Füchse stellen ihr neues Nachwuchsförderungskonzept vor. An der Spitze steht das neue Development-Programm mit Blick auf die Oberliga.

Das ist dann wohl das erste Zeichen, das Thomas Ziolkowski als neuer Sportlicher Leiter beim Eissport-Verein Duisburg setzen will. „Diese Unterscheidung zwischen Füchsen und Jungfüchsen ist überflüssig“, sagt der bisherige Verteidiger des Eishockey-Oberligisten. „Wir tragen alle denselben Fuchs auf der Brust. Und so wollen wir uns künftig auch verstehen“, sagt der 35-Jährige. „Deswegen war ich nun auch beim Elternabend dabei. Das war mir wichtig.“ Dort haben Ziolkowski und Trainer Fabian Schwarze auch das neue Konzept für die Nachwuchs-Füchse vorgestellt. Dabei geht es vornehmlich um die Ausrichtung der Arbeit, das Miteinander – und ein neues Development-Programm, das das klare Ziel hat, Spieler oberligatauglich auszubilden.

Wir tragen alle denselben Fuchs auf der Brust. Und so wollen wir uns künftig auch verstehen.
Thomas Ziolkowski - Sportlicher Leiter der Füchse

In der zurückliegenden Saison kamen etliche U-20-Spieler des EVD in der Oberliga-Mannschaft zum Einsatz. Allerdings wurden die Junioren ins kalte Wasser geworfen – weil zu viele Spieler ausgefallen waren. Aus dem Zufallsprodukt soll ein Zukunftsprojekt werden. „Im ersten Schritt werden zehn Spieler aus der U 20 an unserem Development-Programm teilnehmen. In der Folgesaison sollen dann fünf U-17-Spieler hinzukommen“, erläutert Schwarze. Die „ersten Fünf“ aus den Jahrgängen 2005 und 2006 und damit bereits aus dem Endjahrgang sollen bereits regelmäßig mit der ersten Mannschaft trainieren. „Da müssen wir altersbedingt etwas Gas geben. Bei den anderen fünf aus den Jahrgängen 2006 und 2007 haben wir noch zwei oder sogar drei Saisons Zeit, die Spieler zu entwickeln.“

Spezielles Training

Neben dem üblichen Mannschaftstraining sollen diese zehn Spieler speziell trainiert werden. „Es gab bereits eine Leistungsdiagnostik bei unserem Partner Vitasport. Das Sommertraining hat für diese Jungs bereits begonnen. Und sie müssen bis zum Beginn des Eistrainings dreimal pro Woche dort mitmachen“, so Schwarze. Es gibt ein spezielles Athletiktraining, ein Ernährungsprogramm und ab der Eissaison spezielle Einheiten. „Dabei werden wir die Spieler dort abholen, wo sie stehen. Wir werden daran arbeiten, ihre Stärken zu fördern und an ihren Defiziten zu arbeiten. Dazu erstellen wir ein Spielerprofil und definieren Ziele“, erklärt der EVD-Coach. Zu dem Programm gehört auch der regelmäßige Austausch der Trainer untereinander. „Deswegen hat die Trainersuche für das Oberliga-Team auch etwas länger gedauert. Wir wollten einen Trainer, der hinter dieser Idee steht und sich einbringt“, sagt Ziolkowski. „Und Risto Kurkinen ist der richtige Mann dafür.“

Thomas Ziolkowski ist der Sportliche Leiter der Füchse Duisburg.
Thomas Ziolkowski ist der Sportliche Leiter der Füchse Duisburg. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Das soll zum Vorbild für die Arbeit im Gesamtverein werden. „Ich selbst möchte auch Feedback bekommen. Ich will die Meinung und Einschätzung aller anderen hören. Natürlich muss ich am Ende entscheiden, aber keiner von uns ist allwissend. Wir haben ein Schwarmwissen im Verein, das wir fördern wollen“, so Ziolkowski.

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Den Eltern wurde nun das sportliche Konzept dargelegt. „Wir haben von der Laufschule an für jede Altersklasse klare Ziele formuliert, die wir erreichen wollen“, so Schwarze. Dabei geht es nicht um Spielergebnisse. „Natürlich freuen wir uns, wenn wir eine Meisterschaft gewinnen, aber das erste und vorrangige Ziel ist, unsere Spieler so auszubilden, dass sie irgendwann bereit sein, im Seniorenbereich Eishockey zu spielen.“ So soll von Altersklasse zu Altersklasse auf dem gelernten aufgebaut werden. Aus dem Spaß am Sport und dem Vermitteln der Grundlagen soll ein Verständnis für den Sport entstehen, das eigene Engagement und der Ehrgeiz gefördert werden, „um dann Spieler zu entwickeln, die in der Lage sind, auf dem Eis Entscheidungen zu treffen.“ Wichtig sei zudem der respektvolle Umgang miteinander. Ziolkowski: „Das Ziel ist, das wir Duisburger Spieler haben, die auch für Duisburg spielen können.“