Duisburg. Eine geplante Jubiläumsfeier kann es coronabedingt beim EV Duisburg nicht geben. Aber im Oktober bietet sich ein zweiter Termin an.
Die Eissporthalle Duisburg? Noch gar nicht fertig! Dennoch stehen zwei Mannschaften auf dem Eis. Hier der Duisburger SC Kaiserberg, dort Preußen Krefeld – ein Schiedsrichter steht mit dem Puck in der Mitte. Und er fällt. Zum ersten Bully der Duisburger Eishockeygeschichte. Es ist der 11. Januar 1971 – also exakt heute vor 50 Jahren. Die Füchse als direkter Nachfolger des DSC und DSV hatten einiges für diesen Tag vorbereitet. Ein goldenes Jubiläumstrikot. Für die Fans gab es schon eines im Design der damaligen Zeit zu kaufen. Doch wie so viele Dinge fällt dieses Jubiläum aus – oder muss verschoben werden. Zum Beispiel auf den 23. Oktober – dann, wenn sich das erste Pflichtspiel der Duisburger Eishockeygeschichte zum 50. Mal jährt.
Am 11. Januar 1971 jedenfalls fand das erste Freundschaftsspiel in Duisburg statt. Das sorgte für Aufsehen – auch bei der Stadtverwaltung. Da die Eissporthalle noch gar nicht vollständig fertig war, dennoch aber rund 2000 Zuschauer kamen, schrillten die Alarmglocken bei der Stadt, die dem DSC daraufhin untersagte, weitere Spiele in der Eissporthalle zu veranstalten, ehe sie nicht freigegeben ist. Jener 11. Januar 1971 taugt am ehesten als der Tag, an dem das Duisburger Eishockey das Licht der Welt erblickte. Der Verein, bei dem es losging, ist viel älter. Denn bereits im Jahr 1947 wurde der DTC Kaiserberg gegründet, der vornehmlich im Tischtennis große Erfolge feierte. 1969 wurde aber – bereits mit Blick auf den Bau der Eishalle – eine Eissport-Abteilung gegründet und der Verein in DSC Kaiserberg umbenannt. Eiskunstlauf beim DSC gibt es daher auch heute noch. Im Jahr 1970 begann der Verein mit Spielern aus der Nachbarschaft, vornehmlich aus Krefeld und Düsseldorf, eine Mannschaft aufzubauen. Dieses Team hat bereits 1970 in Duisburg trainiert – allerdings mangels Eis auf Turnschuhen. Außerdem sind fünf „Ur-Spiele“ überliefert, die 1970 stattgefunden haben, bei denen das Team auswärts antrat und dabei unter anderem beim Kölner EK mit 11:1 gewann. In Soest gab es einen 8:2-Sieg gegen eine kanadische Militärmannschaft.
Horst Metzer erzielte das erste Tor
Am 11. Januar 1971 war dann aber Preußen Krefeld mit seiner „Pokalmannschaft“, quasi das Reserveteam, der Premierengast in Duisburg – und auch dieses Spiel wurde mit einem Sieg gekrönt. Letztlich stand ein 14:0-Sieg zu Buche. Der erste Torschütze in einem Spiel auf Duisburger Eis war Horst Metzer, der in der fünften Minute für den DSC erfolgreich war. „Ich war das?“, fragte Metzer etwas überrascht bei einem Interview vor zehn Jahren. Das war ihm bis dahin gar nicht mehr geläufig. Dass Metzer etwas konnte, überrascht nicht. Er spielte für die Junioren- und B-Nationalmannschaft, nahm sogar am Training des A-Teams für die Olympischen Spiele 1960 in Squaw Valley teil. Als er beim DSC mitmachte, stand sein Karriereende schon kurz bevor. In der Premierensaison 1971/72 lief er auch nur viermal für den DSC auf, erzielte dabei aber zwei Tore und fünf Vorlagen. Los ging es in der damals drittklassigen Regionalliga. Das DSC-Team war für diese Klasse überqualifiziert – aus dem Januar 1972 datiert beispielsweise noch das bis heute gültige Rekordergebnis: 33:1 gegen den ESC Soest. Am Ende stand der Aufstieg in die zweitklassige Oberliga, ein Jahr später qualifizierte sich der DSC direkt für die neu geschaffene 2. Bundesliga.
All das kann der EVD, der am 27. November 1991 als DSV-Nachfolger gegründet wurde, heute nicht feiern. Aber vielleicht klappt es ja am 23. Oktober. Auch das passt ja.