nicht entstehen können.

Eine offizielle Einweihungsfeier soll übrigens noch erfolgen. Bis dahin wird vermutlich die Halle auch von außen in vollem Glanz erstrahlen. Und erkennbar den Schriftzug ihres Namenspaten tragen, des Hamborner Handball-Weltmeisters Walter Schädlich.