Duisburg. Das war knapp: Die Frankfurter verlangen dem aktuellen Meister der European League of Football beim Klassiker in Offenbach alles ab.
Das war knapper, als es klingt. Tatsächlich musste sich Rhein Fire Gedanken darüber machen, wann es eigentlich die letzte Niederlage für den aktuellen Meister der European League of Football gab. Das war am 4. September 2022, dem letzten Spieltag der vorletzten Saison. Das Gute aus Sicht der Rheinländer: Das bleibt auch so. Im Traditionsduell am ungewohnten Ort, dem Stadion am Bieberer Berg in Offenbach, gewann Rhein Fire mit 31:20 (14:3, 7:14, 0:3, 10:0) bei Frankfurt Galaxy.
Verunglückter Punt wird für Rhein Fire zum Glücksfall
Wie knapp das war, zeigt diese verrückte Szene, als der Kicker Sebastian van Santen zum Matchwinner wurde. Nicht weil er einen Extrapunkt verwandelte oder ein Field Goal – was er übrigens mit einer 100-Prozent-Quote tat. Sondern mit einem Lauf zu einem unglaublich wichtigen neuen ersten Versuch. Beim Stand von 14:10 für Fire lief alles auf Ballbesitz für Frankfurt hinaus. Die Defense der Galaxy zwang Rhein Fire zu einem Punt im vierten Versuch. Der ging jedoch schief! Der Ball berührte aber den Boden, war damit frei, doch kein Frankfurter bemerkte den Fauxpas der Gäste. Also schnappte sich Kicker Sebastian van Santen das Ei, holte das neue First Down heraus, das Runningback Glen Toonga kurze Zeit später zum Touchdown veredelte. Van Santen packte noch den Extrapunkt zur zwischenzeitlichen 21:10-Führung oben drauf.
Und mit einem besseren Fokus hätte Rhein Fire das Spiel wohl schon vor der Halbzeitpause entschieden. Diesmal waren es die Gäste, die die Offense des Gegner fast schon gestoppt hatten. Doch dann handelten sich die Weinroten eine Strafe wegen „Taunting“, also wegen Verhöhnen des Gegners, ein. Die bekamen damit ebenso einen neuen ersten Versuch. Und letztlich verkürzte Frankfurt in Folge dessen noch vor der Pause auf 17:21.
Rhein Fire hatte im ersten Viertel einen sehr guten Start hingelegt, führte mit 14:3, leistete sich dann aber zu viele Fehler. „Wir haben schon besser gespielt als vor einer Woche gegen Köln, aber da ist sicher noch Luft nach oben“, befand auch Sebastian van Santen. Zu Beginn des dritten Viertels verkürzte Galaxy per Field Goal auf 20:21, ehe Fire-Quarterback Jadrian Clark eine Interception unterlief. Frankfurt hatte dann die große Chance, durch ein weiteres Field Goal erstmals in Führung zu gehen – doch Kicker Ryan Rimmler schoss neben das Gestänge. So war es im Schlussviertel die Routine der Rheinländer, die den 16. Sieg in Serie einbrachte: Harlan Kwofie erzielte einen Touchdown, Tony Anderson gelang eine Interception gegen Frankfurts Quarterback Luke
Zahradka und Sebastian van Santen verwandelte etwas später ein Field Goal, damit war der 31:20-Sieg perfekt.
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Am Samstag, 14.30 Uhr, empfängt Rhein Fire nun die Madrid Bravos zum ersten „Heimspiel“, das aufgrund der Arbeiten an der Drainage in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena im Stadion Niederrhein in Oberhausen stattfinden wird.
Touchdowns: Glen Toonga (2), Kelvin McKnight, Harlan Kwofie; Field Goal (1) und Extrapunkte (4): Sebastian van Santen.