Duisburg. Kreissportgericht entscheidet wohl kurzfristig. Aufstiegskonkurrent Croatia Mülheim spricht von rassistischen Beleidigungen.

Auch am Tag nach Abbruch des Spiels in der Fußball-Kreisliga A zwischen dem FC Taxi Duisburg und Fatihspor Mülheim geht die Suche nach dem exakten Grund weiter. Klar ist, dass es in der Nachspielzeit Tumulte gab und der Schiedsrichter die Partie vorzeitig beendet hat. Und das wird wie berichtet das Aufstiegsrennen in der Gruppe 1 verzögern.

Wenn Dringlichkeit besteht, kann die Ladungsfrist auf drei Tage verkürzt werden. Das ist in diesem Fall tatsächlich so.
Michael Krieger - Vorsitzender des Kreisfußballausschusses - geht von einer Entscheidung Anfang kommender Woche aus.

„Ich warte noch auf den Sonderbericht des Schiedsrichters“, erklärte Michael Krieger, der Vorsitzende des Fußballausschuss im Kreis Duisburg/Mülheim/Dinslaken. Zumindest das weitere Vorgehen ist klar. „Wenn Dringlichkeit besteht, kann die Ladungsfrist auf drei Tage verkürzt werden. Das ist in diesem Fall tatsächlich so. Daher gehe ich davon aus, dass die Verhandlung vor dem Kreissportgericht Anfang der nächsten Woche stattfinden könnte, wenn wir die Unterlagen am Mittwoch einreichen“, so Krieger. Denn die sportliche Brisanz ist gegeben. Aktuell ist Croatia Mülheim mit drei Punkten Vorsprung Erster, doch der FC Taxi könnte am Sonntag mit einem Sieg in Bissingheim gleichziehen; Croatia ist am letzten Spieltag spielfrei.

Entscheidungsspiele um den Aufstieg möglich

Das hieße: Sollte Taxi die Punkte aus dem Fatihspor-Spiel verlieren, aber in Bissingheim gewinnen, käme es zu Entscheidungsspielen um den Bezirksliga-Aufstieg gegen Croatia Mülheim. Das wäre auch der Fall, wenn Taxi die Punkte aus dem Abbruchspiel bekäme, aber in Bissingheim verlöre. Fakt ist jedenfalls, dass die Tumulte nach dem Tor zum 3:1 für Fatihspor begonnen haben. „Wir machen das 3:1 und sofort danach gab es Rudelbildung. Spieler, Provokationen, auch Zuschauer waren dabei. Der Schiedsrichter hatte dann keine Kontrolle mehr und hat abgebrochen. Den genauen Grund kenne ich aber noch nicht. Er wird einen Sonderbericht schreiben“, sagte Fatihspor-Trainer Mesut Cömez. Außerdem bekamen zwei Mülheimer Spieler in der Nachspielzeit jeweils eine Rote Karte.

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In einem Kurzvideo („Reel“) bei Instagram spricht Taxis Aufstiegskonkurrent Croatia Mülheim gar von rassistischen Beleidigungen. In dem sehr kurzen Video sieht man die Rudelbildung, hört viel Geschrei. Und über das Bild ist dieser Text gelegt worden: „In unserem Leben, in unserem Umfeld und auf dem Fußballplatz hat Rassismus noch nie einen Platz gefunden! @fatihspor_mh, wir stehen an eurer Seite!“ In ihren ersten Statements hatten aber weder die Verantwortlichen von Taxi noch die von Fatihspor auf derartige Beleidigungen hingewiesen. „Wir müssen nun abwarten, was der Schiedsrichter in seinem Sonderbericht schreibt“, sagt daher auch Ludwig Lenzen, der Vorsitzende des FC Taxi.